Symptome der Schilddrüsenunterfunktion: Prävalenz, Frequenz und Intensität

Die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist eine verbreitete Schilddrüsenerkrankung, die durch eine unzureichende Hormonproduktion charakterisiert ist. Dieser Zustand kann eine Vielzahl von physischen und psychischen Symptomen hervorrufen und betrifft Frauen häufiger als Männer. 

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung mit Jod, Selen und Zink für die Schilddrüsenfunktion.
  • Spezielle Fälle von Hypothyreose, z.B. Hashimoto-Thyreoiditis als häufigste Autoimmunursache.
  • Die Verbindung zwischen Schwangerschaft und Hypothyreose, inklusive Risiken wie Präeklampsie bei unzureichender Behandlung.
  • Die Notwendigkeit einer genauen Überwachung der Schilddrüsenhormoneinnahme, um Risiken zu vermeiden.
  • Die Wichtigkeit einer sorgfältigen Medikationsanpassung und -kontrolle, besonders für ältere Menschen.

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Was sind die häufigsten körperlichen Symptome einer Hypothyreose?

Hypothyreose, eine Erkrankung, bei der die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert, kann in zwei Hauptformen unterteilt werden: klinische und subklinische Hypothyreose. 

  1. Bei der klinischen Hypothyreose sind die Schilddrüsenhormonspiegel im Blut niedrig, was zu deutlichen Symptomen führt. 
  2. Die subklinische Hypothyreose hingegen ist durch normale Hormonspiegel bei erhöhtem TSH gekennzeichnet, wobei die Symptome weniger offensichtlich oder sogar abwesend sein können.

Die folgende Tabelle zeigt die häufigsten Symptome der klinischen Hypothyreose:

Symptom Beschreibung Häufigkeit (%)
Müdigkeit Ein überwältigendes Gefühl der Erschöpfung, das auch nach ausreichend Schlaf bestehen bleibt. 88
Kälteintoleranz Schwierigkeit, sich warm zu halten; ständiges Kältegefühl auch in warmen Umgebungen. 84
Trockene Haut Haut, die rau, trocken und manchmal juckend ist. 77
Heiserkeit Eine heisere, raue oder schwache Stimme. 74
Gewichtszunahme Unbeabsichtigte Zunahme des Körpergewichts ohne signifikante Änderungen in der Ernährung oder körperlichen Aktivität. 72
Beeinträchtigtes Gedächtnis Probleme, sich an Informationen zu erinnern oder bei der Sache zu bleiben. 66
Schläfrigkeit Eine starke Neigung zum Schlafen zu ungewöhnlichen Zeiten oder Probleme, wach zu bleiben. 68

Gut zu wissen:

Regelmäßige Bewegung kann helfen, einige Symptome der Hypothyreose, wie Gewichtszunahme, zu lindern und verbessert gleichzeitig Ihr allgemeines Wohlbefinden.

Obwohl keines der aufgeführten Symptome lebensbedrohlich ist, kann die Kombination dieser Beschwerden die Lebensqualität vieler Patienten erheblich beeinträchtigen. Die alltägliche Funktionsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden können durch Symptome wie anhaltende Müdigkeit, Kälteintoleranz und Gewichtszunahme stark eingeschränkt werden.

Ebenso können kognitive Beeinträchtigungen wie Gedächtnisprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten sowohl im beruflichen als auch im persönlichen Leben zu Herausforderungen führen.

Welche weniger häufigen, aber wichtigen Symptome sollte man beachten?

Neben den häufigeren Symptomen der Hypothyreose gibt es auch weniger verbreitete, aber dennoch wichtige Anzeichen, die nicht übersehen werden sollten.

Die folgende Tabelle listet einige dieser weniger häufigen Symptome auf, die bei klinischer Hypothyreose beobachtet werden können. “Weniger häufig” ist hier relativ, denn immerhin leiden etwa die Hälfte aller Patienten unter diesen Symptomen.

Symptom Beschreibung Häufigkeit (%)
Parästhesie Ungewöhnliche Kribbeln oder Taubheitsgefühle, oft in den Händen und Füßen. 56
Verstopfung Schwierigkeiten oder Unregelmäßigkeiten bei der Darmentleerung. 52
Haarausfall Verstärkter Verlust der Kopfhaare, der über das normale Maß hinausgeht. 41
Schlechtes Hören Schwierigkeiten, Geräusche wahrzunehmen oder die Lautstärke korrekt zu regulieren. 40

Achtung:

Es gibt viele andere potenzielle, schwerwiegende Ursachen für Parästhesie. Dazu gehören neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Schlaganfall, ein Vitamin-B12-Mangel oder Nervenkompressionssyndrome. Wenn Sie Parästhesie erleben, ist es entscheidend, dieses Symptom medizinisch abklären zu lassen, um die genaue Ursache zu bestimmen und eine angemessene Behandlung zu erhalten.

