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Wie man Regelschmerzen den Kampf ansagt: 9 Tipps

DoktorABC Redaktionsteam
Zuverlässige und geprüfte medizinische Informationen, zusammengestellt von unserem Redaktionsteam und Ärzten. Redaktionsprozess.

Viele Betroffene suchen regelmäßig nach Tipps gegen Periodenschmerzen, weil die monatlichen Krämpfe den Alltag stark belasten können. Studien zeigen, dass bereits kleine Veränderungen im Lebensstil sowie natürliche Methoden helfen können, die Beschwerden zu lindern. Wir haben wissenschaftlich geprüfte Strategien ausgewählt, die leicht umzusetzen sind und sowohl kurzfristige als auch langfristige Erleichterung bringen.
Was Sie aus diesem Artikel mitnehmen
  • Welche Hausmittel und Kräuter Regelschmerzen lindern können
  • Wie Sie Ernährung und Bewegung gezielt einsetzen
  • Welche Entspannungsmethoden schnell helfen
  • Wann ärztliche Unterstützung notwendig ist

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Übersichtstabelle: 9 Tipps gegen Regelschmerzen

Tipp Wirkung Praktische Umsetzung Aufwand
Wärme anwenden Entspannt Muskeln, fördert Durchblutung Wärmflasche, Bad, DIY-Reiskissen Gering
Massage mit Ölen Lockert Muskulatur, reduziert Schmerzen Bauchmassage mit Träger- + ätherischem Öl Mittel
Kamillentee Entkrampft, beruhigt Nerven 2 Tassen täglich, 10 Min ziehen lassen Gering
Fenchel Krampflösend Extraktkapseln oder Fencheltee Gering
Zimt Entzündungshemmend, lindert Symptome 840 mg Kapseln oder in Speisen nutzen Gering
Ingwer Entzündungshemmend, schmerzlindernd Ingwerpulver oder frischer Ingwertee Gering
Bewegung Endorphinfreisetzung, Schmerzreduktion 20–30 Min Spazierengehen, Yoga Mittel
Auf Lebensmittel verzichten Verringert Blähungen & Krämpfe Leichte Kost, Kräutertees, Obst, Gemüse Gering
Medizinisches Cannabis Kann Schmerzen lindern, Nebenwirkungen möglich Arztbesuch mit Aufklärung zu den potenziellen Nebenwirkungen Mittel

Tipp 1: Wärme anwenden

Wärme gehört zu den effektivsten Methoden gegen Menstruationskrämpfe. Eine Wärmflasche oder ein Heizkissen auf dem Unterbauch oder unteren Rücken kann die verkrampfte Muskulatur entspannen und die Durchblutung fördern. Falls keine Wärmflasche vorhanden ist, können Sie ein selbstgemachtes Reiskissen nutzen: einfach eine Stofftasche mit ungekochtem Reis füllen, vernähen und in der Mikrowelle erhitzen. Auch ein warmes Bad (ca. 37–39 °C) wirkt entspannend und kann gleichzeitig Stress reduzieren. 

Gut zu wissen:

Achten Sie darauf, die Wärmeanwendung regelmäßig – z. B. mehrmals am Tag für 20–30 Minuten – zu wiederholen.

Tipp 2: Massage mit oder ohne ätherische Öle

Eine sanfte Bauch- und Rückenmassage lockert die Muskulatur und kann Krämpfe lindern. Am besten massieren Sie mit kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn über den Unterbauch. Noch wirksamer ist die Kombination mit ätherischen Ölen. Besonders Lavendel-, Pfefferminz- oder Rosenöl haben sich bewährt. 

Wichtig:

Ätherische Öle sollten immer verdünnt werden – zum Beispiel ein Tropfen Öl auf einen Teelöffel Mandel- oder Traubenkernöl. Massieren Sie damit sanft die Bauchregion für 15–20 Minuten, einmal täglich während der stärksten Beschwerden. Auch Partner- oder Selbstmassage ist möglich.

Tipp 3: Kamillentee trinken

Kamillentee ist ein bewährtes Hausmittel, das Muskelkrämpfe lindern und beruhigend auf das Nervensystem wirken kann. Studien zeigen, dass Kamille die Freisetzung von Glycin im Körper steigert – einer Substanz, die Muskeln entspannt. Trinken Sie am besten bereits eine Woche vor der erwarteten Periode zwei Tassen Kamillentee pro Tag, um den Effekt zu verstärken. 

Tipp:

Frische Kamillenblüten oder hochwertige Teebeutel verwenden, den Tee 10 Minuten ziehen lassen und warm trinken. Kamille eignet sich auch als Zusatz für ein warmes Bad.

Tipp 4: Fenchel einnehmen

Fenchel enthält Inhaltsstoffe, die ähnlich wie krampflösende Medikamente wirken. Besonders wirksam ist Fenchelextrakt in Kapselform. In einer Studie nahmen junge Frauen 30 mg Fenchelextrakt viermal täglich in den ersten drei Tagen ihrer Periode ein – mit deutlich weniger Schmerzen im Vergleich zur Placebogruppe. 

Wer lieber eine natürliche Variante möchte, kann Fenchelsamen als Tee aufgießen: 1–2 Teelöffel leicht zerdrücken, mit heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Der Tee kann mehrmals täglich getrunken werden.

