Saxenda® Nebenwirkungen

Dieser Artikel entspricht dem Stand von 2025. Wir überprüfen und aktualisieren unsere Inhalte regelmässig, um sie aktuell zu halten und Ihnen korrekte Informationen zur Verfügung zu stellen.
- Welche Nebenwirkungen sind bei der Anwendung von Saxenda® bekannt?
- Wie häufig treten diese Nebenwirkungen auf?
- Wie lange halten die Nebenwirkungen an?
- Wer sollte Saxenda® nur mit Vorsicht einnehmen?
- Was tun bei auftretenden Nebenwirkungen?
- Welche Begleiterkrankungen und Vorerkrankungen sind problematisch?
- Wie wirkt sich das Alter auf die Sicherheit der Behandlung aus?
- Wie läuft die Dosissteigerung ab?
- Gibt es Unterschiede in der Art der Nebenwirkungen (z. B. leicht vs. schwer)?
- Wie kann man Saxenda® über DoktorABC beziehen?
- Was ist Saxenda®?
- Wer sollte bei der Verwendung von Saxenda® besonders vorsichtig sein?
- Welche Nebenwirkungen hat Saxenda®?
- Wie häufig treten Nebenwirkungen von Saxenda® auf?
- Wie lange halten die Nebenwirkungen von Saxenda® an?
- Was ist zu tun, wenn Nebenwirkungen von Saxenda® auftreten?
- Unterschiede zwischen Mann und Frau
- Welche Nebenwirkungen können beim Absetzen auftreten?
- Fazit
Was ist Saxenda®?
Saxenda® ist ursprünglich ein Diabetes-Medikament, das übergewichtigen Menschen zur Gewichtsreduktion verschrieben wird. Der enthaltene Wirkstoff Liraglutid sorgt für eine verminderte Insulinausschüttung und damit weniger Hungergefühl. Die Einnahme von Saxenda® kann zu Nebenwirkungen führen, über die Sie informiert sein sollten, bevor Sie sich für dieses Arzneimittel entscheiden.
Wir haben die häufigsten davon für Sie in der Übersicht zusammengestellt.
Wer sollte bei der Verwendung von Saxenda® besonders vorsichtig sein?
Bestimmte Personengruppen sollten Saxenda® nicht oder nur mit Vorsicht und teilweise in eingeschränkten Dosierungen nutzen. Der Einsatz des Wirkstoffes Liraglutid ist ab einem Alter von 12 Jahren und mindestens 60 Kilo Körpergewicht empfohlen.
Bei Patienten über 75 Jahren ist weder die Wirksamkeit noch die Sicherheit des Medikaments eindeutig belegt, weswegen diese Altersgruppe Abstand von der Einnahme nehmen sollte.
Saxenda® kann gefährlich für Patienten mit schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen sein. Ebenfalls nicht empfohlen ist Liraglutid bei Menschen, deren Übergewicht hormonellen Ursprungs ist oder die unter Essstörungen leiden. Vorsicht ist bei bestehenden Schilddrüsenerkrankungen geboten.
Zudem besteht die Gefahr von Wechselwirkungen mit anderen Mitteln zur Gewichtsreduktion sowie mit Medikamenten zur Behandlung von Typ-2-Diabetes.
Gut zu wissen: Schilddrüse und Saxenda®
Studien deuten darauf hin, dass ein erhöhter TSH-Wert das Risiko für Magen-Darm-Nebenwirkungen unter Liraglutid erhöht. Eine Kontrolle der Schilddrüsenwerte vor Beginn der Behandlung kann sinnvoll sein.
Achtung !
Saxenda® sollte nicht bei Bulimie verwendet werden. Der Einsatz kann das Krankheitsbild verschlechtern.
Welche Nebenwirkungen hat Saxenda®?
