Ramipril – Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen
Der Wirkstoff Ramipril aus der Klasse der ACE-Inhibitoren wird zur Behandlung von Bluthochdruck, Herzschwäche und zur Vorbeugung weiterer kardiologischer Erkrankungen eingesetzt. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte.
- Ramipril ist ein Wirkstoff, der insbesondere als Blutdrucksenker eingesetzt wird
- Ramipril zählt zur Wirkstoffgruppe der ACE-Inhibitoren (Hemmer)
- Das Medikament muss täglich, im Idealfall zur gleichen Zeit, eingenommen werden
- Der Wirkstoff Ramipril ist ein rezeptpflichtiges Medikament. Dieser kann einzeln als auch in Kombination mit anderen Blutdrucksenkern verschrieben werden
Ramipril ist zur dauerhaften Anwendung konzipiert und hilft Patienten, den Blutdruck konstant zu senken. Wie Ramipril wirkt, wie es einzunehmen ist und mit welchen Nebenwirkungen zu rechnen ist, erfahren Sie in unserem ausführlichen Beitrag.
Wie wirkt Ramipril?
Ramipril gehört zur Wirkstoffgruppe der ACE-Hemmer. ACE (Angiotensin Converting Enzyme) ist ein Enzym in unseren Nieren, das an den komplexen Vorgängen zur Regulation des Blutdrucks beteiligt ist.
Das Enzym ACE (also ein Stoff, der als Katalysator dient und chemische Vorgänge anstößt oder beschleunigt) ist für die Bildung der Hormone Angiotensin II und Aldosteron zuständig.
Angiotensin II verengt die Blutgefäße und erhöht auf diese Weise den Blutdruck. Aldosteron ist für die Steuerung des Flüssigkeitshaushalts im Körper verantwortlich, was sich ebenfalls auf den Blutdruck auswirkt.
Wird nun durch den Wirkstoff Ramipril das Enzym ACE gehemmt, wird in der Folge auch kein (oder weniger) Angiotensin II und Aldosteron produziert. Die Wirkungen dieser beiden Hormone kann somit nicht eintreten.
Die Blutgefäße bleiben weit und das natürliche Ausscheiden von Wasser über die Nieren wird nicht verhindert.
Einnahme, Dosierung und Anwendung des Wirkstoffs Ramipril
Ramipril ist in Tablettenform in verschiedenen Wirkstoffstärken erhältlich. Die teilbaren Tabletten können in 2,5 mg, 5 mg oder 10 mg Stärke verschrieben werden. Häufig beginnt eine Behandlung mit geringen Dosierungen von bis zu 2,5 mg einmal am Tag.
Nach und nach wird die Dosis gesteigert, bis die Idealeinstellung für den Patienten gefunden wurde. Die zulässige Höchstdosis von 10 mg sollte dabei jedoch nicht überschritten werden.
Wie oft darf man Ramipril einnehmen?
Wichtig ist, dass stets der gleiche Wirkstoffspiegel im Blut vorhanden ist und deshalb ist eine sehr regelmäßige Einnahme unabhängig von Mahlzeiten stets zur gleichen Tageszeit besonders wichtig.
Ist 5 mg Ramipril viel?
Die beste Dosierung von Ramipril wird über einen längeren Zeitraum eingestellt. Zunächst wird in der Regel mit 1,25 mg oder 2,5 mg begonnen und anschließend die Dosis immer weiter gesteigert. Die Tageshöchstdosis beträgt 10 mg, daher liegt eine Dosierung von 5 mg Ramipril genau im Mittelmaß.
Wie lange wirkt Ramipril 5 mg?
Der Wirkstoff Ramipril wird zunächst im Körper in eine aktive Form, dem Ramiprilat umgewandelt. Dieses bindet sich dann mit hoher Affinität an das Enzym ACE. In der Anfangsphase hat Ramipril eine Halbwertzeit von 7 Stunden und in einer späteren Phase eine Halbwertzeit von 120 Stunden.
