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Was ist der Truvada Wirkstoff?

Truvada wird in der Behandlung von HIV 1 bei erwachsenen Personen angewendet. Das bedeutet, die behandelte Person muss wenigstens 18 Jahre alt sein. Der Truvada Wirkstoff besteht aus zwei Komponenten: Emtricitabin und Tenofovirdisoproxil. Beides sind Substanzen, die antiretroviral wirken. Sie sollen die normalen Aktivitäten eines Enzyms hemmen, so dass sich die Viren nicht reproduzieren können. Das Medikament wird

  • zusammen mit anderen Medikamenten zur Behandlung einer bestehenden Infektion mit HIV 1 eingesetzt
  • anstelle zwei einzelner Präparate mit den Wirkstoffen Emtricitabin und Tenofovirdisoproxil angewendet
  • niemals alleine eine Ansteckung mit HIV 1 verhindern, sondern immer nur das Risiko mindern
  • zusammen mit Safer Sex Praktiken zur Verminderung des Ansteckungsrisikos mit HIV 1 eingesetzt.

So funktioniert der Truvada Wirkstoff

Die beiden einzelnen Komponenten von Truvada werden allgemein als NRTI bezeichnet. Sie stören die normale Aktivität eines Enzyms, bezeichnet als Transkiptase. Das HI-Virus kann sich nur reproduzieren, also vermehren, wenn das Enzym normal funktioniert. Die genaue Funktionsweise liegt also in der Hemmung der Aktivität des Enzyms. Dabei sind Emtricitabin und Tenofovir Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Hemmer, kurz NRTI. Gegen beide Stoffe sind allergische Reaktionen bekannt. Sollten Sie auf den Truvada Wirkstoff allergisch reagieren, informieren Sie bitte sofort Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin. Das sollte auch der Fall sein, wenn Sie gegen einen anderen Inhaltsstoff des Medikaments allergisch sind.

Truvada kann nur eine Ansteckung mit HIV verhindern, wenn Sie noch nicht infiziert sind. Das bedeutet, Sie müssen HIV-negativ sein, bevor Sie die Behandlung mit Truvada beginnen. Das setzt zwingend einen HIV-Test vor Behandlungsbeginn voraus. Warten Sie das Testergebnis ab. Sie dürfen Truvada nur einzeln einnehmen, wenn Sie wirklich HIV-negativ sind. Im Rahmen einer bestehenden HIV-Infektion wird Truvada zur Verhinderung weiterer Ansteckungen grundsätzlich nur in Kombination mit anderen Präparaten eingesetzt. Sonst kann eine Ansteckung von weiteren Menschen nicht zuverlässig verhindert werde. Um sich und andere zu schützen, ist der Test also wirklich erforderlich.

Bei der Durchführung eines HIV-Tests sollten Sie bedenken, dass die meisten Tests erst kurzfristig bestehende Infektionen nicht nachweisen können. Allerdings können die Infektionen schon Symptome zeigen, bevor sie nachweisbar sind. Auf diese Symptome sollten Sie achten:

  • Müdigkeit
  • Fieber
  • Gelenk- oder Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Erbrechen oder Durchfall
  • Ausschlag
  • Nachtschweiß
  • vergrößerte Lymphknoten im Bereich von Hals und/oder Leisten

Sowohl vor einer geplanten Einnahme von Truvada oder Präparaten mit dem Truvada Wirkstoff als auch während einer laufenden Behandlung sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auf jeden Fall umgehend informieren, wenn eines der genannten Symptome auftritt.

Das sollten Sie bei der Einnahme des Truvada Wirkstoffs beachten

Soll die Behandlung mit Truvada erfolgreich sein, müssen Sie das Präparat täglich einnehmen. Eine Einnahme lediglich an den Tagen, an denen Ihrer Meinung nach die Möglichkeit einer Infektion besteht, reicht nicht aus. Jede einzelne Dosis ist wichtig, und Sie dürfen die Einnahme nicht unterbrechen. Dieses Medikament kann das Risiko einer Ansteckung mit HIV nur vermindern, wenn Sie das Präparat nach Vorgabe einnehmen.

Regelmäßige Tests während der Einnahme von Truvada oder anderen Präparaten mit dem Truvada Wirkstoff sind wichtig. Lassen Sie sich regelmäßig auf HIV testen, um sicher zu stellen, dass Sie immer noch HIV-negativ sind. Truvada kann eine Ansteckung nicht mit hundertprozentiger Sicherheit verhindern. Das Präparat reduziert lediglich das Risiko einer Ansteckung. Sollten Sie sich trotz der Therapie mit Truvada anstecken, muss die Behandlung sofort angepasst werden. Deshalb sind regelmäßige HIV-Tests so wichtig. Sie können sich jederzeit an Ihren behandelnden Arzt oder die Ärztin wenden, wenn Sie aufgrund der oben geschilderten Symptome den Verdacht haben, dass Sie sich angesteckt haben könnten.

Vorsichtsmaßnahmen, die Sie während der Behandlung mit Truvada oder einem anderen Präparat mit dem Truvada Wirkstoff beachten sollten:

  • Praktizieren Sie grundsätzlich Safer Sex. Das bedeutet, dass Sie Kondome verwenden müssen, um den Kontakt mit Körperflüssigkeiten zu vermeiden.
  • Gegenstände, an denen Körperflüssigkeiten haften, beispielsweise Blut, Sperma oder ähnliches, dürfen Sie nicht mit anderen Menschen teilen oder gemeinsam nutzen. Das schließt Zahnbürsten und Rasierklingen mit ein.
  • Nadeln und Injektionsbesteck dürfen weder mit anderen Personen geteilt, noch wiederverwendet werden. Bitte achten Sie darauf! Diese Vorsichtsmaßnahme gilt Ihrer Gesundheit und derer Ihrer Mitmenschen
  • Eine sexuell übertragbare Infektionskrankheit wie beispielsweise Syphilis schwächt Ihr Immunsystem und erhöht das Risiko einer Ansteckung mit HIV. Lassen Sie sich insbesondere hinsichtlich sexuell übertragbarer Infektionskrankheiten untersuchen, so dass Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie umfassend behandeln kann.

Der Truvada Wirkstoff hat Nebenwirkungen

Insbesondere dann, wenn Sie auch andere Präparate zur Verminderung des Ansteckungsrisikos mit HIV oder zur Behandlung einer bereits bestehenden HIV-Infektion einnehmen, sollten Sie bedenken, dass dieses Medikament Ihrer Nieren beeinflusst. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann die Funktionstüchtigkeit Ihrer Nieren vor und während der Behandlung überprüfen. Bereits bestehende Nierenprobleme sollten Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin schildern. Sind Ihre Nieren bereits beschädigt, kann das in der Folge zu Knochenproblemen und vermehrten Knochenbrüchen führen. Auch Lebererkrankungen und Infektionen mit Hepatitis sollten Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mitteilen.

Truvada kann zu Schwindelgefühl führen. Das Bedienen von Maschinen und die aktive Teilnahme im Straßenverkehr sind also nicht ratsam. Während Schwangerschaft und Stillzeit darf Truvada nur in absoluten Ausnahmefällen und unter strikter ärztlicher Begleitung eingenommen werden. Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin also auch unbedingt, wenn Sie in "andere Umstände" geraten.