Furosemid: Wirkung und Informationen zu den Wassertabletten
Hinter dem Namen Furosemid versteckt sich ein sogenanntes Schleifendiuretikum. Das harntreibende Mittel zeigt vor allem Wirkung bei Betroffenen von Bluthochdruck und Wassereinlagerungen.
- Furosemid ist ein Diuretikum zur Behandlung von Bluthochdruck und Ödemen
- Durch die Einnahme von Furosemid wird vermehrt Flüssigkeit über den Urin ausgeschieden
- Durch die entwässernde Wirkung sinkt das Volumen in den Blutgefäßen und der Blutdruck sinkt
- Die Wirkung von Furosemid setzt bereits nach einer halben Stunde ein
- Furosemid kann in Dosierungen zwischen 20 und 500 mg eingenommen werden
Was ist Furosemid?
Bei Furosemid handelt es sich um einen harntreibenden Wirkstoff aus der Gruppe der Schleifendiuretika (umgangssprachlich auch Wassertabletten genannt). Das Medikament sorgt für eine vermehrte Ausscheidung von Natrium, Kalium und Chlorid. Zusätzlich werden erhöhte Mengen Wasser ausgeschwemmt.
Die entwässernde Wirkung von Furosemid sorgt für eine Senkung des Blutdrucks. Deshalb wird das Arzneimittel neben Ödemen (Wassereinlagerungen) infolge einer Herzinsuffizienz, Verbrennungen, Nieren- oder Lebererkrankungen auch häufig zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt.
Dabei kann Furosemid als Einzeltherapie oder in Kombination mit einem anderen Blutdrucksenker verordnet werden.
Was macht Furosemid?
Der Wirkstoff Furosemid entwässert den Körper also. Über den Urin wird jedoch nicht bloß Wasser ausgeschieden. Furosemid unterstützt die Filtration des Blutes in den Nieren. Dabei sorgt der Wirkstoff ebenso für eine Ausscheidung von Abfallprodukten und Schadstoffen.
Auch einige Medikamente können mit dem Urin beschleunigt ausgeschieden werden. Es ist deshalb wichtig, die Eignung von Diuretika auch in Kombination mit anderweitig eingenommenen Medikamenten zu prüfen.
Bei dem Wirkstoff Furosemid handelt es sich um ein sogenanntes Schleifendiuretikum. Das Medikament wirkt also an der sogenannten Henle-Schleife der Niere (daher der Name “Schleifendiuretikum”). Das führt dazu, dass Furosemid auch vermehrt Natrium, Kalium und Chlorid ausschwemmt und dessen Wiederaufnahme hemmt.
Vor allem bei älteren Betroffenen kann das zu Elektrolytstörungen führen. Damit einhergehende Symptome können unter anderem Wadenkrämpfe, Appetitlosigkeit oder Herzrhythmusstörungen sein.
Was machen Wassertabletten mit dem Körper?
Diuretika wie Furosemid sorgen vornehmlich für eine vermehrte Flüssigkeitsausscheidung. Dadurch können Wassereinlagerungen ausgeschwemmt werden.
Aber auch auf den Blutdruck hat es entscheidende Auswirkungen: Durch die entwässernde Wirkung sinkt auch das Volumen und somit der Druck auf die Blutgefäße. Dadurch wird eine Senkung des Blutdrucks erreicht.
Neben der erwünschten entwässernden und blutdrucksenkenden Wirkung können Wassertabletten aber auch unerwünschte Auswirkungen auf den Körper haben.
Die häufigsten Nebenwirkungen von Furosemid sind:
- Elektrolytstörungen, einschließlich Beschwerden wie:
- Wadenkrämpfe
- Herzrhythmusstörungen
- Verwirrtheit
- Schwächegefühl
- Appetitlosigkeit
- Schwindel
- Dehydration (Flüssigkeitsmangel)
- Erhöhte Kreatinin- und Blutfettwerte
- Kreislaufbeschwerden (vor allem bei älteren Patienten), einschließlich Symptome wie:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Sehstörungen
- Mundtrockenheit
- Durst
- Erhöhte Cholesterin- und Harnsäurewerte
- Gichtanfälle
Wie lange dauert es, bis eine Wassertablette wirkt?
Nicht jedes Diuretikum wirkt gleichermaßen stark und schnell. Schleifendiuretika wie Furosemid gelten als besonders stark und schnell wirksam. Bereits nach etwa 30 Minuten setzt die Wirkung von Furosemid ein. Eine Stunde nach der Einnahme sind bereits etwa die Hälfte des Wirkstoffs wieder ausgeschieden.
