COPD Ursachen
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) betrifft in Deutschland rund 10 bis 15 Prozent der erwachsenen Bevölkerung.
Dabei sind die Symptome dieser Atemwegserkrankungen schleichend, die Gründe für sie aber zum größten Teil bekannt. Wer für sich sicherstellen will, ob er zu den bekannten Risikogruppen gehört, dem empfehlen wir den nachfolgenden Artikel.
Er fasst die Ursachen der COPD zusammen und zeigt, welche Möglichkeiten es gibt, diese Atemwegserkrankungen zu vermeiden.
Was sind die häufigsten Ursachen für COPD?
Rauchen
Als häufigste Ursache für COPD gilt nach wie vor das Rauchen. Tatsächlich sind 80 bis 90 Prozent aller Betroffenen Raucher, oder haben in ihrer Vergangenheit geraucht. Laut einer Untersuchung der European Respiratory Society (ERS) trifft die COPD rund 40 bis 50 Prozent aller lebenslangen Raucher, wohingegen es nur etwa 10 Prozent bei den Nichtrauchern sind.
Untersuchungen zeigten auch, dass Menschen, die mit einer Raucherin oder einem Raucher zusammenleben, ein im Schnitt höheres Risiko haben, an COPD zu erkranken.
Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören wollen, gibt es mittlerweile durch viele Stellen Unterstützung bei der Raucherentwöhnung.
Luftverschmutzung
Es ist mittlerweile bewiesen, dass die mit Schadstoffen belastete Luft in unseren Ballungsräumen und Städten für Menschen mit schon bestehenden Lungenerkrankungen schädlich ist. Allerdings ist bislang noch nicht geklärt, inwieweit die Luftverschmutzung ein Faktor bei der Entwicklung einer COPD ist.
Die europaweit durchgeführte APHEA-Studie (Air Pollution and Health: a European Approach) zeigte, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Grad der akuten Luftverschmutzung mit Feinstaub und Ozon und der Zahl der Krankenhausaufnahmen) aufgrund von COPD gibt.
(nlm.nih.gov)
Berufliche Belastungen
Ein erhöhtes Risiko besteht auch bei bestimmten Berufsgruppen. Dazu gehören beispielsweise Menschen, die
- mit Mineralfasern arbeiten
- sehr viele Jahre im Bergbau tätig sind
- Schweißarbeiten durchführen
- chemischen Dämpfen ausgesetzt sind
Genetik
Neben äußeren Einflüssen kann auch ein genetischer Defekt, der einen Mangel (lungeninformationsdienst.de) an dem Protein Alpha-1-Antitrypsin (AAT) hervorruft, die Ursache für eine COPD sein. Dieses Bluteiweiß dient eigentlich dazu, bestimmte Enzyme (Proteasen) abzubauen. Geschieht das nicht, kann es zu chronischen Schädigungen der Lunge und der Leber kommen.
Antikörpermangelsyndrom (AMS)
Hier ist die Regulation der B-Zellen im Körper defekt, was zu einem Mangel an Immunglobulin G führt. Der Körpers ist anfälliger für Infekte, weil das Immunsystem zu schwach ist. Neben der COPD sind auch weiteren Erkrankungen damit Tür und Tor geöffnet.
(doccheck.com)
Zerstörte Flimmerhärchen
Sind die Flimmerhärchen der Lunge durch eine angeborene Störung oder äußere Einflüsse defekt, kann es zu einer COPD kommen. Die auf der Bronchialschleimhaut sitzenden Härchen sind dann nicht in der Lage, die Lunge von eingedrungenen Schadstoffen zu reinigen.
Die Auslöser der COPD
Am Anfang der COPD steht fast immer eine chronische Entzündung der Atemwege.
Als Folge der anhaltend eingeatmeten Schadstoffe (z. B. Nikotin) kommt es zu Entzündungen in den Bronchien und Bronchiolen, den kleinen Atemwegen. Krankhafte Veränderungen im Lungengewebe sind die Folge:
- Durch die unzähligen Mikroschädigungen im Lungengewebe und deren Reparatur bildet sich Narbengewebe, das anfängt, die Atemwege zu verengen.
- Der Spannungszustand der Bronchialmuskulatur ist permanent erhöht, was zu einer weiteren Verengung führt
- Mit Dauer der Erkrankung nimmt die Zahl schleimproduzierender Drüsen in der Lunge zu.
- Im Gegenzug gehen die Flimmerhärchen der Lunge verloren. Der entstandene Schleim kann nicht mehr abtransportiert werden, was zu einer zusätzlichen Verengung der Atemwege beiträgt. Im schlimmsten Fall versagt der komplette Selbstreinigungsmechanismus der Lunge.
- Ohne funktionierende Selbstreinigung, mit eingeschränkter Atemfähigkeit und gleichzeitiger Schädigung der Lungenbläschen kommt es zu schweren COPD-Symptomen
(nanopartikel.info)
Gehören Sie zur COPD Risikogruppe?
Wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte auf Sie zutreffen, könnten Sie zur Gruppe von Menschen gehören, die ein höheres Risiko haben, an COPD zu erkranken:
- Sie rauchen aktiv
- Sie atmen Passivrauch ein
- Sie arbeiten mit Chemikalien, Staub oder Dämpfen
- Sie sind Luftverschmutzung ausgesetzt
- Sie litten als Kind öfter unter Atemwegsinfektionen
- Sie leiden unter einem Mangel an Alpha-1-Antitrypsin
- Sie leiden unter Asthma
In jedem Fall ist ein Gespräch mit dem Haus- oder Lungenfacharzt ein erster Schritt, um die Funktionsfähigkeit der Lunge sicherzustellen.
FAQ
Wie kann ich einer COPD vorbeugen?
Die gute Nachricht ist, dass COPD bei den meisten Patienten eine vermeidbare Krankheit ist. Der beste Weg, um COPD vorzubeugen: Finden Sie Wege, mit dem Rauchen aufzuhören, bzw. fangen Sie gar nicht mit Rauchen an.
Vermeiden Sie auch langfristige Belastungen durch Luftverschmutzung, Chemikalien, Staub und Passivrauchen.
Gibt es natürliche Heilmittel für COPD?
Ihre COPD kann mit Medikamenten, Sauerstofftherapien oder durch eine Operation behandelt werden. Allerdings sollten Sie gleichzeitig Ihre Lebensweise ändern, indem Sie beispielsweise Atemübungen machen, sich gesund ernähren, Sport treiben oder sich gegen Grippe impfen lassen.
Kann eine COPD geheilt werden?
Bei der COPD handelt es sich um eine chronische Krankheit, die nicht heilbar ist, aber bei richtiger Behandlung kontrolliert werden kann. Je nach Schweregrad der Erkrankung kann es Phasen geben, in denen die Symptome stärker ausgeprägt sind.
Ist eine COPD das gleiche wie ein Emphysem?
Nein. Eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist ein Begriff für eine Gruppe von Lungenerkrankungen, die die Atmung beeinträchtigen. Das Emphysem ist eine Form der COPD, bei der die Lungenbläschen geschädigt werden. Emphyseme werden durch Reizstoffe wie Tabakrauch, Luftverschmutzung oder chemische Dämpfe verursacht.
Regeneriert sich die Lunge nach der Raucherentwöhnung?
Im Normalfall findet nach der letzten Zigarette eine jahrelang dauernde Regeneration der Lunge statt. Nicht bei einer COPD. Hier regeneriert sich die Lunge nicht. Mit einer fachärztlichen Behandlung und gezielten Übungen kann aber die Leistungsfähigkeit des übrigen Lungengewebes verbessert werden