Einsamkeit - das Phänomen des 21. Jahrhunderts

Einsamkeit

Sogar zahlreiche Studien beschäftigen sich schon mit unserer Einsamkeit

Herausgekommen bei einigen Studien ist, dass die Einsamkeit ein altersbedingtes Phänomen ist und in den verschiedenen Altersklassen der Menschen stärker oder geringer wahrgenommen wird. Insgesamt sind wir aber zu einer Gesellschaft von Einzelgängern geworden, was nicht zuletzt mit veränderten Familienstrukturen zusammenhängt. Im 19. Jahrhundert war für Menschen im Familienverbund die Einsamkeit noch ein Fremdwort. Dennoch können wir auch heute etwas gegen unsere Einsamkeit tun.

Menschen ansprechen

So oberflächlich die Kommunikation ist, hilft es, auch fremde Menschen einfach einmal anzusprechen. Der verspätete Bus, der gesuchte Artikel im Supermarkt - all das sind Aufhänger, um einen Smalltalk mit einer fremden Person zu beginnen. Selbe Hilfe anzubieten, kann auch ein guter Gesprächsaufhänger sein. Sieht man eine Person offensichtlich einen Weg suchen, kann man sie höflich ansprechen und die eigene Hilfe anbieten. So kommen vielleicht keine Freundschaften zustande, aber diese Smalltalks sind ein erster Weg aus der Einsamkeit.

Bei Kontakten nicht zu wählerisch sein

Wer Kontakte möchte, sollte die eigenen Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Ältere Menschen, die den Partner durch einen Todesfall verloren haben, können sich beispielsweise zu einem Kurs in der Volkshochschule anmelden. Den Partner ersetzt das natürlich nicht, aber die Isolation wird so aufgehoben. Es muss nicht gleich eine neue Partnerschaft sein, um aus der Einsamkeit heraus zu finden.

Warum bin ich einsam?

Einsamkeit und Alleinsein sind zwei verschiedene Themen. Es gibt Menschen, die sind wunderbar allein, ohne Einsamkeit zu empfinden. Andere wiederum sind mit der gesamten Familie umgeben, fühlen sich dennoch einsam. Von Einsamkeit betroffene Menschen fühlen sich häufig unverstanden und unbeachtet oder geben sich nicht, wie sie sind, sondern spielen eine Rolle. Auch in einer Beziehung mit Partner kann Einsamkeit gegeben sein, wenn nur noch die Alltagsabläufe miteinander besprochen werden.

Einsamkeit lässt sich nur durch Eigeninitiative angehen. Dazu muss der von Einsamkeit betroffene Mensch in manchen Situationen einfach seine Gefühle aussprechen. Das kann auch mit professioneller Beratung bei einem Therapeuten geschehen.

Ich bin mir wichtig

Zu Bekämpfung der Einsamkeit kann der erste Schritt darin liegen, sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Unsicherheit kann beispielsweise das Gefühl der Einsamkeit bewirken. Eine negative Grundeinstellung zu sich erschwert den Kontakt mit anderen. Dazu gehört eben auch eine Selbstwertschätzung. Sich selbst der eigenen angenehmen Eigenschaften bewusst zu sein, ist der erste Schritt, um auf andere zu zugehen.

Dazu gehört es, sich um sich selbst gut zu kümmern. Körperpflege, eine schöne heimische Umgebung, in der man sich auch einmal selbst einen Blumenstrauß gönnt, etwas Leckeres nur für sich selbst zu kochen und die Mahlzeit wirklich allein zu zelebrieren, sind gute Anfänge. Die Möglichkeiten, sich selbst gut zu tun, sind vielfältig.

Virtuelle Kontakt sind ein Anfang

Auch auf sozialen Netzwerken aktive Menschen können Einsamkeit empfinden. Oftmals wird über das Internet eine Verbindung vorgetäuscht, die real überhaupt nicht gegeben ist. Virtuelle Kontakte ersetzen keine realen Bindungen. Dennoch haben die virtuellen Kontakte einen Wert gegen die Einsamkeit. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn Verwandte oder gute Freunde weiter entfernt leben. So kann man sich austauschen und am Leben des anderen teilhaben, ohne sich zu sehen. Auch Menschen, die Angst haben, reale Kontakte aufzubauen, können über das Internet Kontakte aufbauen, die sie im realen Leben nicht erzielen würden und vielleicht sogar Freundschaften gewinnen.

Unser Leben und dessen Strukturen haben sich verändert. Wenn wir das annehmen und auch andere Strukturen sozialer Kontakte akzeptieren, können wir der Einsamkeit entgehen.