Der Wirkstoff in Thyronajod®
- Welche Wirkstoffe Thyronajod® enthält und wofür es eingesetzt wird.
- welche Dosierungen zur Verfügung stehen.
- für welche Erkrankungen das Kombipräparat Thyronajod® geeignet ist.
- welche Neben- und Wechselwirkungen möglich sind
- Welche Inhaltsstoffe sind in Thyronajod® und wie ist deren jeweilige Wirkung?
- Wie wirkt die Kombination aus Levothyroxin und Kaliumiodid in Thyronajod®?
- In welchen Dosierungen ist Thyronajod® verfügbar und wie wird es richtig eingenommen?
- Welche möglichen Nebenwirkungen kann die Einnahme Thyronajod® verursachen?
- Für wen ist Thyronajod® geeignet und wann wird es verschrieben?
- Was ist beim Therapiebeginn mit Thyronajod® zu beachten?
- Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?
- Fazit
Welche Inhaltsstoffe sind in Thyronajod® und wie ist deren jeweilige Wirkung?
Die Tabletten Thyronajod® enthalten eine Kombination aus dem synthetischen Schilddrüsenhormon Levothyroxin sowie Kaliumiodid. Levothyroxin substituiert dabei das körpereigene Hormon Thyroxin, das bei einer Schilddrüsenunterfunktion nicht oder nicht in ausreichender Menge produziert wird.
Kaliumiodid kann gegen Jodmangel eingenommen werden. Der Wirkstoff schützt außerdem vor einer Strahlenbelastung, etwa im Falle eines Atomunfalls.
Wie wirkt die Kombination aus Levothyroxin und Kaliumiodid in Thyronajod®?
Die Verbindung von Levothyroxin und Kaliumiodid wird zur Behandlung eines Kropfes (Struma) eingesetzt. Thyronajod® wird dann verabreicht, wenn die Schilddrüse aufgrund von Jodmangel vergrößert ist, ohne dass eine Funktionsstörung zu beobachten ist.
Ein weiteres Einsatzgebiet des Arzneimittels ist die Prophylaxe gegen neues Kropfwachstum nach einer erfolgten Behandlung mit Radioiod oder einer Operation.
Die Kombinationstherapie hat gegenüber der Monotherapie den Vorteil, dass durch das Beheben des Jodmangels die Schilddrüse stimuliert und dadurch das Drüsenwachstum angeregt wird, betonte Prof. Dr. Rainer Hehrmann im Rahmen einer Veranstaltung.
In welchen Dosierungen ist Thyronajod® verfügbar und wie wird es richtig eingenommen?
Bei dem Kombinationsprodukt Thyronajod® aus Levothyroxin und Kaliumiodid bleibt die Kaliumiodid-Dosis konstant bei 196,2 Mikrogramm pro Tablette. Der Anteil des Levothyroxin in den Tabletten variiert zwischen 50 und 150 Mikrogramm.
Die richtige Dosis des Schilddrüsenhormons wird vom behandelnden Arzt aufgrund der Laborwerte für jeden Patienten individuell ermittelt.
Die Einnahme erfolgt in einer einzigen Dosis am Morgen mit einem Glas Wasser. Wichtig ist dabei, dass frühestens 30 Minuten später andere Lebensmittel konsumiert werden können, denn andernfalls kann die Wirkung des Medikaments beeinträchtigt werden. Das schließt auch schwarzen Kaffee ein.
Achtung
Versuchen Sie auf keinen Fall, das Medikament einzusetzen, um damit Gewicht zu verlieren. Es drohen ernsthafte Folgen für Ihre Gesundheit.
Welche möglichen Nebenwirkungen kann die Einnahme Thyronajod® verursachen?
Bei einzelnen Patienten kann es unter Thyronajod® zu Nebenwirkungen als Reaktion auf einen der Inhaltsstoffe des Medikaments kommen. Sollten Sie innerhalb kurzer Zeit nach dem Beginn der Behandlung eines der folgenden Symptome an sich feststellen, suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe auf:
- Ausschlag oder Juckreiz
- Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit
- Anschwellen von Lippen, Hals, Zunge oder des ganzen Gesichts.
Darüber hinaus ist eine Unverträglichkeit von Jod möglich, die sich in folgenden Befindlichkeiten äußern kann:
- Fieber
- Hautausschlag und Rötung
- Jucken und Brennen in den Augen
- Reizhusten
- Durchfall
- Kopfschmerzen
Weitere Reaktionen sind in der Regel in der Dosisstärke des Präparats begründet. Es kann unter anderem zu diesen Erscheinungen kommen:
- Herzklopfen
- Schlaflosigkeit
- Kopfschmerzen
- Herzrasen
- Nervosität
- Erhöhter Hirndruck
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Nebenwirkungen beobachten.
