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HIV vorbeugen: Anwendung und Wirkung von Tenofovir und Emtricitabin

DoktorABC Redaktionsteam
Zuverlässige und geprüfte medizinische Informationen, zusammengestellt von unserem Redaktionsteam und Ärzten. Redaktionsprozess.

Tenofovir und Emtricitabin gehören zu den wichtigsten Wirkstoffen in der HIV-Prävention und -Behandlung. Besonders in Kombination zeigen sie eine hohe Wirksamkeit. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über ihre Anwendung, Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen.
Was Sie in diesem Artikel erfahren
  • Sie lernen die Wirkweise von Tenofovir und Emtricitabin kennen.
  • Sie erfahren, wie effektiv die Kombination in der HIV-Prävention ist.
  • Sie entdecken mögliche Nebenwirkungen und Langzeitrisiken.
  • Sie erfahren, wie Sie Tenofovir und Emtricitabin in Deutschland erhalten.
  • Sie lernen wichtige gesetzliche Vorgaben zur PrEP kennen.

Was ist Tenofovir?

Tenofovir ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der sogenannten Nukleotid-Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI). Es hemmt gezielt ein Enzym der HI-Viren, die Reverse Transkriptase, und verhindert so die Vermehrung des Virus im Körper. 

In der Praxis wird Tenofovir meistens in Form von Tenofovirdisoproxil verabreicht. Diese Form ist besser bioverfügbar und wird nach der Einnahme schnell in die aktive Substanz Tenofovir umgewandelt.

Tenofovirdisoproxil wird häufig in Kombination mit anderen Wirkstoffen eingesetzt, um die Resistenzbildung der Viren zu verhindern und die Wirksamkeit der Therapie zu erhöhen. Besonders bekannt ist die Kombination mit Emtricitabin, etwa im Medikament Truvada oder entsprechenden Generika.

Eine Besonderheit: Tenofovir und auch Emtricitabin sind nicht nur in der Therapie der HIV-Infektion wichtig. Sie werden auch zur Behandlung von Hepatitis-B-Infektionen eingesetzt, da sie auch gegen das Hepatitis-B-Virus wirksam sind.

Was ist Emtricitabin?

Emtricitabin gehört zur Klasse der NRTI. Der Wirkstoff blockiert gezielt die Reverse Transkriptase, ein Enzym, das HIV für die Vermehrung benötigt. Ohne diese Enzymaktivität kann sich das Virus nicht weiter im Körper ausbreiten.

Das Präparat wird fast immer in Kombination mit einem zweiten antiretroviralen Wirkstoff eingesetzt, meistens mit Tenofovir. Diese Kombination verstärkt die Wirkung und reduziert das Risiko, dass HIV Resistenzen entwickelt. Medikamente wie Truvada enthalten beide Substanzen in einer Tablette und sind Standard in der HIV-Prävention und -Behandlung.

Emtricitabin zeichnet sich durch eine gute Verträglichkeit und eine lange Halbwertszeit aus. Daher genügt in der Regel eine einmal tägliche Einnahme. Der Wirkstoff wird überwiegend über die Nieren ausgeschieden, weshalb bei Nierenfunktionsstörungen eine Dosisanpassung notwendig sein kann.

Wie wirken Tenofovir und Emtricitabin zusammen?

Tenofovir und Emtricitabin greifen an zwei verschiedenen Stellen in den Vermehrungszyklus des HI-Virus ein. Beide Wirkstoffe hemmen das Enzym Reverse Transkriptase, das das virale Erbgut in menschliche DNA umschreibt. Durch diese Blockade wird verhindert, dass sich das Virus in den Körperzellen etabliert und vermehrt.

Gemeinsam wirken Tenofovir und Emtricitabin besonders effektiv, weil sie die Virusreplikation auf zwei Wegen unterbrechen. Diese Synergie senkt die Viruslast schneller und reduziert gleichzeitig das Risiko, dass HIV Resistenzen entwickelt. Aus diesem Grund ist ihre Kombination heute die Basis vieler HIV-Therapien und der Präexpositionsprophylaxe (PrEP).

