Reisedurchfall - der beste Schutz ist Vorsicht

Viele unbekannte Keime lauern auf das Magen-Darm-System

Wenn der lang ersehnte Urlaub endlich stattfindet, ist es bei zahlreichen Reisenden der Fall, dass sie nicht unter Palmen, sondern anstelle dessen im Hotelbett liegen. Magen-Darm-Beschwerden, durch Keime ausgelöst, sind der Auslöser. Escherichia coli-Bakterien sind dabei die häufigsten Auslöser für Reisedurchfall.

Besonders gefährlich: Keime in Lebensmitteln und Trinkwasser

Die Übertragung von Erregern, die den Reisedurchfall auslösen, werden üblicherweise durch die Lebensmittel oder das Trinkwasser übertragen. Zudem sind Schmierübertragungen ein möglicher Auslöser für die Durchfallerkrankung. Diese kann sich allein schon aus der Berührung von kontaminierten Türklinken ergeben. Risikoregionen für die Erkrankung sind besonders in Mittel- und Südamerika, in Afrika sowie Indien und auch in Südostasien stark gegeben. Hier bekommen Urlauber immer wieder Durchfälle. Deshalb sollten Urlauber besonders auf Fernreisen einen verantwortlichen Umgang mit Lebensmitteln pflegen und umfassende Regeln einhalten, was die Hygiene angeht.

Wichtige Regeln, um sich vor dem Magen-Darm-Infekt auf Reisen zu schützen

Eine allgemeingültige Regel heißt: "Cook it, peel it or forget it", was zu Deutsch heißt: Koche es, schäle es oder vergiss es. Dieser Spruch ist wirklich wirksam, denn nur gekochte Speisen zu essen und Obst immer zu schälen, reduziert ein Infektionsrisiko wesentlich. Salate, rohes Gemüse und auch Mayonnaisen, Dipps sowie ungeschältes Obst sollten Urlauber vor Ort nicht verzehren. Auch Puddings, Eis und rohe Fischgerichte sind auf Reisen tabu.

Leitungswasser sollte nicht getrunken werden und auch die Zähne sollten nicht mit Leitungswasser geputzt werden. Lediglich fest verschlossenes Trinkwasser aus Flaschen ist eine empfehlenswerte Alternative. Anstelle dessen kann Leitungswasser auch abgekocht werden, bevor es genutzt oder verzehrt wird, sofern es klar ist und sauber aussieht.

Eiswürfel in Getränken sollten nicht verzehrt werden.

Häufiges Händewaschen und gründliches Händewaschen vor jedem Essen, auch vor Snacks, sollte zur Regel auf Reisen werden.

Wenn der Durchfall ausgebrochen ist

Tritt trotzdem ein Reisedurchfall auf, ist es wichtig, viel zu trinken. Neben Wasser aus Flaschen können auch Tees den Flüssigkeitsbedarf decken. Hilfreich kann es sein, bei der Reise im Urlaubsgepäck eine Zucker-Elektrolyt-Lösung aus dem Heimatland mitzuführen. Erhältlich sind diese in Apotheken. Eine solche Elektrolyt-Lösung gleicht nicht nur den Flüssigkeitsmangel aus, sondern auch den Verlust wichtiger Körpersalze. Die Einnahme von Medikamenten gegen den Durchfall stoppt diesen zwar. Allerdings besteht damit der Nachteil, dass die auslösenden Bakterien im Darm verbleiben. Gerade dagegen möchte sich aber der Darm durch den Durchfall wehren.

Loperaid ist ein gängiges empfohlenes Medikament gegen Reisedurchfall

Das Mittel stoppt sofort den Durchfall und rettet damit vielen Urlaubern den Aufenthalt. Ärzte gehen aber immer mehr dazu über, von der Mitnahme und Nutzung des Wirkstoffes abzusehen. Der Erreger für den Reisedurchfall verbleibt so im Darm. Gleichzeitig warnen Mediziner, dass der Wirkstoff keinesfalls angewandt werden darf, wenn parallel zum Durchfall hohes Fieber, Blut oder Schleim im Stuhlgang auftritt. Dazu sollte der Wirkstoff allerhöchstens für zwei Tage zur Anwendung gelangen, wobei in der Regel bereits ein Anwendungstag erfolgreich ist. Kinder unter 12 Jahren sowie auch Schwangere sollten den Wirkstoff keinesfalls einnehmen, ohne sich vor der Abreise mit dem behandelnden Arzt abgesprochen zu haben.

Aktivkohle, Probiotika oder Präparate mit Gerbstoff

Die Wirkung dieser Mittel gegen den Reisedurchfall ist inzwischen umstritten, denn es gibt keine wissenschaftlich belegbaren Beweise für deren Wirkung. Antibiotika sollten auch nicht bei einem eher harmlosen Reisedurchfall zur Anwendung kommen. Ist der Verlauf der Erkrankung sehr schwer und die Infektion beschränkt sich nicht nur auf den Darm, dann können sich nach einem entsprechenden Arztbesuch auch Antibiotikaeinnahmen als sinnvoll erweisen.

Beratung vor der Reise beim Arzt

Ist eine Reise in ein Risikogebiet geplant, sollte ein Arzt aufgesucht werden, der sich auf Reise- oder Tropenmedizin spezialisiert hat. Er kann zudem auch gleich die erforderlichen Impfungen für die Reise umsetzen und eine Notfallmedikation für die Reise zusammenstellen.