Wichtig ist der konstante Wirkstoffspiegel, der durch eine sehr regelmäßige Einnahme jeweils zur gleichen Tageszeit gewährleistet werden kann.
Eine dauerhafte Einnahme des Wirkstoffs Ramipril stellt kein Problem dar. Mit Langzeitschäden durch Ramipril ist in aller Regel nicht zu rechnen.
Kann Ramipril sofort abgesetzt werden?
Wenn Sie Ramipril absetzen wollen, müssen Sie nicht, wie bei anderen vergleichbaren Wirkstoffen, mit einem verstärkten Anstieg Ihres Blutdrucks rechnen. Durch das Absetzen von Ramipril entsteht kein Rebound-Effekt und somit kann das Medikament sofort abgesetzt werden, ohne dass es ausschleichend dosiert werden muss.
Zusammenfassung der Anwendung von Ramipril
- Der verschreibungspflichtige Wirkstoff Ramipril muss einmal täglich zur gleichen Zeit eingenommen werden.
- Die Einnahme kann unabhängig von einer Mahlzeit geschehen, am besten mit einem Glas stillem Wasser.
- Die Dosierung beginnt mit einer geringen Menge von bis zu 2,5 mg und wird nach und nach (rund alle 2 Wochen) gesteigert, bis die ideale Dosierung von Ramipril eingestellt ist.
- Ramipril kann sofort, ohne Ausschleichung, abgesetzt werden.
Ramipril: Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Gegenanzeigen
Es gibt praktisch keinen medizinischen Wirkstoff, der keine Nebenwirkungen hat. Dazu sind die chemischen Vorgänge in unserem Körper viel zu komplex. Sie und Ihr Arzt müssen immer das Nutzen-Risikoverhältnis abwägen.
Der Wirkstoff Ramipril ist, wie die meisten anderen aus der Wirkstoffgruppe der ACE-Hemmer auch, bei bestimmungsgemäßer Anwendung und bei niedriger Dosierung besonders verträglich.
Wichtig ist, die Behandlung nicht mit einer zu hohen Dosis zu beginnen, da es ansonsten zu einem starken Abfall des Blutdrucks kommen kann. Zu den häufigsten Ramipril-Nebenwirkungen, die bei bis zu 10 % der behandelten Patienten aufgetreten sind, zählen:
- stark abfallender Blutdruck
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Bauchschmerzen
- Erbrechen
- Muskelkrämpfe und -schmerzen
- Hyperkaliämie (erhöhte Kaliumblutwerte)
- trockener Reizhusten
Ferner wird in weniger häufig auftretenden Fällen von Infektionen der Atemwege, Nierenfunktionsstörungen, Hautausschlag, Schwindel oder Geschmacksstörungen berichtet.
Kann man von Ramipril Herzrasen bekommen?
Ramipril hat einige mögliche Nebenwirkungen. Herzrasen gehört jedoch nicht zu den bekannten Nebenwirkungen des Wirkstoffes.
Wechselwirkungen von Ramipril
Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten eine niedrigere Dosierung nehmen. Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion müssen mit einem verzögerten Wirkungseintritt rechnen.
Werden gleichzeitig Medikamente eingenommen, die die Kaliumkonzentration im Blut (Kalium-Brausetabletten, Heparin) oder die Zahl der Blutzellen (Allopurinol, Immunsuppressiva, Corticosteroide, Zytostatika) verändern, muss bei der Therapie mit Ramipril besondere Vorsicht gelten. Ramipril kann außerdem die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin und anderen oralen Antidiabetika verstärken.
Anstelle von Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Diclofenac sollte zur Linderung von Schmerzen und Fieber während der Einnahme von Ramipril der Wirkstoff Paracetamol eingesetzt werden. Eine Altersbeschränkung gibt es hingegen nicht. Erfolgreiche Therapien sind bei Patienten ab 2 Jahren und bis ins hohe Alter dokumentiert.
