Welche Nebenwirkungen hat Metformin? Was Sie vor dem Gebrauch unbedingt wissen sollten!

- Metformin wird häufig bei der Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 verwendet.
- Wir zeigen Ihnen, welche Nebenwirkungen bei Metformin auftreten können.
- Sie lernen, unter welchen Umständen Sie Metformin nicht einnehmen sollten.
- Nicht jeder Patient leidet unter Nebenwirkungen bei der Einnahme von Metformin.
- Was ist Metformin?
- Welche Nebenwirkungen können bei Metformin auftreten?
- Sehr häufige Nebenwirkungen (> 1 von 10)
- Häufige Nebenwirkungen (> 10 bis 100)
- Sehr seltene Nebenwirkungen (< 10.000)
- Gibt es Wechselwirkungen, die beim Gebrauch auftreten können?
- Metformin während der Schwangerschaft
- Augenprobleme bei der Einnahme von Metformin
- Hat Metformin Nebenwirkungen, die das Herz betreffen?
- Verschiedene Dosierungen von Metformin
- Metformin-Unverträglichkeit - Berberin als Alternative
- Fazit: Die häufigsten Nebenwirkungen von Metformin betreffen die Verdauung
Was ist Metformin?
Metformin wird zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 und einiger anderer Krankheiten eingesetzt. Bei den Patienten können in diesem Zusammenhang verschiedene Nebenwirkungen von Metformin auftreten. Welche das sind, betrachten wir in diesem Artikel etwas näher.
Zunächst möchten wir aber die Vorteile von Metformin erwähnen, die zu seiner großen Beliebtheit geführt haben. Der Hamburger Herzspezialist Prof. Dr. Thomas Meinertz hat dazu eine Stellungnahme auf der Seite der Deutschen Herzstiftung abgegeben:
Pluspunkte bei der Behandlung mit Metformin sind demnach:
- Langjährige gute Erfahrungen
- Die meist gute Verträglichkeit, wobei es bei 20 bis 30 Prozent der Patienten zu Magen-Darm-Beschwerden kommt. Gefährliche Nebenwirkungen sind aber selten.
- Die geringen Kosten
Prof. Meinertz weist auch auf Studienergebnisse hin, die auf mögliche positive Zusatzeffekte für die Gesundheit hinweisen:
- Höhere Lebenserwartung der Patienten
- Weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Weniger Krebserkrankungen
- Weniger Alzheimerdemenz
Diese Beobachtungen sind allerdings nicht durch größere Studien an Patienten ohne Diabetes bestätigt.
Welche Nebenwirkungen können bei Metformin auftreten?
Nebenwirkungen von Metformin lassen sich vor allem zu Beginn der Therapie beobachten. In ihrem Verlauf nehmen sie bei vielen Patienten allerdings wieder ab.
Normalerweise brechen 5-10 Prozent der Patienten die Behandlung mit Metformin ab, weil sie die Nebenwirkungen nicht vertragen. Dieser Erfahrungswert stammt aus einer viel zitierten Studie zur klinischen Anwendung von Metformin, die 2008 in der Fachzeitschrift Diabetes & Vascular Disease Research erschienen ist.
Was den gefährlichen Notfall einer sogenannten Laktatazidose betrifft, ist sich die medizinische Forschung uneinig, ob die Behandlung mit Metformin das Risiko tatsächlich erhöht.
Vor der Auflistung möglicher Nebenwirkungen von Metformin finden Sie hier eine Tabelle zur Beschreibung der Häufigkeiten, wie man sie normalerweise in Packungsbeilagen findet:
Kategorie | Häufigkeit |
---|---|
Sehr häufig | Mehr als 1 von 10 Patienten (≥10 %) |
Häufig | 1 bis 10 von 100 Patienten (≥1 % bis <10 %) |
Gelegentlich | 1 bis 10 von 1000 Patienten (≥0,1 % bis <1 %) |
Selten | 1 bis 10 von 10.000 Patienten (≥0,01 % bis <0,1 %) |
Sehr selten | Weniger als 1 von 10.000 Patienten (<0,01 %) |
Für eine aktuelle Liste der Nebenwirkungen lesen Sie bitte die Packungsbeilage eines Medikaments, das Metformin enthält. Die folgende Aufzählung möglicher Nebenwirkungen ist eine allgemeine Beschreibung:
Sehr häufige Nebenwirkungen (> 1 von 10)
- Beschwerden im Verdauungstrakt
- Regelmäßige Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Blähungen
- Infektionen
Häufige Nebenwirkungen (> 10 bis 100)
- Geschmacksveränderungen
- Metallischer Geschmack
- Benommenheit
- Kopfschmerzen
- Hüftglykämie
- Verdauungsstörungen
- abdominelle Beschwerden
- abnormaler Stuhlgang
- Dyspepsie
- Appetitlosigkeit
- Asthenie
- Schüttelfrost
- grippeähnliches Syndrom
- kardiovaskuläre Nebenwirkungen – Beschwerden in der Brust
- Hitzewallungen
- Herzklopfen
- dermatologische Nebenwirkungen – Hautausschlag
- Nagelveränderungen
- vermehrtes Schwitzen
Sehr seltene Nebenwirkungen (< 10.000)
- Laktatazidose
- Leberfunktionstest-Anomalien
- Hepatitis
- Juckreiz
- Nesselsucht
- niedriger Vitamin-B12-Spiegel
Gibt es Wechselwirkungen, die beim Gebrauch auftreten können?
In einigen Fällen können beim Gebrauch von Metformin auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten vorkommen.
Vor dem Beginn der Behandlung mit Metformin sollten Sie immer mit einem Arzt sprechen, um mögliche Nebenwirkungen auf ein Minimum zu reduzieren.