„Mit PrEP sinkt die Zahl der HIV-Neuinfektionen“ sagt Arzt und Aidsforscher Prof. Dr. Jürgen Rockstroh.

Mit PrEP nehmen HIV-negative Menschen die Wirkstoffe ein, um eine Infektion bei möglichem Kontakt mit dem Virus zu verhindern. Studien zeigen, dass die tägliche Einnahme von Emtricitabin und Tenofovir das Risiko einer HIV-Infektion um bis zu 90 % senken kann, wenn die Einnahme konsequent erfolgt.

Vorteil der Kombinationstherapie bei PrEP auf einen Blick

  • Hohe Wirksamkeit: Schutzrate bei korrekter Einnahme bis zu 90 %.
  • Einfache Anwendung: Nur eine Tablette täglich notwendig.
  • Geringe Resistenzbildung: Kombination senkt das Risiko deutlich.
  • Gute Verträglichkeit: Nebenwirkungen sind meist mild und vorübergehend.
  • Langjährige Erfahrung: Kombination seit über 10 Jahren erfolgreich im Einsatz.

Tenofovir und Emtricitabin zur HIV-Prävention

Tenofovir und Emtricitabin haben sich als Standardmedikation für die HIV-Prävention in Form der Präexpositionsprophylaxe (PrEP) etabliert. PrEP bedeutet, dass HIV-negative Menschen diese Medikamente vorbeugend einnehmen, um eine Infektion zu verhindern, bevor ein möglicher Kontakt mit dem Virus erfolgt.

Die bekannteste PrEP-Medikamentenkombination ist Truvada oder ein entsprechendes Generikum. In Deutschland ist die PrEP seit 2019 eine von der Krankenkasse erstattete Leistung für Personen mit hohem HIV-Risiko. 

Dazu zählen unter anderem Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern sowie Partner von HIV-positiven Menschen ohne unterdrückte Viruslast.

Die Einnahme erfolgt entweder täglich oder »on demand«", also gezielt vor und nach einem möglichen Risikoereignis. Studien wie die IPERGAY-Studie belegen die Wirksamkeit auch bei diesem Vorgehen.

Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind jedoch immer ein zentraler Bestandteil der PrEP. Dabei werden unter anderem der HIV-Status, die Nierenfunktion und gegebenenfalls auch Tests auf andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) überprüft.

WHO: Globaler Stand der PrEP

Laut WHO-Daten haben 94 % der berichtenden Länder (152 von 162) die Empfehlungen zur Präexpositionsprophylaxe (PrEP) bereits in ihre nationalen Richtlinien übernommen. 

Zehn Länder empfehlen bislang jedoch keine PrEP-Produkte. Zwölf Länder haben neue Richtlinien für injizierbare langwirkende PrEP mit Cabotegravir (CAB-LA) eingeführt.

Im Jahr 2023 erhielten weltweit mehr als 3,5 Millionen Menschen mindestens einmal eine PrEP-Behandlung. Über 75 % davon (rund 2,6 Millionen Personen) leben in der afrikanischen Region.

Trotz eines Anstiegs von 35 % zwischen 2022 und 2023 liegt die Zahl der Nutzer noch deutlich unter dem WHO-Ziel von 10 Millionen PrEP-Anwendern bis 2025.

Quelle: WHO (Weltgesundheitsorganisation)

Warum regelmäßige HIV-Tests unter PrEP unverzichtbar sind

  • Eine unerkannte HIV-Infektion kann Resistenzen gegen Tenofovir und Emtricitabin verursachen.
  • Frühzeitige Erkennung schützt vor Therapieversagen und weiteren Übertragungen.
  • Tests gewährleisten, dass PrEP-Nutzer weiterhin HIV-negativ bleiben.
  • Auch andere sexuell übertragbare Infektionen können frühzeitig entdeckt werden.
  • Deutsche Leitlinien empfehlen alle drei Monate einen HIV- und Nierentest.