Häufige und bedeutsame Nebenwirkungen bei Saxenda® (Liraglutid):
Häufigkeit | Anmerkung | |
---|---|---|
Übelkeit | Sehr häufig (39 %) |
Meist zu Beginn der Therapie |
Durchfall | Sehr häufig (21 %) | Tritt oft mit Übelkeit kombiniert auf |
Verstopfung | Sehr häufig (19 %) | Gastrointestinal häufig belastet |
Erbrechen | Sehr häufig (16 %) | In den ersten Wochen häufiger |
Kopfschmerzen | Sehr häufig (bis 14 %) | Häufig begleitend, nicht gefährlich |
Appetitverlust | Häufig (1–10 %) | Teil des Wirkmechanismus |
Schwindel, Müdigkeit | Häufig (1–10 %) | Besonders zu Beginn der Einnahme |
Erhöhter Puls | Sehr häufig (≥10 %) | Erhöhung des Ruhepulses um Ø 3–9 Schläge/Min. |
Bauchspeicheldrüsenentzündung | Selten (0,3 %) | Potenziell schwerwiegend, sofort ärztlich abklären |
Gallenblasenprobleme | Häufiger bei Patienten | Risiko steigt mit schneller Gewichtsabnahme (z. B. Gallensteine) |
Hypoglykämie (bei Diabetikern) | Sehr häufig (bis 23 %) | Besonders bei Kombination mit Sulfonylharnstoffen |
Suizid1 | Sehr selten (0,3 %) | In Studien vereinzelt berichtet; psychische Stabilität prüfen |
Wie bei jedem anderen Arzneimittel kann es auch bei Saxenda® zu unerwünschten Nebeneffekten kommen. Bei mehr als einem von 10 Verwendern des Medikaments treten Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit und Erbrechen sowie Verstopfung oder auch Durchfall auf.
Auch Kopfschmerzen werden oft beobachtet. Mehr als ein Patient von 100 klagt über Sodbrennen, Gallensteine, allgemeine Bauchschmerzen, Schwindel und Geschmacksstörungen. Ebenso häufig kommen Schlaflosigkeit und Ermüdungszustände vor. Darüber hinaus besteht das Risiko der Unterzuckerung.
Deutlich seltener, also nur bei mehr als einem von 1.000 Patienten, die Saxenda® spritzen, kommt es zu Hautreizungen, Unwohlsein und Herzrasen. Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder der Gallenblase sind ebenfalls möglich.
Hinweis !
Eine akute Pankreatitis ist selten, aber schwerwiegend. Treten starke, anhaltende Oberbauchschmerzen auf, sollte die Behandlung gestoppt und ein Arzt kontaktiert werden.
Es kann außerdem sein, dass sich der Magen mit Verzögerung leert und sich eine Dehydrierung einstellt. Mehr als ein Patient unter 10.000 erleidet eine allergische Reaktion gegen den Wirkstoff, eine Einschränkung der Nierenfunktion oder gar akutes Nierenversagen.
Silvia Weiner, Chefärztin für Adipositas-Chirurgie am Sana Klinikum in Offenbach, erklärte in einem FOCUS-online-Interview: „Menschen reagieren ganz unterschiedlich darauf. Manche nehmen viel ab und haben keinerlei Nebenwirkungen, … Andere … leiden [dagegen] unter Kopfschmerzen, Übelkeit und schlechter Laune.“
Wie häufig treten Nebenwirkungen von Saxenda® auf?
Leichtere Begleiterscheinungen der Behandlung mit Saxenda® sind recht häufig zu beobachten. Das gilt vorrangig für Kopfschmerzen und Erscheinungen, die mit dem Verdauungssystem zusammenhängen, wie Durchfälle, Verstopfungen, Übelkeit und Erbrechen.
Hier greift der Wirkmechanismus von Saxenda® in die Abläufe im Körper ein, so dass es oft zu entsprechenden Reaktionen kommt. Schwere Nebenwirkungen, etwa die Bauchspeicheldrüse betreffend, treten hingegen nur gelegentlich bis selten auf.
Wie lange halten die Nebenwirkungen von Saxenda® an?
Ein Teil der mit der Gabe des Wirkstoffes Liraglutid verbundenen Nebenwirkungen nimmt nach einiger Zeit wieder ab oder verschwindet ganz. Aus diesem Grund wird die Behandlung mit Saxenda® mit niedrigen Dosen eingeleitet und dann langsam bis zur finalen Dosis von 3 mg pro Tag gesteigert.
Gut zu wissen:
Die langsame Steigerung auf die Zieldosis (3 mg) reduziert die Wahrscheinlichkeit starker Nebenwirkungen. Die Anpassung erfolgt typischerweise über vier Wochen. So gewöhnt sich der Körper an das neue Medikament und reagiert weniger stark.