Für wen ist Thyronajod® geeignet und wann wird es verschrieben?
Manche Patienten leiden neben einer Schilddrüsenunterfunktion unter einer Unterversorgung mit dem Spurenelement Jod. Das ist wichtig für die Funktion der Schilddrüse.
Ein dauerhafter Mangel an Jod führt zu einer Vergrößerung der Schilddrüse, die den Mangel so auszugleichen versucht. Je nach Stadium und Beschaffenheit dieser Vergrößerung, die auch Struma oder Kropf genannt wird, kann dem Mangel durch eine Gabe von Jod abgeholfen werden.
Die Behandlung kann mit einem Kombinationspräparat aus Levothyroxin und Kaliumiodid erfolgen. Das Volumen der Struma verringert sich durch die Behandlung innerhalb eines Jahres im Schnitt um ein Fünftel, wie Prof. Dr. Martin Grußendorf festgestellt hat.
Zudem wird Thyronajod® Patienten verschrieben, die eine operative Entfernung einer Struma hinter sich haben oder deren Schilddrüse durch Bestrahlung therapiert wurde, um eine erneute Ausbildung des Kropfes zu verhindern.
Gut zu wissen
Die meisten Menschen vertragen Thyronajod® sehr gut, sobald der Wirkstoff richtig eingestellt ist.
Was ist beim Therapiebeginn mit Thyronajod® zu beachten?
Bevor Sie eine Behandlung mit Thyronajod® starten, sollten Sie abklären, ob Sie auf einen der aktiven Wirkstoffe Levothyroxin-Natrium und Kaliumiodid allergisch reagieren oder ob Unverträglichkeiten gegen sonstige Bestandteile des Medikaments vorliegen.
Ebenfalls Abstand von der Einnahme ist zu nehmen, wenn eine der folgenden Zustände vorliegt:
- fokale und diffuse Autonomien der Schilddrüse
- Schilddrüsenüberfunktion
- unbehandelte Nebennierenschwäche
- Hypophyseninsuffizienz
- akuter Herzinfarkt
- akute Myokarditis
- akute Pankarditis
- chronische Hautentzündung Duhring
Besondere Vorsicht ist bei Patienten geboten, die:
- in der Vergangenheit unter Herzproblemen gelitten haben
- unter Osteoporose oder Diabetes mellitus leiden
- Blutgerinnungshemmer oder Antiepileptika einnehmen müssen
In diesen Fällen ist eventuell eine engmaschigere Überwachung der Blutwerte und des Gesamtzustandes des Patienten notwendig.
Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?
Bestimmte Medikamente können sich auf die Wirksamkeit von Thyronajod® auswirken oder von diesem Präparat beeinflusst werden. Besonders betroffen sind folgende Arzneimittel:
- blutzuckersenkende Medikamente wie Insulin und Metformin
- blutverdünnende Medikamente wie Marcumar
- Mittel gegen übermäßige Magensäureproduktion
- Ionenaustauscherharze
- Glukokortikoide
- Betablocker
- Präparate mit Kalzium oder Eisen
Zudem können zahlreiche weitere Stoffe die Wirkung von Thyronajod® abschwächen oder verstärken, wie beispielsweise der Verzehr von Bohnen, Kohl, Nüssen oder Milch- und Sojaprodukten sowie die Einnahme von Biotin und Johanniskrautpräparaten.
Wichtig
Die Wirksamkeit von Thyronajod® ist ganz wesentlich von der korrekten Dosierung und der richtigen Einnahme abhängig. Halten Sie sich in Ihrem eigenen Interesse eng an die Vorgaben.
Fazit
Thyronajod® ist ein Kombipräparat, das neben dem synthetischen Schilddrüsenhormon Levothyroxin auch Kaliumiodid enthält. Das Medikament kommt vor allem zur Behandlung einer vergrößerten Schilddrüse zum Einsatz, oder nach erfolgter Strahlentherapie oder Operation einer Struma.
FAQ
Ist Thyronajod® ein Hormonpräparat?
Ja. Einer der beiden Wirkstoffe des Medikamentes ist Levothyroxin, ein künstlich erzeugtes Schilddrüsenhormon, das bei Schilddrüsenunterfunktion verabreicht wird.
Gibt es Thyronajod® ohne Rezept?
Nein. Thyronajod® gibt es nur nach ärztlicher Untersuchung und mit einem Rezept.
Wofür wird Thyronajod® verschrieben?
Thyronajod® hilft bei einer krankhaft vergrößerten Schilddrüse und nach einer operativen Entfernung der Schilddrüse.