Wirksamkeit der Kombination: Studien und Fakten

Zahlreiche große Studien belegen die hohe Wirksamkeit der Kombination aus Tenofovir und Emtricitabin zur HIV-Prävention. Besonders gut untersucht wurde die PrEP in der PROUD-Studie (Großbritannien) und der bereits erwähnten IPERGAY-Studie (Frankreich/Kanada).

Beide Studien kamen zu dem Ergebnis, dass eine regelmäßige Einnahme der PrEP das Risiko einer HIV-Infektion um bis zu 90 bzw 86 % reduzieren kann.

Auch das Robert Koch-Institut (RKI) bestätigt: Bei korrekter täglicher Einnahme bietet die PrEP einen nahezu vollständigen Schutz von 90 %. Besonders bei Personen mit hohem Risiko, etwa MSM-Gruppen, ist der Schutz signifikant.

Laut einer 2023 veröffentlichten Metaanalyse im The Lancet HIV lag die durchschnittliche Risikoreduktion durch tägliche PrEP bei 95 %.

Die Studien zeigen außerdem, dass »on demand«-PrEP, also eine bedarfsorientierte Einnahme rund um sexuelle Kontakte, ebenfalls sehr effektiv sein kann. Diese Methode eignet sich besonders für Menschen, die nicht täglich ein Medikament einnehmen möchten.

Wichtig

Die volle Schutzwirkung entfaltet sich nur bei korrekter Anwendung. Schon wenige vergessene Dosen können die Wirksamkeit deutlich verringern.

Umgekehrt setzt die Schutzwirkung etwa sieben Tage nach Beginn der täglichen Einnahme ein und hält bei konsequenter Einnahme stabil an.

Nebenwirkungen von Tenofovir und Emtricitabin

Wie alle Medikamente können auch Tenofovir und Emtricitabin Nebenwirkungen verursachen. In den meisten Fällen sind diese jedoch mild und vorübergehend.

Zu den häufigsten Beschwerden zählen Übelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall und Müdigkeit. Diese Symptome treten überwiegendzu Beginn der Behandlung auf und klingen nach wenigen Tagen ab.

Selten können schwerwiegendere Nebenwirkungen auftreten, etwa eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion oder eine reduzierte Knochendichte. Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle der Nierenwerte und gegebenenfalls eine Knochendichtemessung bei langfristiger Einnahme wichtig.

In sehr seltenen Fällen kann es zu einer sogenannten Laktatazidose kommen, einer lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisung. Diese ist jedoch extrem selten und betrifft vor allem Patienten mit vorbestehenden schweren Erkrankungen.

Tipps zur Reduzierung von Nebenwirkungen

  • Nehmen Sie die Tablette immer mit einer Mahlzeit ein.
  • Trinken Sie ausreichend Wasser, um die Nieren zu entlasten.
  • Starten Sie die PrEP in einer stressfreien Phase, um Nebenwirkungen besser abzufangen.
  • Sprechen Sie Nebenwirkungen frühzeitig beim Arztbesuch an.

Zugang zu Tenofovir und Emtricitabin in Deutschland

In Deutschland ist die PrEP mit Tenofovir und Emtricitabin seit 2019 eine erstattungsfähige Leistung für Versicherte mit erhöhtem HIV-Risiko. Voraussetzung ist ein ärztliches Beratungsgespräch sowie die Ausstellung eines Rezepts durch einen spezialisierten Arzt, einen Hausarzt mit HIV-Schwerpunkt oder über Telemedizin-Plattformen wie DoktorABC.

PrEP kann in jeder Apotheke eingelöst werden. Oft werden Generika verschrieben, die identische Wirkstoffe wie das Originalpräparat Truvada enthalten, jedoch deutlich günstiger sind. Auch private Krankenversicherungen übernehmen in vielen Fällen die Kosten.

Wichtig

Vor Beginn der PrEP müssen ein aktueller HIV-Test und eine Überprüfung der Nierenfunktion erfolgen. Diese Tests sollten auch während der Einnahme alle drei Monate wiederholt werden, um eine sichere Anwendung zu gewährleisten.