Das gilt vor allem für den Komplex der gastrointestinalen Beschwerden, wie Übelkeit, Durchfälle und Ähnliches. Diese Beschwerden lassen nach der Erfahrung von Patienten nach spätestens wenigen Wochen nach.
Dasselbe gilt für Schlaflosigkeit. Andere Nebenerscheinungen von Saxenda® sind eher auf eine dauerhafte Verwendung zurückzuführen, wie etwa Unterzuckerung oder Entzündungen von Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse sowie Nierenfunktionsstörungen. (Quelle: ema.europa.eu)
Was ist zu tun, wenn Nebenwirkungen von Saxenda® auftreten?
Sollten bei Ihnen die oben beschriebenen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich auftreten und Sie sich in der Anfangsphase der Behandlung mit Saxenda® befinden, ist es sinnvoll, zunächst einige Tage abzuwarten, ob die Probleme sich legen.
Diese Erscheinungen hängen mit der Umstellung der körpereigenen Funktionen auf das neue Medikament zusammen und hören im Regelfall nach kurzer Zeit von allein wieder auf.
Sollten Sie hingegen unter starken Bauchschmerzen, Schmerzen im unteren Rücken oder allergischen Reaktionen leiden, gehen Sie unverzüglich zum Arzt. Es muss sich dabei nicht unbedingt um einen Notfall handeln, es ist aber dennoch angezeigt, einen Fachmann zu konsultieren. (Quelle: novonordiskpro.de)
Unterschiede zwischen Mann und Frau
Eine aktuelle Studie aus Italien hat erstmals geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Wirkung von Liraglutid 3.0 mg bei Personen mit Adipositas (ohne Diabetes Typ 2) untersucht – mit aufschlussreichen Ergebnissen:
- Beide Geschlechter vertragten das Medikament gut.
- Männer profitierten stärker vom Gewichtsverlust: Nach 6 Monaten hatten Männer im Schnitt 17,9 kg abgenommen, Frauen hingegen 11,9 kg. Auch der BMI sank bei Männern stärker (−6,0 kg/m² vs. −4,4 kg/m²).
- Höhere Erfolgsquote bei Männern: 93,7 % der Männer erreichten bereits nach 3 Monaten eine Gewichtsreduktion von über 5 %, bei Frauen waren es nur 58 %. Noch deutlicher war der Unterschied bei über 10 % Gewichtsverlust nach 6 Monaten: 87,5 % der Männer vs. 29,0 % der Frauen.
- Verbesserung von Cholesterinwerten und Leberfunktion: Männer zeigten signifikant stärkere Rückgänge bei LDL-Cholesterin und FIB-4-Leberwerten – beides Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Obwohl Frauen häufiger in Gewichtsreduktionsprogrammen vertreten sind, könnte Saxenda® für Männer besonders wirksam sein – insbesondere angesichts ihres höheren kardiovaskulären Risikos.
Welche Nebenwirkungen können beim Absetzen auftreten?
Das plötzliche Absetzen von Saxenda® kann sowohl körperliche als auch psychologische Nebenwirkungen mit sich bringen. Die häufigsten sind:
- Starke Appetitzunahme: Ohne die Wirkung auf das Sättigungsgefühl kehrt oft das alte Essverhalten zurück – besonders gefährlich bei emotionalem oder impulsivem Essen.
- Blutzuckerschwankungen: Vor allem bei Patientinnen und Patienten mit Prädiabetes oder Insulinresistenz können rasche Veränderungen auftreten.
- Rückfall in alte Gewohnheiten: Viele berichten über Heißhungerattacken, Frustessen und rasche Gewichtszunahme.
Fazit
Saxenda kann spürbar beim Abnehmen helfen – doch wie jedes Medikament ist es nicht ohne Risiken. Besonders zu Beginn berichten viele Nutzer von Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden oder Erschöpfung. Auch beim Absetzen treten bei einigen Patienten Symptome wie Heißhunger oder Gewichtszunahme auf. Diese Nebenwirkungen sollten bei der Entscheidung für oder gegen Saxenda berücksichtigt werden.
