Die Penisverkrümmung bewirkt Schmerzen, Erektionsstörungen und teilweise Impotenz

Die Penisverkrümmung macht Männer unsicher

Ist der Penis nicht gerade gewachsen, besteht dadurch für viele Männer ein Unsicherheitsfaktor und das kann seelisch stark belastend sein und bis hin zur Isolierung von Frauen reichen. Die häufigste Verkrümmung des Penis ist erworben und aufgrund einer sogenannten Induratio penis plastica, kurz IPP begründet.

Was ist eine IPP?

Die IPP oder auch Induratio penis plastica ist eine Erkrankung, die erworben ist. Anfangs fällt sie lediglich durch eine knotige Verhärtung, die sogenannte Plaque, im Penisschaft auf. Nachfolgend ist es ein narbiger Schrumpfungsprozess, der letztlich die Verkrümmung und Verkürzung des Penis bewirkt.

In der Folge kann sogar eine Impotenz aus der IPP entstehen. Akut können auch Schmerzen am Penis entstehen, die üblicherweise innerhalb einer Erektion am stärksten ausfallen.

Nach aktuellen Erkenntnissen sind in Deutschland rund sechs Prozent der Männer über 30 Jahren von der angeborenen oder erworbenen IPP betroffen. Besonders häufig tritt die Erkrankung im Alter von 40 bis 60 Jahren auf.

Der Verlauf der Erkrankung ist üblicherweise chronisch, gelegentlich auch schubweise. Der Mann erkennt die Erkrankung zunächst an der Knotenbildung im Pensisschaft, die während der Erektion auch Schmerzen bereitet. Der Fibroseknoten kann im Verlauf verkalken, wenn ein chronischer Prozess gegeben ist. Dazu führt die Erkrankung zu Einschnürungen, die eine Sanduhrform am Penis bewirken und die letztlich auch eine ungenügende Versteifung der Schwellkörper auslösen.

Die Verkrümmung und die nachlassende Erektion erschweren den Geschlechtsverkehr. Bei etwa 30 bis 50 Prozent der Betroffenen ist die Penisverkrümmung mit der Erektionsstörung kombiniert.

Wie entsteht die Penisverkrümmung?

Bei der IPP handelt es sich um eine selten auftretende und üblicherweise chronisch verlaufende Erkrankung im Schwellkörperbereich. Bekannt ist die Krankheit schon seit 1743. Bis heute sind dennoch die Ursachen noch nicht geklärt. Eine Theorie besagt, dass es wiederholte und unbemerkte Mikroverletzungen der Schwellkörper sind, die zu Narbengewebe führen. Dazu werden immunologische und erblich bedingte Faktoren und eine Störung des Kollagenstoffwechsels bei betroffenen Männern vermutet.

Wie sind der Verlauf und die Behandlung?

Der Krankheitsverlauf ist nicht prognostizierbar. Es kann in rund 17 Prozent der Fälle eine Spontanheilung stattfinden oder ein chronischer Verlauf stattfinden. Der Penis kann auch eine Krümmung bis zu 110 Grad erlangen. Die Behandlung kann aufgrund der nicht bekannten Ursachen nicht an eine Krankheitsursache verlaufen.

Die Behandlung erfolgt medikamentös oder operativ. Je früher die Behandlung einsetzt, desto größer sind die Heilungschancen.

Die medikamentöse Behandlung

Wenn die Knoten noch nicht verkalkt sind, wird üblicherweise die Behandlung mit Potenzmitteln angewandt. Je nach Untersuchungsergebnis erfolgt die Gabe eines oralen Medikamentes. Die medikamentösen Therapien sind vielfältig und reichen von der oralen Medikation bis zur Injektion von Medikamenten.

Die Kombination mit der mechanischen Therapie

Oft erfolgt die medikamentöse Therapie in Kombination mit einer mechanischen Therapie. Hier können Vakuum-Therapie-Trainings bis hin zu mechanischen Traktionen durch Zug zum Einsatz kommen.

Die plastische Operation

Führt die konservative Therapie zu keinem befriedigenden Ergebnis, kann eine plastische Penisoperation in Erwägung gezogen werden. Ein erfahrener Operateur kann den Eingriff auch ohne Folgeschäden ausführen. Die plastische Operation wird aufgrund der vielen sensiblen Nerven und Blutgefäße im Penis üblicherweise mittels Mikroskop ausgeführt.

Wann ist eine plastische Operation empfehlenswert?

Entsteht nach einen Krankheitsverlauf und einer begonnenen medikamentösen und mechanischen Therapie innerhalb von sechs bis zwölf Monaten keine Verbesserung, dann kann eine Operation ratsam sein.

Alternative Behandlungsmethoden

In den letzten Jahren wurden an unterschiedlichen Kliniken auch alternative Behandlungsmethoden vorgenommen. Hier wurde beispielsweise mit der sogenannten extrakorporalen Stoßwellentherapie, kurz ESWT, gearbeitet, um dem Patienten eine Verbesserung des Krankheitsbildes zu verschaffen. Überzeugende Ergebnisse dieser Methode stehen aktuell aber noch aus.