Gut zu wissen:
Wechselwirkungen betreffen vor allem Medikamente, die den Blutzucker beeinflussen (z. B. Kortison), aber auch den Kreislauf fördernde Medikamente wie Sympathomimetika.
Achtung!
Während einer Behandlung mit Metformin sollten Sie auf Alkohol verzichten, weil diese Kombination das Risiko für eine seltene, aber gefährliche Nebenwirkung namens Laktatazidose erhöht. Dabei sammelt sich Milchsäure im Blut an, was zu schweren gesundheitlichen Problemen führt. Außerdem kann Alkohol den Blutzuckerspiegel stark schwanken lassen
Metformin während der Schwangerschaft
Metformin ist auch während der Schwangerschaft zugelassen. Allerdings können auch hier die bisher genannten Metformin-Nebenwirkungen auftreten. Die gute Nachricht: Während der Behandlung kann gestillt werden.
Sollte während der Schwangerschaft keine ausreichende Wirkung mit Metformin erzielt werden, kommt Insulin als Ergänzung in Betracht. Hier empfiehlt sich allerdings eine vorherige Absprache mit dem Arzt, um möglichen Komplikationen vorzubeugen.
Augenprobleme bei der Einnahme von Metformin
Einige Patienten berichten von Augenproblemen bei der Einnahme von Metformin 500 mg. Informieren Sie den behandelnden Arzt, wenn Probleme mit den Augen über mehrere Tage anhalten. Er kann Ihnen sagen, ob diese Nebenwirkung auf Metformin zurückzuführen ist.
Hat Metformin Nebenwirkungen, die das Herz betreffen?
Hier gehen die Meinungen in der Wissenschaft stark auseinander. Eine in der Fachzeitschrift European Journal of Endocrinology erschienene Studie aus dem Jahr 2010 mit dem langen Titel Metformin is associated with improved left ventricular diastolic function measured by tissue Doppler imaging in patients with diabetes kommt zu dem Schluss, dass Metformin Komplikationen mit dem Herzen verursachen kann.
Solche Herzprobleme bei dem Gebrauch von Metformin treten allerdings sehr selten auf.
Achtung!
Sollten Sie dennoch Nebenwirkungen bemerken, ist es ratsam, sofort den behandelnden Arzt zu informieren.
Verschiedene Dosierungen von Metformin
Metformin wird in Filmtabletten mit 500, 850 oder 1000 mg des Wirkstoffs verabreicht. Im Rahmen der Behandlung können bei verschiedenen Dosierungen unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten. Welche Dosierung für Sie am besten geeignet ist, entscheidet der behandelnde Arzt.
Metformin-Unverträglichkeit - Berberin als Alternative
Menschen, die Metformin nicht vertragen, suchen häufig nach besser verträglichen Alternativen. Dabei hat sich Berberin als vielversprechende Option herausgestellt.
Bei Berberin handelt es sich um pflanzliches Alkaloid, das aus verschiedenen Heilpflanzen gewonnen wird, darunter die Berberitze. Es hat ähnliche Wirkungen wie Metformin, indem es die Insulinempfindlichkeit verbessert und die Glukoseproduktion in der Leber reduziert. Es hat den Vorteil, dass es in der Regel besser vertragen wird und seltener Magen-Darm-Beschwerden verursacht.
Studien haben gezeigt, dass Berberin den Blutzuckerspiegel senken und die Lipidprofile verbessern kann.
Es kann auch dazu beitragen, Gewicht zu reduzieren, was für viele Menschen mit Typ-2-Diabetes von Vorteil ist. Trotzdem ist es wichtig zu beachten, dass Berberin wie jedes Medikament nicht ohne Risiken ist, insbesondere in höheren Dosen. Sollten Sie von Metformin auf Berberin umsteigen wollen, ist es dringend ratsam, dies mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.
Gut zu wissen:
Die optimale Dosierung und Verwendung von Metformin hängen von den individuellen Bedürfnissen des jeweiligen Patienten ab. Metformin und Berberin lassen sich auch kombinieren, um die Blutzuckerkontrolle zu verbessern.
Fazit: Die häufigsten Nebenwirkungen von Metformin betreffen die Verdauung
Bei der Anwendung von Metformin kann es vor allem zu Beginn zu Nebenwirkungen wie Übelkeit und Durchfall kommen. Grippeähnliche Symptome, Kopfschmerzen oder Herzklopfen sind ebenfalls möglich. Darüber hinaus gibt es eine Reihe seltener Nebenwirkungen.
Informieren Sie in jedem Fall den behandelnden Arzt, welche Nebenwirkungen bei Ihnen auftreten, damit er die Behandlung gegebenenfalls anpassen kann.
Auch wir von DoktorABC helfen Ihnen gerne weiter, wenn Sie Fragen zu Metformin oder anderen Behandlungen von Typ-2-Diabetes haben.
FAQ
Welche Nebenwirkungen sind bei einer Behandlung mit Metformin am häufigsten?
Oft kommt es zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall oder Blähungen, vor allem zu Beginn der Einnahme.
Was kann ich tun, wenn ich Metformin nicht gut vertrage?
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Oft hilft es, die Dosis langsam zu steigern oder das Medikament zu den Mahlzeiten einzunehmen.
Kann Metformin einen Vitaminmangel verursachen?
Ja, bei längerer Einnahme kann es zu einem Vitamin-B12-Mangel kommen. Regelmäßige Kontrollen sind sinnvoll.
Ist eine Laktatazidose eine häufige Nebenwirkung von Metformin?
Nein, diese schwere Nebenwirkung ist sehr selten. Sie tritt meist nur bei bestimmten Risikofaktoren auf, etwa bei Nierenproblemen oder starkem Alkoholkonsum.