Kosten und Verfügbarkeit 2025

Die Kosten für die PrEP mit Emtricitabin und Tenofovir liegen im Jahr 2025 in Deutschland durchschnittlich bei etwa 40 bis 60 Euro im Monat, wenn Generika verwendet werden. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen diese Kosten für anspruchsberechtigte Versicherte vollständig, inklusive der notwendigen ärztlichen Untersuchungen. 

Privatversicherte sollten vorab klären, ob ihre Police die PrEP erstattet. In der Regel ist eine ärztliche Begründung ausreichend, um die Kosten geltend zu machen.

Die Verfügbarkeit ist in den meisten Apotheken gut, jedoch kam es 2024 vereinzelt zu Lieferengpässen bei bestimmten Generikaherstellern. Laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat sich die Versorgungslage Anfang 2025 wieder weitgehend stabilisiert.

Wichtig bleibt: Aufgrund der hohen Nachfrage in Ballungszentren wie Berlin, Hamburg und Köln kann es regional dennoch kurzfristig zu Engpässen kommen. Eine rechtzeitige Rezeptanforderung wird daher empfohlen.

Gesetzliche und sicherheitsrelevante Aspekte

In Deutschland unterliegt die PrEP mit Tenofovir und Emtricitabin klaren gesetzlichen Vorgaben. Sie darf nur nach ärztlicher Verordnung und unter regelmäßiger medizinischer Kontrolle eingenommen werden. Grundlage ist die Empfehlung der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG) und die Leitlinien des Robert Koch-Instituts (RKI).

Wichtige Anforderungen vor und während der PrEP:

  1. HIV-Test vor Beginn: Nur HIV-negative Personen dürfen die PrEP einnehmen. Ein nicht entdeckter HIV-Infekt unter PrEP erhöht das Risiko für Resistenzen.
  2. Regelmäßige Nachkontrollen: Alle drei Monate sollten ein HIV-Test und eine Kontrolle der Nierenfunktion erfolgen.
  3. Verantwortungsvoller Gebrauch: PrEP ersetzt keinen Schutz vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Kondome bleiben eine wichtige Ergänzung.
  4. Dokumentationspflicht: Ärzte müssen die regelmäßigen Tests und Beratungsgespräche dokumentieren.

In Deutschland ist die PrEP für Erwachsene zugelassen, bei Jugendlichen ab 16 Jahren kann sie unter bestimmten Bedingungen ebenfalls verschrieben werden.

Fazit

Tenofovir und Emtricitabin bilden zusammen die Grundlage einer hochwirksamen Strategie zur HIV-Prävention und -Behandlung. Bei konsequenter Einnahme senken sie das Infektionsrisiko um bis zu 90 %. 

Die Kombination wird gut vertragen, erfordert aber regelmäßige ärztliche Kontrolle, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Wer die PrEP nutzt, sollte sich der Verantwortung bewusst sein, sie korrekt und unter medizinischer Begleitung einzunehmen.

Wenn Sie mehr über die PrEP erfahren oder eine ärztliche Beratung wünschen, unterstützen wir Sie gern auf DoktorABC.

FAQ

Kann ich Tenofovir und Emtricitabin bei bestehender Nierenschwäche einnehmen?

Nur unter strenger ärztlicher Kontrolle. In vielen Fällen muss die Dosis angepasst oder ein alternatives Präparat gewählt werden.

Wie sicher ist die Anwendung von Generika bei der PrEP?

Generika enthalten die gleichen Wirkstoffe wie das Originalpräparat und sind in Deutschland geprüft und zugelassen. Ihre Wirksamkeit ist identisch.

Was passiert, wenn ich eine Dosis vergesse?

Eine gelegentlich vergessene Tablette senkt die Schutzwirkung. Sie sollten die Einnahme so schnell wie möglich nachholen und beim nächsten Arzttermin die Einnahmetreue besprechen.

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