Ramipril Gegenanzeigen
Kontraindiziert ist die Einnahme von Ramipril bei einem Angioödem in der Vorgeschichte, der gleichzeitigen Anwendung von Valsartan oder Sacubitril, einer Verengung der Nierenarterien oder während der Schwangerschaft in den letzten beiden Schwangerschaftsdritteln.
Auch im ersten Drittel der Schwangerschaft ist Ramipril im besten Falle zu vermeiden. Gleiches gilt für die Stillzeit, da der Wirkstoff verstärkt auch in die Muttermilch übergeht.
Erfahrungen mit Ramipril
Die Wirkung von Ramipril wird in Erfahrungsberichten von Anwendern als gut bewertet. Viele berichten jedoch gleichzeitig auch von den verschiedenen, oben aufgezeigten Nebenwirkungen in unterschiedlicher Ausprägung. Anwendung und Kosten werden sehr positiv bewertet, die Bewertungen zur Verträglichkeit liegen hingegen eher nur im mittleren Bereich.
Ist Ramipril vom Rückruf betroffen?
Gelegentlich kommt es aus den unterschiedlichsten Gründen zu Rückrufen bestimmter Chargen eines Medikamentes. In den meisten Fällen beruhen die Rückrufe auf Gründen, die nicht hochgradig bedenklich sind. Auch bestimmte Chargen von Ramipril wurden in der Vergangenheit zurückgerufen:
Bezeichnung | Betroffene Charge | Grund |
---|---|---|
Ramipril-comp Puren 5 mg/25 mg 20 und 50 Tabletten | 190318 | Kennzeichnungsfehler auf dem Umkarton |
Ramipril beta comp 5 mg/25 mg, 100 Tabletten | B601097, B601549, B601550 | Herstellung nach nicht gültiger Zulassungsdokumentation |
Ramipril Zentiva 5mg, Tabletten | 2U001 | Dieser Rückruf erfolgt aufgrund des Verdachtes auf Vorhandensein von Blistern mit unvollständiger Versiegelung der Blisterhöfe. |
Alle Gründe für die vorgenannten Beispiel-Rückrufe sind eher verfahrenstechnischer Natur und nicht gesundheitsgefährdend.
Alternative zu Ramipril
Bei der Frage, ob es eine Ramipril-Alternative gibt, wird man zunächst einmal bei anderen Wirkstoffen aus der Gruppe der ACE-Hemmer wie Captopril, Enalapril oder Lisinopril fündig. Es gibt aber noch weitere Alternativen zu Ramipril:
- Diuretika (entwässernde, harntreibende Mittel)
- Betablocker
- Kalziumantagonisten oder Kalziumkanalblocker
- AT1-Antagonisten
Ein individuell abgestimmtes Bewegungs- und Ernährungsprogramm unterstützt die Behandlung von Bluthochdruck sehr nachhaltig.
Was ist besser als Ramipril?
Jeder Mensch ist anders. Jede Krankengeschichte ist anders. Daher lässt sich pauschal keinesfalls sagen, ob die Wirkung von Ramipril besser oder schlechter ist als die Wirkung anderer Mittel gegen Bluthochdruck. Das kommt auf den individuellen Fall und die Einschätzung des Arztes an.
Wie schnell senkt Magnesium den Blutdruck?
Ein nicht medikamentöse Alternative zu Ramipril ist die Einnahme von Magnesium (als Nahrungsergänzungsmittel). Die Deutsche Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention e. V. sagt hierzu: “Eine regelmäßige Einnahme von Supplementen mit Magnesium senkt den Blutdruck sowohl bei Hypertonikern als auch bei Menschen mit nicht erhöhtem Blutdruck”.
Und weiter heißt es: “Die durchschnittliche Magnesiumeinnahme entsprach täglich circa 368 mg für einen Zeitraum von 3 Monaten. Die Einnahme senkte den systolischen Blutdruck um durchschnittlich 2 mm Hg und den diastolischen um 1,78 mm Hg.”
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