Allerdings wird Furosemid in der Regel in Tabletten. Oder Kapselform mit verzögerter Wirkstofffreisetzung eingenommen. Erfahrungsberichte zu Furosemid 40 mg äußern ebenfalls eine schnelle Wirkung, die allerdings nur über wenige Stunden anhält:
“Sehr starke Wassertabletten, die allerdings nur eine Wirkungsdauer von ein paar Stunden haben, d. h. man muss nach ca. 5 Std. wieder eine nehmen, damit es zu einer vermehrten Harnausscheidung kommt.”
“Bei mir hat das Medikament binnen 1 Stunde gut gewirkt und die Schwellungen (in den Beinen, andere hatte ich nicht) sind schnell abgeklungen. Nebenwirkungen konnte ich keine feststellen.”
Aufgrund der starken und schnell einsetzenden Wirkung von Furosemid wird das Medikament meist bereits nach dem Aufstehen eingenommen. Damit soll verstärktem nächtlichen Harndrang entgegengewirkt werden. Bei höheren Dosierungen kann die Einnahme über den Tag verteilt werden.
Wie hoch kann man Furosemid dosieren?
Schleifendiuretika wie Furosemid haben eine Besonderheit im Vergleich zu anderen Wassertabletten: Die Wasserausscheidung kann über sehr hohe Dosierungen weiter intensiviert werden, ohne dass ein Maximaleffekt einsetzt.
Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, wird die Wirkstoffmenge meist bis zu einer ausreichenden Wirksamkeit erhöht. Zu Beginn wird häufig lediglich eine halbe Tablette Furosemid 40 mg eingenommen. Ist die Wirkung nicht ausreichend, kann die Dosis gesteigert werden.
In der Regel ist die Wirkung von 40 bis 120 mg Furosemid pro Tag ausreichend. In speziellen Fällen kann ein Arzt allerdings bis zu 500 mg Furosemid am Tag verordnen.
Ist Furosemid gefährlich?
Grundsätzlich ist Furosemid für die meisten Anwender gut verträglich. Dennoch gehen mit jedem Arzneimittel, auch mit Furosemid, Risiken einher. Deshalb ist es wichtig, die Sicherheit des Medikaments für Ihre individuelle Situation von einem Arzt prüfen zu lassen.
Generell darf Furosemid unter folgenden Umständen nicht eingenommen werden:
- Sie reagieren allergisch auf Furosemid, Sulfonamide oder einen Bestandteil des Ihnen verschriebenen Medikaments.
- Sie leiden unter Nierenversagen mit fehlender Harnproduktion.
- Es wurde bei Ihnen Leberversagen mit Bewusstseinsstörungen festgestellt.
- Ihre Blutwerte weisen auf einen schweren Kalium- oder Natriummangel hin.
- Sie leiden unter Hypovolämie (eine verminderte zirkulierende Blutmenge).
- Sie leiden unter Dehydration (zu wenig Körperwasser).
- Sie stillen.
Außerdem gilt besondere Vorsicht bei folgenden Personengruppen:
- Anwender mit niedrigem Blutdruck
- Betroffene von Diabetes mellitus
- Menschen mit einem verminderten Eiweißgehalt im Blut
- Betroffene von Nierenfunktionsstörungen in Kombination mit einer Lebererkrankung (z. B. bei Leberzirrhose)
- Patienten mit Durchblutungsstörungen der Hirn- oder Herzkranzgefäße
- Ältere Personengruppen
- Personen, die bereits anderweitige blutdrucksenkende Medikamente anwenden
Generell sollte während der Einnahme von Furosemid auch auf Wechselwirkungen mit jeglichen zusätzlich eingenommenen Medikamenten geachtet werden. Insbesondere bei einer Langzeitanwendung von Furosemid sollten Ihre Blutwerte zudem regelmäßig untersucht werden.
Wenn Sie Nebenwirkungen stark belasten oder über einen längeren Zeitraum anhalten, sollten Sie nicht zögern und einen Arzt um Rat bitten.
Ist Furosemid verschreibungspflichtig?
Um die Sicherheit von Furosemid für Ihren individuellen Gesundheitszustand zu gewährleisten, muss Ihnen das Arzneimittel in jeder Dosierung von einem Arzt verschrieben werden. In Deutschland ist Furosemid deshalb rezeptpflichtig.
Da die Einnahme von Furosemid unter Umständen mit starken Risiken einhergehen kann, ist es wichtig, dass ein Arzt prüft, ob das Diuretikum für Ihre Erkrankung geeignet ist.
Dabei wägt er Risiken und Nutzen ab und verordnet Ihnen Furosemid nur dann, wenn eine Behandlung für Ihren Gesundheitszustand sicher erscheint.
Neben der Verordnung von Furosemid stellt der Arzt gemeinsam mit Ihnen eine geeignete Dosierung ein und überwacht Ihren Gesundheitszustand im Laufe der Behandlung, beispielsweise durch regelmäßige Blutuntersuchungen.
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