Rosacea: Risikofaktor Essen - Wie die Ernährung die Krankheit beeinflusst

Die Risiken eines Rosacea-Schubs liegen in der Ernährung. Ein strikter Ernährungsplan ist bei dieser Erkrankung daher ganz besonders wichtig.

• Rosacea ist eine nicht heilbare chronische Hauterkrankung
• Rosacea zeigt sich meist in Schüben, die durch Trigger ausgelöst werden
• Die Ernährung spielt bei Rosacea eine ganz entscheidende Rolle
• Ein strikter Ernährungsplan ist bei Rosacea unvermeidlich
• Auch Alkohol triggert einen Rosacea Schub

Bei Rosacea (auch Rosazea, Gesichtsrose, Kupferrose oder Rotfinne genannt) handelt es sich um eine nicht ansteckende Erkrankung der Haut. Die Rosacea ist zwar gut behandelbar und in den Griff zu bekommen, jedoch nicht heilbar. Sie tritt in den meisten Fällen bei Menschen mittleren Alters im Gesicht auf, besonders bei Frauen.

Die Ursachen der Rosacea sind immer noch nicht vollständig erforscht. Sicher hingegen ist, dass sie in Schüben (Flushs) erfolgt, die durch bestimmte Trigger ausgelöst werden. Dabei sind diese Auslöser jedoch individuell sehr verschieden. In den meisten Fällen jedoch ist die Ernährung bei Rosacea der Schlüssel, um die Krankheit besser unter Kontrolle zu bekommen.

In einer Umfrage gaben 78 Prozent der Betroffenen an, Ihre Ernährung umgestellt zu haben. 95 Prozent dieser Gruppe berichteten von sehr guten Erfahrungen mit der Ernährungsumstellung und einer Reduzierung der Symptome. 

Eine Ernährungsumstellung bei Rosacea bringt Erleichterung

Zu den Triggern eines Rosacea-Schubs gehören eine Reihe von Lebensmitteln. Meiden Sie diese, werden Sie in den meisten Fällen eine starke Erleichterung verspüren. Die Rosacea bricht weniger häufig aus und wenn doch, in deutlich geringerer Intensität.

Allgemein gesprochen sollten Sie darauf verzichten, gereifte und verarbeitete, tierische Produkte, scharfe Speisen, stark gewürzte Speisen, Zucker, Alkohol und bestimmte Getreidearten zu sich zu nehmen. Wir gehen darauf im Detail später noch ein. 

Es geht darum, entzündungsauslösende Faktoren zu minimieren

Bei allen Betrachtungen zum Thema Rosacea und Ernährung, sowie Fragestellungen wie:

• Was darf man bei Rosacea nicht essen?
• Welche Lebensmittel sollte man bei Rosacea meiden?
• Rosacea durch Alkohol?
• Rosacea und Lebensmittelunverträglichkeit?

geht es am Ende hauptsächlich um die Reduzierung entzündungsauslösender Faktoren im Körper.

Entzündliche Vorgänge im Körper scheinen in besonderem Maße Einfluss auf den Ausbruch und die Intensität der Rosacea zu haben. Deshalb gilt es, diese Vorgänge positiv zu beeinflussen und weitestgehend zu verhindern. Das erreicht man auf unterschiedlichen Wegen:

• Rosacea eindämmen durch eine histaminarme Ernährung
• Rosacea verbessern durch eine vegane Ernährung
• Rosacea mit einer Ernährung unterstützen, die die Blutgefäße nicht erweitert.

Eine histaminarme Ernährung ist bei Rosacea besonders zu empfehlen

Lassen Sie uns zunächst einmal kurz klären, was Histamin überhaupt ist. Histamin ist ein biogener Stoff, der beim Abbau von Aminosäuren (den Bausteinen von Eiweißen) entsteht. Histamin wird im Körper in verschiedenen Organen und Zellen gespeichert und durch bestimmte Auslöser freigesetzt.

Ist die freie Histaminkonzentration zu hoch, kann es zu entzündlichen Prozessen im Körper kommen und so unter anderem auch die Rosacea auslösen bzw. intensivieren. Wer also an der Hautkrankheit Rosacea leidet, muss auf die Ernährung in besonderem Maße achten. 

Histamin wird auch über die Ernährung zugeführt

Neben der Produktion von Histamin in unserem Körper führen wir mit unserer Ernährung weiteres Histamin zu. Bei gesunden Menschen ist das kein Problem, denn entsprechende Enzyme zersetzen das überschüssige Histamin.

Ist die Produktion dieser Enzyme jedoch gestört, wird überschüssiges Histamin ins Blut abgegeben, was zu allergieähnlichen Reaktionen führt, die die Rosacea begünstigen.