Tipp 5: Zimt nutzen

Zimt hat entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Eigenschaften. Eine Studie zeigte, dass 840 mg Zimtkapseln (dreimal täglich) während der ersten drei Periodentage Schmerzen und auch Begleitsymptome wie Übelkeit oder starke Blutungen lindern können. Wer keine Kapseln nehmen möchte, kann Zimt auch in die Ernährung integrieren – etwa im Frühstücksmüsli, in warmer Milch oder in Tee. 

Wichtig:

Nicht übertreiben, da sehr hohe Mengen Zimt gesundheitlich belastend sein können (z. B. durch den Cumarin-Gehalt).

Tipp 6: Ingwer gegen Krämpfe

Ingwer ist ein echtes Multitalent: Er wirkt entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und kann Schmerzen ähnlich stark wie Ibuprofen lindern. In einer Studie nahmen Frauen 250 mg Ingwerpulver viermal täglich für drei Tage – mit deutlicher Schmerzreduktion. Praktischer Alltagstipp: Frischen Ingwer in dünne Scheiben schneiden, mit heißem Wasser übergießen und 5–10 Minuten ziehen lassen. 

Optional mit etwas Honig süßen. Ingwertee wirkt auch wärmend und kann zusätzlich Übelkeit während der Periode lindern.

Tipp 7: etwas Bewegung im Alltag

Sport erscheint während der Periode oft unattraktiv, aber moderate Bewegung ist eine der besten natürlichen Methoden gegen Krämpfe. Bereits 20–30 Minuten Spazierengehen, leichtes Yoga oder Radfahren können Endorphine freisetzen – körpereigene Glückshormone, die Schmerzen reduzieren. Vermeiden Sie sehr intensives Training, wenn Sie sich schwach fühlen, und wählen Sie sanfte Bewegungen. Auch einfache Dehnübungen im Liegen (z. B. die „Kindhaltung“ im Yoga) können sofort spürbare Entlastung bringen.

Tipp 8: Auf belastende Lebensmittel verzichten

Während der Periode sind Blähungen und Wassereinlagerungen häufig. Diese Beschwerden können durch bestimmte Lebensmittel verstärkt werden: fettiges Essen, Alkohol, Softdrinks, Koffein und stark gesalzene Snacks. Besser ist es, auf leichte Mahlzeiten mit viel Gemüse und Obst zu setzen. Besonders hilfreich sind wasserreiche Lebensmittel wie Gurken, Wassermelone oder Beeren. Auch Kräutertees (z. B. Pfefferminz oder Zitronenmelisse) wirken entkrampfend.

Gut zu wissen:

Bereiten Sie bereits vor der Periode leichte Snacks vor, um Versuchungen für Junkfood zu vermeiden.

Tipp 9: Medizinisches Cannabis erwägen (nur mit Arzt)

Forschungen zeigen, dass Cannabispräparate bei Menstruationsschmerzen vielversprechend sein könnten. In klinischen Studien berichteten zwei Drittel der Teilnehmerinnen von einer deutlichen Schmerzlinderung. Erhältlich sind Cannabispräparate je nach Land als Tropfen, Kapseln oder Inhalatoren. Allerdings treten auch Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Mundtrockenheit oder Übelkeit auf. Deshalb sollte der Einsatz nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.

Sicherheitshinweis:

Cannabis kann viele Nebenwirkungen haben und nicht für Jugendliche, Schwangere oder Stillende geeignet und kann die Fahrtüchtigkeit einschränken. 

Fazit

Regelschmerzen können sehr belastend sein, doch Sie sind ihnen nicht hilflos ausgeliefert. Wärme, Bewegung und kleine Anpassungen im Alltag bringen oft schon spürbare Erleichterung. Auch Hausmittel wie Kamille, Ingwer oder Fenchel sind einfache Helfer, die sich leicht integrieren lassen.

Probieren Sie aus, welche Tipps Ihnen persönlich guttun, denn jeder Körper reagiert anders. Wenn die Schmerzen regelmäßig so stark sind, dass sie Ihren Alltag einschränken, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. So stellen Sie sicher, dass keine Erkrankung dahintersteckt und Sie die passende Behandlung erhalten.

Mit der richtigen Kombination aus Selbstfürsorge und medizinischer Unterstützung können Regelschmerzen deutlich erträglicher werden.

FAQ

Was hilft sofort gegen starke Regelschmerzen?

Am schnellsten wirkt Wärme, z. B. durch eine Wärmflasche oder ein warmes Bad. Auch Schmerzmittel können kurzfristig eingesetzt werden.

Welche Tees sind am besten geeignet?

Besonders wirksam sind Kamille, Fenchel, Ingwer und Zimt. Sie wirken krampflösend, entzündungshemmend und beruhigend.

Hilft Sport wirklich?

Ja. Moderate Bewegung wie Yoga oder Spazierengehen setzt Endorphine frei, die Schmerzen lindern. Intensiver Sport ist nicht nötig.

Wann sollte ich ärztliche Hilfe suchen?

Wenn die Schmerzen regelmäßig so stark sind, dass sie den Alltag massiv einschränken, oder wenn ungewöhnlich starke Blutungen auftreten, ist eine ärztliche Untersuchung wichtig.

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