Thyronajod® und seine Nebenwirkungen
- welche Nebenwirkungen bei der Einnahme von Thyronajod® möglich sind.
- ob es gravierende Thyronajod® Nebenwirkungen gibt.
- was das Auftreten von Nebenwirkungen beeinflusst und wie man sie am besten vermeidet.
- ob es alternative Behandlungsmöglichkeiten zu Thyronajod® gibt
- Was sind die häufigsten Nebenwirkungen von Thyronajod®?
- Welche seltenen, aber gravierenden Nebenwirkungen sind unter Thyronajod® möglich?
- Wie wirkt sich die Einnahme von Levothyroxin auf das Gewicht aus?
- Welche Faktoren haben Einfluss auf das Auftreten und die Intensität von Nebenwirkungen?
- Mit welchen Strategien lassen sich die Nebenwirkungen von Thyronajod® vermeiden oder abschwächen?
- Wann sollte bei Nebenwirkungen von Thyronajod® ein Arzt aufgesucht werden?
- Gibt es Behandlungsalternativen zu Thyronajod® mit weniger Nebenwirkungen?
- Fazit
Was sind die häufigsten Nebenwirkungen von Thyronajod®?
Wie alle Arzneimittel kann auch das Kombipräparat zur Behandlung von Schilddrüsenunterfunktionen Thyronajod® – das den Wirkstoff Levothyroxin enthält – Nebenwirkungen hervorrufen. Diese müssen allerdings bei Weitem nicht bei jedem Nutzer auftreten. Im Gegenteil: In der Regel wird das Medikament sehr gut vertragen.
Die meisten unerwünschten Begleiterscheinungen von Thyronajod® sind auf eine zu hohe Dosierung des Mittels zurückzuführen. Das können unter anderem diese Erscheinungen sein:
Sehr häufig (mehr als 1 von 10 Verwendern)
- Herzklopfen
- Schlaflosigkeit
- Kopfschmerzen
Häufig (bis zu 1 von 10 Verwendern)
- Herzrasen (Tachykardie)
- Nervosität
Selten (bis zu 1 von 1.000 Verwendern)
- erhöhter Hirndruck
Ohne Daten zur Häufigkeit
- Überempfindlichkeit
- Herzrhythmusstörungen
- pektanginöse Beschwerden
- allergische Hautreaktionen
- Innere Unruhe
- Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe
- bei Frauen nach den Wechseljahren Osteoporose
- Hitzegefühl, Hitzeunverträglichkeit
- Kreislaufkollaps bei Frühgeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht
- Menstruationsstörungen
- Durchfall, Erbrechen oder Übelkeit
- Gewichtsabnahme
- Zittern (Tremor)
- Übermäßiges Schwitzen
- Fieber
Weiterhin kann es zu Unverträglichkeiten des Kaliumiodids kommen, was sich durch folgende Zustände bemerkbar machen kann:
- Fieber
- Jucken und Brennen in den Augen
- Hautausschlag und Rötung
- Reizhusten
- Durchfall
- Kopfschmerzen
Halten Sie beim Auftreten von Nebenwirkungen Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Welche seltenen, aber gravierenden Nebenwirkungen sind unter Thyronajod® möglich?
Es kann vorkommen, dass einzelne Personen gegen einen der Bestandteile von Thyronajod® in der Dosierung 50 mg, 75 mg, 100 mg, 125 mg oder 150 mg allergisch reagieren. Diese Reaktionen stellen sich entweder sofort bei Behandlungsbeginn ein oder in den ersten Tagen der Behandlung. Sollten Sie eines der folgenden Symptome verspüren, wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt:
- Hautausschlag oder Juckreiz
- Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit
- Anschwellen von Zunge, Lippen, Hals oder Gesicht
Die erwähnten Anzeichen können schlimmstenfalls lebensbedrohlich sein.
Wie wirkt sich die Einnahme von Levothyroxin auf das Gewicht aus?
Einer der Nebeneffekte von Thyronajod® kann die Abnahme von Körpergewicht sein. Das liegt am enthaltenen Wirkstoff Levothyroxin, der den Grundumsatz des Körpers steigert. Deswegen kann es durchaus dazu kommen, dass man etwas an Gewicht verliert.
Allerdings sind bei Schilddrüsenpatienten auch häufig steigende Zahlen auf der Waage zu beobachten, weil Appetit und Hungergefühl angeregt werden. Wichtig ist in diesem Fall eine frühzeitige Umstellung der Ernährung und eine ausreichende Versorgung mit Jod, stellt der Endokrinologe Prof. Otto-Albrecht Müller vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) fest.
Achtung
Verändern Sie keinesfalls die Dosis von Thyronajod®, um Gewicht zu verlieren. Es drohen schwere gesundheitliche Konsequenzen.
Welche Faktoren haben Einfluss auf das Auftreten und die Intensität von Nebenwirkungen?
