Mundgeruch - Was hilft wirklich?

Von Mundgeruch ist jeder irgendwann einmal betroffen, aber dennoch wird das Thema tabuisiert, obwohl jeder dritte bis vierte Deutsche an Mundgeruch leidet. Dabei sind sich manche Betroffene überhaupt nicht bewusst, dass sie aus dem Mund riechen, denn an Eigengerüche gewöhnt sich der Körper.

Die Gründe für Mundgeruch

Mikroben sind die Ursache für Mundgeruch, denn sie befallen das Zahnfleisch und den Zahn sowie den Zungenbelag und zersetzen dort Lebensmittelreste. Die entstehenden Schwefelverbindungen nehmen Menschen dann als Mundgeruch wahr. Dabei verursachen einige Lebensmittel eine intensivere Schwefelgasentwicklung und das sind Knoblauch oder Fisch sowie auch Kaffee und Alkohol - aber auch Gummibärchen.

Die Mundhygiene optimieren

Ein optimaler Schutz gegen Mundgeruch ist eine regelmäßige und gründliche Mundhygiene. Zusätzlich zur Zahnbürste sollten dabei die Zahnseide und ein Zungenreiniger zum Einsatz kommen. Am besten sollten die Zähne nach dem Frühstück und dem Mittagessen sowie vor dem Schlafengehen geputzt werden. So wird das Bakterienwachstum eingedämmt.

Einmal täglich sollten die Zahnzwischenräume gründlich mit einer Zahnseide oder einer speziellen Interdentalbürste von Belägen befreit werden.

Auch der Zungenrücken sollte in die Pflege einbezogen werden. Im Idealfall hat die Zunge eine Rosa-Färbung ohne weißlichen oder gelblichen Belag.

Abschließend können Mundspüllösungen die Mundhygiene optimieren, denn sie enthalten Wirkstoffe, die die Bakterienzahl reduzieren und sie sorgen für die wichtige Befeuchtung der Mundschleimhäute. Trockene Schleimhäute riechen nämlich auch unangenehm. Der Wirkstoff Sylitol beispielsweise entzieht dem Staphyloccocus mutans seine Nährstoffe. Die Mundspülung sollte zwei- bis dreimal nacheinander angewandt werden und jeweils für 30 Sekunden im Mund verbleiben.

Besteht trotz intensiver Mundhygiene weiterhin Mundgeruch, ist ein Besuch beim Zahnarzt oder HNO-Arzt ratsam. Manchmal sind es Entzündungen am Zahnfleisch oder Mandelentzündungen, die den Geruch bewirken. Auch eine Entzündung am Magen oder eine andere Erkrankung kann die Ursache für Mundgeruch sein.

Hausmittel gegen Mundgeruch

Neben Zahnbürste, -seide und -creme sind noch viele Hausmittel wirksam gegen üblen Geruch.
Joghurt

Joghurt ist ein wirksames Mittel gegen Mundgeruch. Mit den enthaltenen Milchsäurebakterien lässt es sich gut gegen Fäulnis- wie auch Verwesungsbakterien angehen. Die Milchsäurebakterien sorgen auch für die längere Haltbarkeit der Milch und im Mund lösen sie den gleichen Effekt aus. Auch schwarzer Tee hat eine ähnliche Wirkung. Zucker dagegen regt das Bakterienwachstum und damit die Geruchsbildung an.

Petersilie und andere Kräuter und Früchte

Neben der Petersilie haben auch Fenchel und Dill sowie Zitronenmelisse eine gute Wirkung gegen Mundgeruch. Der Inhaltsstoff Apiol ist es, der hier den Geruch bindet.

Salbei sowie Ingwer und Wacholderbeeren wirken desinfizierend im Mund. Der Ingwer entfaltet beispielsweise seine Wirkung, indem er in dünnen Scheiben auf die Zunge gelegt wird. Ein Salbeiblatt kann gekaut werden. Alle diese Pflanzen bewirken eine Desinfizierung des Mundraumes.

Apfel

Die Säure des Apfels ist ein weiteres wirksames Mittel gegen die geruchsbildenden Bakterien im Mund. Das Zähneputzen wird so nicht ersetzt, aber eine vorübergehende Frische lässt sich erreichen - auch wenn nach dem Essen keine Zahnbürste zur Verfügung steht. Die gleiche Wirkung hat ein heißes Zitronengetränk.

Kaugummi

Eine trockene Mundschleimhaut bewirkt Geruch. Durch Kaugummi wird der Speichelfluss angeregt und es werden auch Speisereste und Bakterien ausgespült.

Ernährungsumstellung

Gegen den Mundgeruch hilft eine Ernährungsumstellung und der Verzicht auf stark schwefelbildende Lebensmittel. Dazu gehören besonders Knoblauch und Zwiebel.

Viel trinken

Viel Mineralwasser befeuchtet die Schleimhäute und beugt dem Mundgeruch vor. Zu Kaffee, der die Geruchsbildung fördert, sollte immer ein Glas Wasser getrunken werden.

Krankheiten verursachen auch häufig Mundgeruch und hier helfen die genannten Hausmittel üblicherweise nicht. Hier ist immer ein Arztbesuch notwendig.