Dennoch zeigen Studien und Erfahrungsberichte, dass viele Patienten langfristig von der Behandlung profitieren – vor allem bei enger ärztlicher Begleitung und entsprechender Lebensstiländerung. Wer Saxenda einsetzt, sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein und sich regelmäßig ärztlich kontrollieren lassen, um Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu reagieren.
FAQ
Was tun, wenn die Nebenwirkungen zu stark werden?
Sollten die Nebenwirkungen von Saxenda über das Übliche hinausgehen und den Alltag deutlich beeinträchtigen – etwa durch starkes Erbrechen, Schwindel, anhaltende Übelkeit oder Kreislaufprobleme –, ist es wichtig, nicht eigenmächtig weiterzudosieren. In solchen Fällen sollte man das Medikament pausieren oder die Dosis nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt reduzieren. Eine langsamere Aufdosierung – also z. B. für mehrere Wochen bei 0,6 mg oder 1,2 mg zu bleiben – kann helfen, den Körper besser an die Wirkung zu gewöhnen.
Es ist auch sinnvoll, ein Ernährungstagebuch zu führen, da bestimmte Speisen oder Einnahmezeitpunkte die Nebenwirkungen verstärken können. Viele Patienten berichten, dass sich Symptome durch kleinere Mahlzeiten und ausreichende Flüssigkeitszufuhr mildern lassen. Wenn keine Besserung eintritt, sollte eine alternative Therapieform erwogen werden.
Kann ich Saxenda bei Magen-Darm-Problemen weiternehmen?
Leichte bis mäßige Magen-Darm-Beschwerden – wie Völlegefühl, Blähungen oder gelegentliche Übelkeit – treten bei vielen Anwendern gerade zu Beginn der Behandlung auf und sind meist harmlos. Häufig bessern sich diese Symptome nach einigen Wochen, sobald sich der Verdauungstrakt an die verlangsamte Magenentleerung gewöhnt hat.
Bei ausgeprägten Problemen wie anhaltendem Erbrechen, starken Bauchschmerzen oder chronischem Durchfall ist jedoch Vorsicht geboten. In solchen Fällen sollte Saxenda nicht einfach weitergenommen werden. Ein Arzt kann entscheiden, ob die Therapie angepasst oder unterbrochen werden sollte – insbesondere bei Patienten mit bestehenden Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizdarm oder Gastritis.
Wie lange dauern die Nebenwirkungen nach Absetzen an?
Nach dem Absetzen von Saxenda verschwinden die meisten Nebenwirkungen innerhalb weniger Tage bis Wochen. Besonders gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit oder Verstopfung gehen meist rasch zurück, sobald der Wirkstoff abgebaut ist und der Körper zur normalen Verdauungsaktivität zurückkehrt.
Gibt es Langzeitfolgen bei mehrjähriger Anwendung?
Zur Langzeitanwendung von Saxenda über mehrere Jahre liegen mittlerweile erste reale Erfahrungswerte vor – allerdings ist die Studienlage noch begrenzt. Die bisherigen Daten zeigen keine eindeutigen Hinweise auf schwerwiegende Langzeitnebenwirkungen bei kontinuierlicher ärztlicher Kontrolle. Dennoch ist bekannt, dass GLP-1-Analoga bestimmte Organe wie die Bauchspeicheldrüse, Gallenblase oder Nieren potenziell beeinflussen können.
Deshalb empfehlen Fachgesellschaften regelmäßige Blutuntersuchungen und Ultraschallkontrollen während der Therapie, besonders bei vorbestehenden Erkrankungen. Auch mögliche psychische Auswirkungen – etwa durch langfristige Appetitreduktion oder verändertes Essverhalten – sollten nicht unterschätzt werden. Eine kontinuierliche ärztliche Begleitung bleibt entscheidend.
Wie unterscheiden sich die Nebenwirkungen je nach Dosierung?
Die Nebenwirkungen von Saxenda treten erfahrungsgemäß häufiger und intensiver bei höheren Dosierungen auf – insbesondere bei der vollen Erhaltungsdosis von 3,0 mg täglich. Viele Patienten vertragen niedrigere Dosen wie 0,6 mg oder 1,2 mg deutlich besser, da sich der Körper schrittweise an die Wirkung gewöhnen kann. Deshalb ist die langsame Aufdosierung über mehrere Wochen auch Teil des offiziellen Therapieplans.