Wie beeinflusst eine histaminarme Diät die Rosacea?

Wie die obigen Erklärungen zeigen, ist eine histaminarme Ernährung in Bezug auf die Rosacea äußerst förderlich. Die Sache ist ganz einfach: Führt man dem Körper weniger oder kein Histamin zu, kommt es in geringerem Maße (oder gar nicht) zu erhöhten Konzentrationen des Histamins im Blut.

Folglich auch nicht zu den beschriebenen Auswirkungen und am Ende nicht zu einem Triggern der Rosacea. 

Welche histaminreichen Lebensmittel sollten Sie bei Rosacea meiden?

Besonders reich an Histamin sind:

• Innereien wie Leber und Nieren
• Fleisch- und Wurstwaren
• Geräucherter, gebeizter oder eingelegter Fisch
• Reife Käsesorten wie z.B. Parmesan
• Einige Milchprodukte wie Joghurt oder Crème fraîche
• Alle durch Milchsäure vergorenen Lebensmittel wie Sauerkraut
• Einige Gemüsesorten wie Tomaten und Spinat
• Vergorene Flüssigkeiten wie Wein, Bier, Essig und Sojasauce 
• Fermentierte Getränke wie Kakao, Grüntee, Schwarztee und Kaffee

Ist eine vegane Ernährung empfehlenswert?

Wie schon erklärt, haben Histamine einen großen Einfluss auf den Verlauf der Rosacea. Sie kommen zwar nicht ausschließlich, jedoch verstärkt in tierischen Produkten wie Fleisch- und Wurstwaren, verarbeitetem Fisch, Innereien oder gereiftem Käse vor.

Das bedeutet, dass eine vegane Ernährung einen sehr positiven Einfluss auf den Histaminhaushalt hat und in der weiteren Folge unmittelbar auch einen Einfluss auf den Ausbruch und die Stärke der Rosacea. Eine vegane Ernährung ist deshalb bei einer Rosacea sehr zu empfehlen. 

Aber Achtung: Welches Gemüse sollte man bei Rosacea besser nicht essen?

Auch wenn allgemein betrachtet eine vegane Ernährung bei Rosacea sehr förderlich sein kann, gibt es dennoch einige pflanzliche Lebensmittel, die man besser meidet. Die nachfolgende Liste gibt Ihnen einige Beispiele von veganen Nahrungsmitteln, die entweder selbst einen hohen Histaminwert aufweisen oder aber das im Körper gespeicherte (inaktive) Histamin freisetzen können:

• Alle durch Milchsäuregärung entstandenen Lebensmittel wie Sauerkraut und Essiggurken
• Tomaten und Avocados
• Auberginen und Spinat
• Steinpilze und Champignons
• Zitronen und Orangen
• Bananen, Kiwis, Erdbeeren, Ananas und Birnen
• Einige Hülsenfrüchte wie Linsen und Soja

Ist eine basische Ernährung bei Rosacea wichtig?

Das ist eine schwierige Frage, weil das gesamte Thema basische Ernährung, Säure-Basen-Haushalt und Übersäuerung leider oft falsch dargestellt wird. Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Natürlich ist ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt wichtig, damit der Körper richtig funktionieren kann. Aber die Natur hat hier bestens vorgesorgt.

Da ein “Sicherheitspuffer” des Körpers bei einem gesunden Menschen dafür sorgt, dass etwa 20-mal so viele freie Basenmoleküle im Körper vorhanden sind als freie Säuremoleküle, ist die Gefahr einer Übersäuerung wirklich gering. Es schadet aber auch andererseits nicht, mehr basische Lebensmittel zu sich zu nehmen und den Körper bei der Regulation zu unterstützen. 

Rosacea durch Alkohol: Wie beeinflusst Alkohol den Verlauf einer Rosacea?

Eine Ernährungsweise, die die Blutgefäße nicht erweitert, ist bei Rosacea also optimal. Alkohol gehört allerdings nicht zu diesen Nahrungsmitteln.

Alkohol erweitert die Blutgefäße: Welche Auswirkungen hat das auf die Rosacea?

Die Erweiterung der Blutgefäße hat zur Folge, dass das befürchtete “Aufblühen”, entsteht. Durch die Gefäßerweiterung wird das Gesicht stärker durchblutet, was zu den sogenannten Flushs führt. 

Alkohol stört den Abbau von Histaminen: Was bedeutet das in Bezug auf eine Rosacea?