Wie kann sich Hypothyreose und Häufigkeit der Symptome zwischen Männern und Frauen unterscheiden?

Die Symptome einer Hypothyreose können sich sowohl im Schweregrad als auch in der Häufigkeit ihres Auftretens zwischen Männern und Frauen unterscheiden. Generell neigen Frauen häufiger dazu, an einer Hypothyreose zu erkranken als Männer.

Zustand Frauen Männer
Klinische Hypothyreose 0,5 - 1,9 % < 1 %
Subklinische Hypothyreose 3 - 13,6 % 0,7 - 5,7 %

Die Symptome können bei Frauen ausgeprägter sein, insbesondere was Zyklusunregelmäßigkeiten und Fertilitätsprobleme betrifft, die direkt mit der Schilddrüsenfunktion zusammenhängen. Bei Männern sind derartige Beschwerden ausgeschlossen, aber sie können dafür andere Symptome haben, die das Wohlbefinden des Mannes beeinträchtigen, wie zum Beispiel eine verminderte Libido und Muskelschwäche erleben.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass Männer, die Symptome einer Hypothyreose entwickeln, diese später im Krankheitsverlauf zeigen und dass ihre Symptome weniger offensichtlich sein können. Darüber hinaus können psychische und emotionale Symptome wie Depression oder Lethargie bei beiden Geschlechtern auftreten, aber Frauen berichten häufiger über diese Art von Beschwerden.

Zudem ist die Diagnose der Hypothyreose bei Männern oft verzögert, weil die Symptome nicht so schnell erkannt werden, was zu einer Unterrepräsentation von Männern in Hypothyreose-Statistiken führen kann. Daher ist es wichtig, dass sowohl Männer als auch Frauen auf die subtilen Zeichen und Symptome achten und gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen.

Gibt es spezifische emotionale oder psychische Symptome, die mit einer Hypothyreose verbunden sind?

Ja, es gibt diverse psychische Beschwerden, die mit einer Hypothyreose in Verbindung gebracht werden können. Dazu gehören:

  1. Kognitive Beeinträchtigungen: Gedächtnisstörungen oder Schwierigkeiten bei der Konzentration sind üblich.
  2. Lethargie und Dysphorie: Ein allgemeines Gefühl von Erschöpfung, das über normale Müdigkeit hinausgeht und die Motivation beeinträchtigen kann.
  3. Depression: Eine häufige Begleiterscheinung, die durch die verminderte Hormonproduktion der Schilddrüse beeinflusst wird.
  4. Angstgefühle: Menschen mit Hypothyreose auch erhöhte Angstphasen erleben.
  5. Stimmungsschwankungen: Schwankungen der Stimmung oder des emotionalen Zustands können auftreten.

Diese Symptome sind auf den verlangsamten Stoffwechsel, der durch den Mangel an Schilddrüsenhormonen verursacht wird. 

Gut zu wissen:

Eine Studie aus dem Jahr 2023 hat die Auswirkungen von körperlichem Training auf Menschen mit Hypothyreose untersucht. Obwohl die Bewegung keinen signifikanten Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion selbst hatte, zeigten die Ergebnisse, dass aerobes Training und Widerstandstraining Verbesserungen in Bezug auf physische und psychische Gesundheit für Betroffene bringen können. 

Wann sollte jemand mit möglichen Symptomen einer Hypothyreose einen Arzt aufsuchen?

Da Hypothyreose zu ernsthaften Komplikationen führen kann, ist es wichtig, bei Verdacht auf diese Erkrankung zeitnah ärztlichen Rat einzuholen. Die Folgen einer unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion sind nicht zu unterschätzen. 

Auch Prof. Dr. med. Hans Udo Zieren, Chefarzt der Spezialklinik für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie im Sana-Krankenhaus in Köln-Hürth, warnt vor den entsprechenden langfristigen Folgen in einem Interview mit der Rheinischen Post: “Bereits im Jahr 2017 fanden Forscher der Capital Medical University in Peking anhand der Auswertung von rund 1,9 Millionen Patientendaten heraus, dass eine Unterfunktion der Schilddrüse auch bei leichtem Verlauf eine Herzerkrankung zur Folge haben kann”, so Zieren. “Die Unterfunktion kann demnach zur Arterienverkalkung und damit später zu einem Schlaganfall führen. Auch führten die Wissenschaftler andere potenziell tödliche Herzereignisse wie Herzinfarkt oder Vorhofflimmern an.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können langfristige Gesundheitsprobleme verhindern und die Lebensqualität verbessern. 

Wie Sie bereits gelesen haben, sind selbst die häufigeren Symptome der Erkrankungen relativ gravierend und können das alltägliche Wohlbefinden entscheidend beeinflussen.