Ob und wie stark Nebenwirkungen von Thyronajod® eintreten, hängt unter anderem vom Körpergewicht, dem Lebensalter und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten sowie der darauf angepassten Medikamentendosierung ab. Gar nicht zum Einsatz kommen sollte das Arzneimittel bei Menschen, die unter folgenden Erkrankungen leiden:
- Schilddrüsenüberfunktion
- unbehandelte Nebennierenrindenschwäche
- unbehandelte Hypophyseninsuffizienz) mit therapiebedürftiger Nebennierenrindenschwäche
- akuter Herzinfarkt
- akute Myokarditis
- akute Pankarditis
- hypokomplementämische Vaskulitis
- chronische Hautentzündung (Dermatitis herpetiformis Duhring)
Vor Beginn der Therapie müssen folgende Krankheiten behandelt werden:
- Erkrankung der Herzkranzgefäße
- Schmerz in der Herzgegend mit Beengungsgefühl
- Bluthochdruck
- Schwäche der Hirnanhangsdrüse
- Schwäche der Nebennierenrinde
Besondere Vorsicht ist bei der Einnahme von Thyronajod® 50 mg oder in einer anderen Dosierung dann geboten, wenn der Patient:
- unter Herzproblemen leidet,
- eine Hypothyreose aufgrund einer Fehlfunktin der Hypophyse hat,
- eine unkontrollierte Produktion von Schilddrüsenhormonen vorliegt,
- eine Frau nach den Wechseljahren ist, die zu Osteoporose neigt,
- vermutlich eine Überempfindlichkeit gegen Jod ausweist,
- mit Antidiabetika oder Gerinnungshemmern behandelt wird,
- ein Frühgeborenes mit geringem Geburtsgewicht ist,
- ein Risiko zu Epilepsie aufweist.
Außerdem müssen bei älteren Patienten häufigere Kontrollen der Blutwerte durchgeführt werden. Haben diese bei vergrößerter Schilddrüse und normaler Schilddrüsenfunktion eine dieser Erkrankungen:
- eine Herzmuskelschwäche,
- Herzrhythmusstörungen,
- in der Vergangenheit einen Herzinfarkt erlitten,
- ist die Gabe von Thyronajod® nicht angezeigt.
Mit welchen Strategien lassen sich die Nebenwirkungen von Thyronajod® vermeiden oder abschwächen?
Die Wirksamkeit des Levothyroxin in Thyronajod® wird von verschiedenen anderen Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln und Lebensmitteln beeinflusst.
Um Nebenwirkungen zu vermeiden, achten Sie darauf, das Präparat morgens auf nüchternen Magen und im Abstand von mindestens einer halben Stunde zur ersten Nahrungsaufnahme einzunehmen.
Vor allem dann, wenn viele Produkte aus Soja verzehrt werden, kann eine Anpassung der Dosierung von Thyronajod® notwendig sein, weil Soja die Resorption des Wirkstoffes beeinträchtigt. Für den Genuss von Kaffee gilt ebenfalls ein 30-minütiger Abstand zur Medikamenteneinnahme, auch wenn er schwarz getrunken wird.
Gut zu wissen
Thyronajod® hat Wechselwirkungen mit zahlreichen anderen Stoffen. Seine Wirkung wird unter anderem von Johanniskraut und Vitamin-B-Präparaten geschmälert.
Wann sollte bei Nebenwirkungen von Thyronajod® ein Arzt aufgesucht werden?
Grundsätzlich sollten Sie sich sofort in ärztliche Behandlung begeben, wenn Sie eine allergische Reaktion auf das Medikament beobachten. Diese Zustände können ernsthaft und unter Umständen lebensbedrohlich sein:
- Hautausschlag oder Juckreiz
- Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit
- Anschwellen von Zunge, Lippen, Hals oder Gesicht
Alle anderen Nebenwirkungen sollten Sie Ihrem Arzt melden. Es besteht die Möglichkeit, dass das Mittel nicht richtig dosiert ist oder von anderen Faktoren beeinflusst wird.
Gibt es Behandlungsalternativen zu Thyronajod® mit weniger Nebenwirkungen?
Thyronajod® wird zur Behandlung einer vergrößerten Schilddrüse verordnet. Die Wirkstoffkombination aus Levothyroxin und Kaliumiodid hat sich als sehr effizient und überwiegend gut verträglich herausgestellt. So ergab eine Studie des Endokrinologen Prof. Dr. Martin Grußendorf: “Das Knotenvolumen verringerte sich so innerhalb eines Jahres durchschnittlich um ein Fünftel und somit stärker als mit jeder der Einzelsubstanzen.” Die Therapie mit einem Kombinationspräparat aus Levothyroxin und Kaliumiodid ist daher alternativlos.
Fazit
Das Arzneimittel Thyronajod® zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen ist für viele Patienten gut verträglich. Nebenwirkungen treten vorwiegend in der Anfangsphase der Behandlung auf oder dann, wenn das Medikament zu hoch dosiert ist.
In seltenen Fällen kommt es zu allergischen Reaktionen, bei denen sofortige ärztliche Behandlung notwendig ist.
FAQ
Was ist zu tun, wenn die Einnahme einer Thyronajod®-Tablette vergessen wurde?
Nehmen Sie die nächste reguläre Tablette ein, ohne die vergessene Dosis nachzuholen.
Kann die Therapie mit Thyronajod® jederzeit beendet werden?
Sie sollten keinesfalls die Behandlung eigenmächtig und ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt unterbrechen. Falls Nebenwirkungen auftreten, sprechen Sie darüber mit Ihrem behandelnden Arzt.
Was passiert, wenn Thyronajod® überdosiert wird?
Bei einer zu hohen Dosis des Medikaments haben Sie Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion, die je nach Intensität schwere Folgen haben können.