Alkohol beeinflusst den Histaminstoffwechsel. Die Herstellung von Enzymen, die für den Abbau von Histamin verantwortlich sind, wird durch Alkohol gestört. Folglich befindet sich mehr Histamin im Blut, als der Körper verarbeiten kann. Die bekannten allergieähnlichen Symptome sind die Folge. 

Kann Rosacea durch Alkoholismus ausgelöst werden?

Eine Studie über 14 Jahre, mit dem Titel Alcohol intake and risk of rosacea in US women, konnte einen Zusammenhang zwischen dem Ausbruch einer Rosacea und dem Konsum von Alkohol herstellen. Frauen, die regelmäßig Alkohol konsumieren, hatten ein signifikant größeres Risiko, eine Rosacea auszubilden, als Nicht-Trinkerinnen. Dabei spielte es übrigens keine Rolle, ob diese Frauen Raucherinnen waren oder nicht. 

Rotwein ist der Haupttrigger unter den alkoholischen Getränken

Eine Umfrage der amerikanischen National Rosacea Society fand heraus, dass 76 Prozent aller Beteiligten, grundsätzlich auf Alkohol als Trigger reagieren. Innerhalb dieser Gruppe lag Rotwein mit 72 Prozent an der Spitze, vor Weißwein (49 Prozent) und Bier (42 Prozent).

Ein kurzes Zwischenfazit: Welche Lebensmittel sollte man bei Rosacea meiden?

Leider ist die Liste der verbotenen Lebensmittel bei Rosacea nicht gerade kurz. Das macht eine Ernährungsumstellung bei dieser Erkrankung nicht wirklich einfach bzw. leicht umsetzbar. Die Liste der Lebensmittelunverträglichkeiten ist enttäuschenderweise lang und umfasst eine große Zahl - sicherlich teilweiser geliebter - Lebensmittel.

Im Laufe der Zeit werden Sie lernen, welche Trigger bei Ihnen besonders starke Auswirkungen zeigen. Nur weil z.B. Parmesan einen hohen Histaminwert hat, muss das nicht unbedingt bedeuten, dass Sie sofort aufblühen, wenn Sie davon ein wenig über Ihre Pasta geben.

Nur die individuelle Erfahrung wird im Laufe der Jahre zeigen, auf was Sie besonders stark reagieren und was Sie problemlos in Maßen essen können. Wenn Sie einen gelegentlichen “Cheat-Day” einlegen, fördert das ganz sicher Ihre allgemeine Zufriedenheit. Ein ständiger Verzicht auf Lieblingsessen ist auch nicht gesund. Cheaten, also schummeln, Sie hier und da ein wenig und unterstützen Sie den Cheat-Day vielleicht mit einem Antihistamin. 

Wie sieht ein optimaler Ernährungsplan für von Rosacea geplagte Menschen aus?

Im Grunde läuft alles auf eine histaminarme Ernährung. Die Einhaltung eines mehr oder weniger strikten Ernährungsplans bei Rosacea hilft Ihnen, die Krankheit besser in den Griff zu bekommen. Nachfolgend haben wir eine Liste von Lebensmitteln zusammengestellt, die histaminarm sind und in den meisten Fällen von Betroffenen bedenkenlos gegessen werden können.

Allgemeine Hinweise zur optimalen Ernährung bei Rosacea	In tierischen Produkten finden Reifungsprozesse statt. Daher kann sehr frisches Fleisch bedenkenloser gegessen werden, als länger abgehangenes oder weiterverarbeitetes. Selbst kochen ist Fertigprodukten stets vorzuziehen. Das Lagern und wieder Aufwärmen von Speisen ist nicht zu empfehlen, da sich hierbei Histamin bilden kann.
Gemüse, Obst und Salat	Alle Salatsorten, bis auf Rucola Die meisten Kohlarten wie Rotkohl und Blumenkohl Zucchini und Kürbisse  Kartoffeln, Karotten, Rote Bete, Zwiebeln und Schwarzwurzel Spargel, Rhabarber, Lauch Melonen, Kirschen, Mangos, Aprikosen Äpfel, Johannisbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren Alle frischen Kräuter
Tierische Lebensmittel	Sehr frisches Fleisch Fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte Frische MIlch (Vorzugsmilch) Sahne, Butter, Frischkäse, Quark und Hüttenkäse Junge Käsesorten wie Mozzarella und junger Gouda Frische Eier
Weitere histaminarme Nahrungsmittel	Reis, Pasta und Mais Mandeln, Haselnüsse und Pistazien Alle pflanzlichen Speiseöle Milde Gewürze Apfelessig Marmelade aus oben genannten Früchten
Histaminarme Getränke	Stilles Wasser Fruchtsäfte aus oben genannten Früchten Kräutertees (außer Brennessel) Mandelmilch

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