Selbst wenn die Symptome nicht unbedingt auf eine Hypothyreose zurückzuführen sind, besteht hier Abklärungsbedarf, da sie auch Anzeichen für andere ernsthafte Grunderkrankungen sein können. Eine medizinische Untersuchung kann helfen, die Ursache zu ermitteln und sicherzustellen, dass keine schwerwiegenden Gesundheitszustände unbehandelt bleiben.

Zu den möglichen Grunderkrankungen, die ähnliche Symptome wie Hypothyreose aufweisen, gehören Autoimmunerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nährstoffmängel und Nebennierenerkrankungen und andere hormonelle Störungen. 

Dr. Wolfgang Köhler, Facharzt für Nuklearmedizin, äußerte sich hierzu in einem Interview wie folgt: “Eine Unterfunktion ist nicht so leicht festzustellen, weil es keine klassischen Symptome gibt bzw. die Anzeichen sehr unspezifisch sind… Das bedeutet für die Patienten daher oft einen längeren Leidensweg. Und teilweise können diese Symptome auch bei Nebennierenproblematiken auftreten oder bei verschiedener Mikronährstoffmängel. Umgekehrt wiederum werden Schilddrüsenfehlfunktionen diagnostiziert, weil zum Beispiel ein massiver Mikronährstoffmangel vorliegt. “

Welche zusätzlichen Faktoren können die Symptome einer Hypothyreose beeinflussen?

Viele Faktoren können die Symptomatik beeinflussen:

  • Genetik: Eine familiäre Vorgeschichte von Schilddrüsenerkrankungen kann das Risiko erhöhen, selbst an einer Hypothyreose zu erkranken.
  • Umweltfaktoren: Exposition gegenüber bestimmten Umweltchemikalien und -strahlen kann die Schilddrüsenfunktion beeinflussen.
  • Lebensalter: Ältere Menschen können subtilere oder weniger typische Symptome aufweisen als jüngere Betroffene.
  • Geschlecht: Wie bereits erwähnt leiden Frauen häufiger an Hypothyreose als Männer
  • Schwangerschaft: Hypothyreose kann während der Schwangerschaft auftreten und besondere Symptome hervorrufen oder bestehende Symptome verstärken.
  • Jodzufuhr: Sowohl zu wenig als auch zu viel Jod in der Ernährung kann die Schilddrüsenfunktion beeinflussen und die Symptome der Hypothyreose verschlimmern oder verursachen.
  • Vorhandensein anderer Autoimmunerkrankungen: Personen mit anderen Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes oder Zöliakie haben ein höheres Risiko, an einer Hypothyreose zu erkranken.
  • Medikamenteneinnahme: Bestimmte Medikamente können die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen und zu Symptomen einer Hypothyreose führen.

Achtung:

Die Selbstmedikation bei Hypothyreose, insbesondere mit Jod-Supplements, kann gefährlich sein und sollte ohne ärztliche Anweisung vermieden werden. Eine Überdosierung kann Ihre Symptome verschlimmern oder zu neuen gesundheitlichen Problemen führen.

Fazit

Hypothyreose ist eine komplexe Erkrankung, die eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen kann, deren Intensität und Ausprägung von Person zu Person variieren. 

Eine aktive Lebensweise und die richtige medizinische Betreuung können dabei helfen, die Lebensqualität trotz Hypothyreose-Beschwerden signifikant zu verbessern. 

Bei Symptomen oder Verdacht auf Hypothyreose lohnt es sich immer medizinischen Rat einzuholen, um der Sache auf den Grund zu gehen.

FAQ

Wie schnell nimmt man bei Schilddrüsenunterfunktion zu?

Die Gewichtszunahme bei Schilddrüsenunterfunktion kann relativ schnell erfolgen, da der verlangsamte Stoffwechsel dazu führt, dass weniger Kalorien verbrannt werden. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Gewichtszunahme können jedoch individuell stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren, einschließlich Ernährung und Lebensstil, ab. Etwa 2 bis 4,5 kg Übergewicht sind der Hypothyreose zuzuschreiben.

Was tun gegen Müdigkeit bei Schilddrüsenunterfunktion?

Um Müdigkeit bei Schilddrüsenunterfunktion zu bekämpfen, ist es wichtig, eine angemessene Behandlung mit Schilddrüsenhormonen in Absprache mit einem Arzt zu beginnen. Darüber hinaus können regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf helfen, das Energieniveau zu verbessern.

Hat man bei Schilddrüsenunterfunktion viel Durst?

Viel Durst ist nicht typischerweise ein direktes Symptom der Schilddrüsenunterfunktion. Wenn verstärkter Durst auftritt, könnte dies auf andere gesundheitliche Probleme hinweisen oder eine Nebenwirkung von Medikamenten sein.

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