Ernährung bei Schilddrüsenunterfunktion – Was sind die No-Gos?

Eine ausgewogene Ernährung ist für Personen mit einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) entscheidend, da bestimmte Nährstoffe eine Schlüsselrolle in der Unterstützung der Schilddrüsenfunktion spielen.

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • wie Jod, Selen und Eisen die Schilddrüsenfunktion und Medikamentenwirkung unterstützen.
  • dass die Effektivität von Medikamenten wie Levothyroxin durch Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel beeinträchtigt werden kann.
  • dass bestimmte Diäten, darunter die Paleo- und mediterrane Diät, die Schilddrüsenfunktion positiv beeinflussen können.
  • dass es wichtig ist, sich bei Ernährungsfragen im Zusammenhang mit Krankheiten an Fachpersonal zu wenden.

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Welche 3 Nährstoffe sollten Personen mit Hypothyreose kennen?

Für Personen mit Hypothyreose ist es wichtig, auf eine ausgewogene Zufuhr bestimmter Nährstoffe zu achten, die die Schilddrüsenfunktion unterstützen und die Effektivität der Medikation verbessern können. Die drei Schlüsselnährstoffe sind Jod, Selen und Eisen:

Nährstoff Beschreibung Lebensmittelquellen
Jod Unerlässlich für die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Eine unzureichende Jodzufuhr kann zu Hypothyreose führen. Seefisch (z.B. Kabeljau, Schellfisch), Milchprodukte, Eier, iodiertes Salz
Selen Hilft bei der Umwandlung von Thyroxin (T4) in das aktivere Triiodthyronin (T3) und schützt die Schilddrüse vor oxidativem Stress. Paranüsse, verschiedene Fische und Meeresfrüchte, Fleisch, Eier, Sonnenblumenkerne
Eisen Wichtig für die normale Funktion der Schilddrüse und die Hormonsynthese. Eisenmangel kann die Hypothyreose verschlimmern. Rotes Fleisch (z.B. Rind, Lamm), Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Kichererbsen), Spinat, Quinoa, Kürbiskerne

Es gibt natürlich noch weitere Mikronährstoffe, die auf die Schilddrüse allgemein gesundheitsfördernd wirken können. Dr. med. Wolfgang Köhler, Facharzt für Nuklearmedizin, empfiehlt: “Mikronährstoffe, allen voran Zink, Selen und Vitamin B, D, E und Coenzym Q10 können helfen, den Zellstress zu verringern. Damit wird die Schilddrüse bestmöglich unterstützt und eine gesunde Funktion angeregt.”

Achtung:

Wenn Sie jedoch unter einer Hashimoto-Thyreoditis leiden, sollten Sie keine zusätzlichen Jod-Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Prof. Dr. med. Hans Udo Zieren, Chefarzt Spezialklinik für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie im Sana-Krankenhaus in Köln-Hürth äußerte sich hierzu: “Auch beim Jod kommt es auf die richtige Dosis an. Denn es gibt Hinweise, dass eine sehr hohe Jodaufnahme das Risiko für die Entstehung einer Autoimmunthyreoiditis (z. B. Hashimoto) fördern kann.

Gibt es Lebensmittel, die aufgrund potenzieller Wechselwirkungen mit Schilddrüsenmedikamenten eingeschränkt oder vermieden werden sollten?

Ja, es gibt bestimmte Lebensmittel, die aufgrund potenzieller Wechselwirkungen mit Schilddrüsenmedikamenten, insbesondere mit Levothyroxin, eingeschränkt oder vermieden werden sollten:

  1. Grapefruit und Grapefruitsaft: Sie können die Aufnahme vieler Medikamente (darunter auch Levothyroxin) beeinflussen, einschließlich möglicherweise der Schilddrüsenmedikamente.
  2. Sojaprodukte: Soja kann die Absorption von Schilddrüsenhormonen beeinträchtigen, was bedeutet, dass Personen, die Schilddrüsenmedikamente einnehmen, möglicherweise ihren Konsum von Sojaprodukten begrenzen oder den Zeitpunkt ihrer Einnahme im Verhältnis zur Medikamenteneinnahme anpassen müssen.
  3. Eisen- und Kalziumpräparate: Diese können ebenfalls die Aufnahme von Schilddrüsenmedikamenten behindern. Es wird empfohlen, einen zeitlichen Abstand von mindestens 4 Stunden zwischen der Einnahme dieser Supplemente und Schilddrüsenmedikamenten einzuhalten. 
  4. Bestimmte Gemüsesorten: Kreuzblütler wie Brokkoli, Blumenkohl, Kohl und Rosenkohl enthalten Goitrogene, die in großen Mengen konsumiert die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen können, insbesondere bei Personen, die bereits einen Jodmangel haben. In normalen Mengen im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung stellen sie jedoch für die meisten Menschen kein Problem dar.
  5. Hohe Mengen an Ballaststoffen: Während eine ballaststoffreiche Ernährung viele gesundheitliche Vorteile hat, können sehr hohe Mengen an Ballaststoffen die Aufnahme von Schilddrüsenmedikamenten beeinträchtigen .

Gut zu wissen:

Eine ausreichende Wasserzufuhr ist für jeden wichtig, kann aber besonders für Personen mit Hypothyreose von Bedeutung sein. Wasser hilft, den Stoffwechsel anzukurbeln, der bei Hypothyreose oft verlangsamt ist, und unterstützt die Ausscheidung von Toxinen, die die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen können.

Kann das Befolgen spezieller Diäten vorteilhaft sein?

Das Befolgen spezifischer Ernährungsmuster kann für Personen mit Hypothyreose durchaus vorteilhaft sein, abhängig von den individuellen Gesundheitsbedürfnissen und Reaktionen auf bestimmte Lebensmittelgruppen:

Paleo-Diät: Diese Ernährungsweise konzentriert sich auf Lebensmittel, die in der Steinzeit verfügbar gewesen wären, wie Fleisch, Fisch, Nüsse, Blattgemüse, regionales Gemüse und Samen. Sie schließt verarbeitete Lebensmittel, Getreide und Milchprodukte aus.

Für einige Personen mit Hypothyreose kann die Reduktion entzündungsfördernder Lebensmittel und glutenhaltiger Getreidearten in einer Paleo-Diät zu einer Verbesserung der Symptome führen.

Mediterrane Diät: Charakterisiert durch einen hohen Konsum von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Olivenöl und Fisch, ist diese Ernährung bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften.

Sie kann zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit beitragen und möglicherweise auch positive Auswirkungen auf die Schilddrüsengesundheit haben.

Gut zu wissen:

Die beiden erwähnten Diäten haben alles einen gemeinsamen Nenner: Sie betonen unverarbeitete Lebensmittel und enthalten sehr wenig Zucker.

Eine Studie aus dem Jahr 2023 untersuchte die Auswirkungen von mediterranen, glutenfreien und kombinierten mediterranen glutenfreien Diäten auf Personen mit Hashimoto-Thyreoiditis über einen Zeitraum von 12 Wochen. Die wichtigsten Ergebnisse waren:

  • Eine signifikante Verbesserung der freien T3-Hormonspiegel wurde in allen Interventionsgruppen festgestellt, wobei die mediterrane Gruppe die größte Steigerung erlebte.
  • Teilnehmer in den Interventionsgruppen erlebten signifikante Reduktionen im Körpergewicht, Body-Mass-Index sowie den Taillen- und Hüftumfängen im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass spezifische Ernährungsmuster, insbesondere eine mediterrane oder eine Kombination aus mediterraner und glutenfreier Diät, positive Auswirkungen auf die Schilddrüsenfunktion und das allgemeine Wohlbefinden von Personen mit Hashimoto-Thyreoiditis haben können.

Die Studie hebt die Bedeutung der Ernährung in der Behandlung und dem Management dieser Autoimmunerkrankung hervor.

Wann sollte man einen Arzt oder einen Ernährungsberater für eine personalisierte Beratung zu heranzuziehen?

