VALENTINGSTAG IN ZEITEN VON CORONA – EIN “BLESSING IN DISGUISE“?

Die Liebe ist keine zuverlässige Konstante. Sie ist trivial und gleichzeitig so vielschichtig, eine Selbstverständlichkeit, die sich als die turbulenteste Achterbahnfahrt unseres Lebens entpuppt. Unser Verständnis von Liebe ist beständig und doch so wandelbar, ja fast schon unberechenbar. Die ungeschminkte Wahrheit eines wundersamen Wunschtraums …

Zugegeben – unser Versuch, Liebe zu definieren, klingt wie eine miserable Einleitung eines philosophischen Schmökers. Und doch steckt in jedem noch so hoffnungslos romantischen Ansatz ein kleines Fünkchen Wahrheit. Wir treten eine Reise an, deren Verlauf wir kaum vorhersehen können. Genau diese Unberechenbarkeit ist es, die die Faszination Liebe ausmacht – normalerweise.

In einer Zeit, in der das Leben allerdings unberechenbarer nicht sein könnte, sehnen wir uns umso mehr nach Sicherheit und Stabilität. Die Pandemie beeinflusst unsere Auffassung von Liebe massiv. Wenn wir abends vor dem Fernseher sitzen und versuchen, horrende Nachrichten zu verarbeiten, ist es ein willkommenes Geschenk, so etwas wie einen „Verbündeten“ zu haben.1

Dabei fällt es uns umso leichter, über unsere Ängste und Sorgen zu sprechen, da sie sich substanzieller anfühlen als sonst.2 Diese neu gewonnene Aufgeschlossenheit ist gut, denn: Wenn wir uns unserem Partner gegenüber mehr öffnen, zeigen wir uns gleichzeitig von unserer vulnerabelsten Seite. Das fördert die Kommunikationskultur ungemein. Wir erzählen, hören und vertrauen einander mehr. Wir verstehen unser Gegenüber besser und sind eher in der Lage, Mitgefühl zu zeigen. Die „Neue Normalität“ vervielfältigt die Bedeutungen von Liebe und die Art, wie wir Hingabe und Zuneigung empfinden, in vielerlei Hinsicht.

Liebe kann aber auch zur Zerreißprobe werden, zumal sich das Belastungsspektrum fast gänzlich auf unsere eigenen vier Wände beschränkt. Dazu kommt, dass es uns am leichtesten fällt, Frust bei jenen Menschen abzuladen, die uns am nächsten stehen. Auseinandersetzungen, Stress und nervliche Anspannung stellen eine zusätzliche Belastung dar, die wir oft ungerechtfertigt auf unseren Partner projizieren.

In einer derart turbulenten Zeit ist es kaum überraschend, dass wir den bevorstehenden Valentinstag anders empfinden als sonst. Gleichzeitig ist es eine wunderbare Gelegenheit, einen Tag lang jener Person unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken, die uns am wichtigsten ist. Denn dieses Jahr feiern wir einen Valentinstag wie keinen anderen.

DIE BEDEUTUNG DES VALENTINSTAGS IN ZEITEN VON CORONA

Was bedeutet „Liebe“ in einer Zeit, in der nichts mehr wie gewohnt ist und sicher scheint? Wie empfinden wir unsere Beziehung, wie drücken wir unsere Gefühle aus? Folgende Aspekte sind uns am diesjährigen Tag der Liebe wichtiger als je zuvor:

Zu Valentinstag im Jahr 2021 wollen wir …

… den Alltag vergessen

Wenn es etwas gibt, das wir vergangenes Jahr verlernt haben, dann ist es, im Moment zu leben. Zu entschleunigen. Dafür eignet sich der Valentinstag ausgezeichnet. Wir alle wünschen uns aufregende, erinnerungswürdige Erlebnisse zurück. Wenn das Lieblingsrestaurant geschlossen hat, warum nicht einfach die eigene Küche in ein schickes Lokal verwandeln? Wie wäre es mit einer hauseigenen Weinverkostung oder einem aufregenden Kochwettbewerb? Romantische Deko, Kerzen und Rezeptideen gibt es online en masse. Entfliehen Sie gemeinsam den Alltag – Sie werden sehen, es lohnt sich.

… einander Gutes tun

Nichts ist schöner, als rundum verwöhnt zu werden. Wellnessurlaube oder Frisör- bzw. Massagetermine können wir zurzeit aber an einer Hand abzählen. Umso schöner fühlt es sich an, wenn unser Partner nichts unversucht lässt, Romantik und Zweisamkeit zu bieten. Mit etwas Kreativität lässt sich etwa das Badezimmer in eine Wohlfühloase verwandeln: Duftkerzen im abgedunkelten Raum sorgen für ein sinnliches Ambiente, dabei beruhigende Musik abspielen und Bademantel samt Handtücher bereitlegen. Fehlt nur noch etwas Massageöl und ein guter Wein, und das Herz des Partners ist im Sturm (oder eher im Wasserstrudel) erobert.

… Wertschätzung zeigen

Zählen Sie sich zu jenen Menschen, die sich eher selten von der romantischen Seite zeigen? Sicher haben Sie Ihren Partner im vergangenen Jahr in vielen neuen Lebenssituationen wertschätzen gelernt. Versuchen Sie, Ihre Dankbarkeit in Worten auszudrücken. Keine Bange, es muss keine hochtrabende Liebeserklärung im Kreuzreim sein – ein paar Zeilen, die von Herzen kommen, sind mehr als genug. Welche ist Ihre schönste Erinnerung mit Ihrem Partner? Wofür sind Sie ihm besonders dankbar? Was schätzen Sie am meisten an seiner Art? Welche Hoffnungen hegen Sie für die gemeinsame Zukunft?

… Herzen höherschlagen lassen

Eine Pandemie verändert das Spiel von Nähe und Distanz. Gerade wegen Social-Distancing-Praktiken sehnen wir uns nach Körpernähe und Intimität. Wenn das Wort „Spaziergang“ in Ihnen noch keine kategorische Ablehnung hervorruft, könnte eine Schnitzeljagd mit sinnlichem Höhepunkt zu einer schönen Erinnerung werden. Dazu einfach ein interessantes Sexspielzeug bestellen und gleich im Anschluss ausprobieren.

… zur Normalität zurückkehren

Wir alle wünschen uns Normalität zurück. Vielleicht nicht unbedingt den alten Trott, aber zumindest etwas Beständigkeit. Wenn es uns gelingt, unserem Partner ebendiese Sicherheit zurückzugeben, können wir Großes bewirken. Wie wäre es mit etwas Urlaubsfeeling daheim? Dazu einfach die Küche mit Lichterketten in eine orientalische Bar verwandeln, im Hintergrund Urlaubsmusik abspielen und gemeinsam Lieblingscocktails zubereiten. Schon sind alle Sorgen der Welt für ein paar Stunden verflogen.

Eine Pandemie verändert unsere Gesellschaft ohnegleichen. Dazu zählt auch die Art und Weise, wie wir fühlen, mit unseren Mitmenschen umgehen und schöne Momente wahrnehmen. Nützen Sie die Chance und drücken Sie am diesjährigen Valentinstag aus, was Sie für Ihren Partner fühlen. Immerhin ist unsere Wahrnehmung in einer so eigentümlichen Zeit facettenreicher als je zuvor.