Was ist DIAVIC?
DIAVIC ist ein Antidiabetikum (Injektionslösung im Fertigpen) zur Senkung des Blutzuckerspiegels.
Welche Wirkstoffe enthält DIAVIC?
DIAVIC enthält den Wirkstoff Liraglutid. Es gehört zur Wirkstoffklasse der GLP‑1-Rezeptoragonisten (Glucagon-like Peptid-1-Analoga).
Liraglutid ist ein inkretinmimetisches Antidiabetikum, das:
- die Insulinausschüttung stimuliert (glukoseabhängig),
- die Glukagonfreisetzung hemmt,
- die Magenentleerung verzögert,
- und das Hungergefühl reduziert.
Bei welchen Krankheitsbildern wird DIAVIC eingesetzt?
DIAVIC wird angewendet zur Behandlung von Typ-2-Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 10 Jahren, wenn eine ausreichende Blutzuckerkontrolle durch Ernährung und Bewegung allein nicht erreicht wird.
Es kann eingesetzt werden:
- wenn Metformin ungeeignet oder nicht vertragen wird,
- in Kombination mit anderen Antidiabetika (z. B. Metformin, Sulfonylharnstoffe, SGLT2-Inhibitoren, Insulin),
- zur Reduktion des kardiovaskulären Risikos bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und zusätzlichen Risikofaktoren.
Welche Dosierungsempfehlung gilt für DIAVIC?
- Einstieg: Die Anfangsdosis beträgt 0,6 mg einmal täglich. Diese Anfangsdosis dient der Verträglichkeit und führt noch nicht zur vollen blutzuckersenkenden Wirkung.
- Steigerung: Nach mindestens einer Woche wird die Dosis in der Regel auf 1,2 mg einmal täglich erhöht.
- Maximaldosis: Falls eine weitere Blutzuckersenkung erforderlich ist, kann der Arzt die Dosis auf maximal 1,8 mg einmal täglich steigern.
Wie wird DIAVIC eingenommen?
DIAVIC wird als Injektion unter die Haut verabreicht. Es wird einmal täglich mithilfe eines Fertigpens gespritzt – ähnlich wie bei Insulin. Die Injektion erfolgt subkutan, also in das Fettgewebe direkt unter der Haut. Geeignete Stellen dafür sind die Bauchdecke, der Oberschenkel oder der Oberarm. Es ist wichtig, die Injektionsstelle täglich zu wechseln, um Hautreaktionen zu vermeiden.
Der Zeitpunkt der Anwendung ist flexibel, das Medikament kann unabhängig von den Mahlzeiten gespritzt werden. Um die Behandlung möglichst einfach und wirksam zu gestalten, empfiehlt es sich, DIAVIC immer etwa zur gleichen Tageszeit anzuwenden. Es sollte nicht in Venen oder Muskeln gespritzt werden.
In welchen Fällen sollte DIAVIC nicht eingenommen werden?
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Liraglutid oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
- Vorliegen eines Typ-1-Diabetes, bei dem der Körper kein eigenes Insulin mehr produziert
- Eine diabetische Ketoazidose, also eine akute Entgleisung des Stoffwechsels mit stark erhöhtem Blutzuckerspiegel und Übersäuerung
- Schwere Leberfunktionsstörungen
- Fortgeschrittene Herzinsuffizienz
- Schwere Magen- oder Darmerkrankungen, die mit einer verzögerten Magenentleerung (Gastroparese) einhergehen, oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Dialysepflichtige Nierenerkrankung
- Schwangerschaft oder Stillzeit, da nicht ausreichend untersucht ist, ob Liraglutid dem ungeborenen Kind oder Säugling schaden kann
Vor geplanten Operationen unter Vollnarkose sollte das medizinische Fachpersonal informiert werden, dass eine Behandlung mit DIAVIC erfolgt.
Welche Nebenwirkungen hat DIAVIC?
Wie alle Arzneimittel kann auch DIAVIC Nebenwirkungen verursachen, die jedoch nicht bei jedem auftreten müssen. Die häufigsten Nebenwirkungen betreffen den Magen-Darm-Trakt und treten vor allem zu Beginn der Behandlung auf. Viele klingen im Laufe der Zeit wieder ab.
Sehr häufig (mehr als 1 von 10 Behandelten):
- Übelkeit
- Durchfall
- Verminderter Appetit
- Erbrechen
- Verstopfung
Häufig (bis zu 1 von 10 Behandelten):
- Unterzuckerung (v. a. bei gleichzeitiger Einnahme von Insulin oder Sulfonylharnstoffen)
- Kopfschmerzen
- Bauchschmerzen
- Völlegefühl oder Blähungen
- Schwindel
- Müdigkeit
- Hautreaktionen an der Injektionsstelle (z. B. Rötung, Juckreiz)
- Erhöhter Puls
- Reflux (Sodbrennen)
Gelegentlich bis selten (bis zu 1 von 1.000 Behandelten):
- Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), erkennbar an starken und anhaltenden Oberbauchschmerzen
- Dehydrierung durch anhaltendes Erbrechen oder Durchfall
- Gallenblasenerkrankungen (z. B. Gallensteine)
- Veränderungen der Schilddrüse, insbesondere bei bestehender Schilddrüsenerkrankung
- Allergische Reaktionen bis hin zur schweren Überempfindlichkeitsreaktion (anaphylaktischer Schock)
Tritt eine der genannten schweren Nebenwirkungen auf, sollte die Behandlung abgebrochen und unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt werden. Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle wird empfohlen.
Wirkstoffe & Hilfsstoffe
DIAVIC
Wirkstoffe
- Liraglutid, vollsynthetisch, 18 mg
Inhaltsstoffe
- Wasser für Injektionszwecke
- Natriumhydroxid zur pH-Wert-Einstellung
- Salzsäure zur pH-Wert-Einstellung
- Dinatriumhydrogenphosphat-2-Wasser
- Phenol
- Propylenglycol
PZN
- DIAVIC 6 mg/ml Injektionslösung in einem Fertigpen 2 St. / 10 St. : 19392876 / 19392913
Hersteller
Basics GmbH