Eine professionelle Ernährungsberatung bietet den Vorteil einer auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenen Ernährungsplanung, die auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.  Hier sind einige Situationen, in denen dies besonders sinnvoll ist:

  • Bei spezifischen Nährstoffmängeln: Wenn Bluttests oder Symptome auf spezifische Mängel hinweisen, kann eine angepasste Ernährungsberatung erforderlich sein, um diese gezielt zu adressieren.
  • Bei anhaltenden Symptomen: Wenn trotz medikamentöser Behandlung der Hypothyreose Symptome bestehen bleiben, kann eine Ernährungsumstellung unter professioneller Anleitung helfen.
  • Bei anderen Gesundheitsproblemen: Zusätzliche Gesundheitsprobleme wie Zöliakie, Laktoseintoleranz oder Nahrungsmittelallergien erfordern eine spezialisierte Ernährungsberatung, um sowohl die Schilddrüsengesundheit als auch andere Bedingungen zu managen.
  • Zur Optimierung der Schilddrüsenfunktion und Medikation: Eine Ernährungsberatung kann helfen, Lebensmittel zu identifizieren, die die Wirksamkeit der Schilddrüsenmedikation beeinträchtigen könnten, und alternative Ernährungsstrategien vorschlagen.

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Hinweis:

Bei Ernährungsberatung, insbesondere im Zusammenhang mit Krankheiten wie Hypothyreose, ist es entscheidend, sich an qualifizierte und zertifizierte Fachkräfte zu wenden. In vielen Ländern gibt es einen Unterschied zwischen einem „Diätologen“, der eine spezialisierte Ausbildung für die Ernährungstherapie bei Krankheiten absolviert hat, und einem „Ernährungsberater“, dessen Ausbildungsniveau und Fachkenntnisse variieren können. Stellen Sie sicher, dass der von Ihnen konsultierte Ernährungsexperte für die Beratung bei krankheitsbedingten Ernährungsfragen zertifiziert ist,

Fazit

Wenn man unter Hypothyreose leidet, sollte man bei der Ernährung einiges beachten, da viele Empfehlungen kontraintuitive erscheinen.

Nährstoffe spielen eine wesentliche Rolle bei der Unterstützung der Schilddrüsenfunktion und können die Effektivität der medikamentösen Behandlung verbessern. 

Zudem sollten Interaktionen zwischen bestimmten Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln und Schilddrüsenmedikamenten berücksichtigt werden, um die optimale Aufnahme und Wirksamkeit der Medikation zu gewährleisten. 

Ernährungsmuster wie die mediterrane oder eine Kombination aus mediterraner und glutenfreier Diät können zusätzliche Vorteile bieten, indem sie die Schilddrüsenfunktion verbessern und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

FAQ

Was sollte man bei Schilddrüsenunterfunktion zum Frühstück essen?

Ein nährstoffreiches Frühstück, das Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Nüsse & Samen (wie Paranüsse, Leinsamen oder Chiasamen), und nährstoffreiche Smoothies mit Blattgemüse und Obst enthält, kann sehr förderlich sein. Diese Lebensmittel bieten eine gute Mischung aus essenziellen Nährstoffen wie Jod, Selen und Eisen, die für die Schilddrüsenfunktion wichtig sind.

Welches Obst bei Schilddrüsenunterfunktion?

Obstsorten, die reich an Antioxidantien und Vitaminen sind, wie Beeren (Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren), Äpfel und Birnen, können sich positiv auf die Schilddrüsengesundheit auswirken. Sie unterstützen das Immunsystem und können helfen, oxidativen Stress zu reduzieren.

Ist Kaffee schlecht für die Schilddrüse?

Kaffee an sich ist nicht schlecht für die Schilddrüse. Studien haben gezeigt, dass Kaffeekonsum keinen Einfluss auf das Risiko einer Unter- oder Überfunktionen der Schilddrüse hat. Jedoch kann er die Aufnahme von Schilddrüsenmedikamenten beeinträchtigen. Es wird empfohlen, nach der Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten mindestens 30 bis 60 Minuten zu warten, bevor Kaffee getrunken wird, um eine optimale Medikamentenaufnahme zu gewährleisten.

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