Langsam essen ist gut für die Figur

Forschungen bestätigen: Schnelles Essen macht dick

Eine langjährig angelegte Studie in Japan brachte Forscher zu der Erkenntnis, dass sich langsames Essen auf das Körpergewicht positiv auswirkt und dass damit die Essgeschwindigkeit auch Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes sowie Krebserkrankungen beeinflussen kann.

Langsam zu essen, schützt vor Übergewicht und im Gegenzug führt Schlingen zu einem krankhaften Übergewicht - wie japanische Forscher aus Testdaten von rund 60.000 Menschen auswerteten und damit die erste große Studie im Zusammenhang von Essgeschwindigkeit und Gewicht durchführten. Über 40 Jahre haben zwei Forscher der Kyushu Universität von Dukuoka in Japan Männer und Frauen im Hinblick auf ihre Gesundheitsdaten ausgewertet und ihnen Fragebögen zu ihrem Essverhalten vorgelegt. Die größte Zahl der Probanden, nämlich 33.455 gaben eine normale Essgeschwindigkeit an, 22.070 beschrieben sich als "Schaufler" mit hoher Essgeschwindigkeit und nur 4.192 der Probanden beschrieben sich als genüssliche Langsam-Esser. In der Schnellessergruppe waren überdurchschnittlich viele Übergewichtige als in der Langsam- oder Normal-Eesser-Gruppe. Bei Berücksichtigung von Einflussfaktoren wie Medikamenteneinnahme und auch Alter konnten die Wissenschaftler betätigen, dass Normal-Geschwindigkeits-Esser ein um 29 Prozent reduziertes Risiko für Übergewicht haben als Schnell-Esser. Bei Langsam-Essern reduziert sich das Risiko für Übergewicht sogar um 42 Prozent.

Über den Hunger hinaus essen

Die Wissenschaftler vermuten, dass das Übergewicht der Schnell-Esser darauf basiert, dass sie mehr essen, als sie eigentlich für das Stillen des Hungers benötigen würden. Der Kalorienbedarf ist bereits gedeckt, aber es wird noch weiter gegessen. Langsam-Esser dagegen spüren das Sättigungsgefühl bereits während des Essens - und hören auf zu essen. Dabei schränkten die Wissenschaftler die erzielten Ergebnisse dahingehend ein, dass die Ermittlung der Essgeschwindigkeit nicht objektiv, sondern subjektiv durch die Probanden ermittelt wurde.

Die Forschungsergebnisse bestätigen aber bereits vermutete Fakten

Ernährungswissenschaftler empfehlen schon länger, dass langsames Essen besser für die Figur ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat in den 10 Regeln für die vollwertige Ernährung auch die Empfehlung aufgenommen, durch bewusstes und langsames Essen das Sättigungsempfinden zu schulen. Das Sättigungsgefühl entsteht durch die Dehnung des Magens, aber auch teilweise im Kopf. Langsam-Esser schmecken intensiver und essen damit automatisch auch weniger.

Der Körper ist aber bestrebt, ein hohes Gewicht aufzubauen

Wer jemals eine Gewichtsabnahme erfolgreich hinter sich gebracht hat, weiß wie schwierig die Gewichtserhaltung ist. Das ist eine natürliche Vorsorgemaßnahme des Körpers, der ein hohes Gewicht zu Vermeidung des Verhungerns anstrebt. Übergewichtige haben nach der Gewichtsabnahme für lange Zeit ein immer wieder kehrendes starkes Hungergefühl zu verzeichnen, wie Forscher im Fachmagazin "American Journal of Endocrinology and Metabolism" beschreiben.

In diesem Zusammenhang wurde von der Norwegian University of Science and Technology in Trondheim 34 stark Übergewichtige untersucht, die Teilnehmer eines Abnehmprogramms waren. Im Verlauf von zwei Jahren reduzierten sie das Körpergewicht um durchschnittlich elf Kilogramm, hatten aber auch nach zwei Jahren noch intensive Hungergefühle zu verzeichnen. Forscher führen dieses auf das Hungerhormon Threlin zurück, denn bei Übergewichtigen steigt dieser Hormonspiegel nach der Gewichtsabnahme an.

Das liegt daran, dass der Körper bestrebt ist, wieder das höhere Gewicht zu erreichen und die zuvor übliche Kalorienmenge aufzunehmen. Das schnelle Essen dient also auch dazu, nach einer erfolgreichen Gewichtsabnahme wieder das alte Gewicht zu erreichen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass eine Person, die lebenslang ein Körpergewicht von 80 Kilogramm hatte, mehr Kalorien aufnehmen kann als eine Person, die nach einer Gewichtsreduktion auf ein Gewicht von 80 kg gelangt ist. Hier beträgt der Unterschied rund 400 Kalorien.