Du bist, was du isst - es stimmt also doch

Du bist, was du isst

So stark verändert sich die Stimmung bei der Aufnahme von Genuss- und Lebensmitteln

Essen hat einen wesentlichen Einfluss auf unseren körperlichen Zustand. Erkennbar ist das schon daran, dass wir uns nach dem Genuss eines Salates einfach anders fühlen, als wenn wir ein opulentes Mahl im Burgerladen gegessen haben. Wissenschaftler haben sich mit diesem Phänomen beschäftigt und herausgefunden, dass verschiedene Lebensmittel sich unterschiedliche auf die Stimmung des Menschen auswirken. Das erkennen wir schon an den Gelüsten auf verschiedene Lebensmittel. Manchmal geht es einfach nicht ohne die Schokolade, um Frust abzubauen. Ein anderes Mal haben wir vielleicht eher Appetit auf viel Obst. Essen macht etwas im Körper, das über die Sättigung hinaus geht und das auch die geistige Ebene beeinflusst. Das war auch der Grund, dass sich Wissenschaftler der Binghamton Universität, die sich in New York befindet, in einer Studie damit beschäftigt haben, wie einflussreich die Ernährung auf die Stimmung des Menschen ist.

Die Studie zum Zusammenhang zwischen Stimmung und Essen

Erwachsene Menschen über 18 Jahren, die aus aller Welt an der Studie teilnahmen, haben innerhalb einer Onlinebefragung Angaben zu ihrer Ernährung gemacht. Weiterhin wurde erfragt, ob sie sich regelmäßig sportlich betätigen und ob sie an Stress leiden. Nicht informiert wurden die Probanden darüber, dass die Fragen auf die Lebensmittelgruppen ausgerichtet waren, die auf biologische und auch neurochemische Prozesse im menschlichen Organismus einen Einfluss nehmen. Das Ergebnis der Studie war sehr interessant. Es wurde festgestellt, dass verschiedene Lebensmittel auf die Stimmung des Menschen beeinflussend wirken. Dabei gibt es aber eine Abhängigkeit vom jeweiligen Alter. Eine Unterscheidung konnte ganz klar zwischen der Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren und den Probanden über 30 Jahren gemacht werden. Für die Wissenschaftler war sehr interessant, dass die allgemeine Ernährung die Stimmung von jungen Erwachsenen und älteren Erwachsenen offenbar völlig verschieden beeinflusst. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass das Gehirn bis zum 30. Lebensjahr noch in der Entwicklung ist und deshalb unterschiedliche Empfindungen stattfinden.

Die Stimmungsbeeinflussung der Probanden zwischen 18 und 29 Jahren

Bei den Probanden von 18 bis 29 Jahren wurde die Stimmungslage besonders von Lebensmitteln beeinflusst, die die Konzentration und Aktivität der Neurotransmitter beeinflusst. Durch verschiedene Lebensmittel bildet der Organismus Chemikalien, die hier stimmungsfördernd wirken. Das sind in dieser Altersgruppe Schokolade und Bananen sowie auch Süßkartoffeln. Diese Lebensmittel erhöhen den Dopamin- und Serotoninspiegel im Gehirn und schaffen gute Stimmung. Die Stimmungsbeeinflussung jüngerer Erwachsener ist sehr anspruchsvoll. Werden verschiedene Chemikalien wie beispielsweise der Neurotransmitter Dopamin im Organismus seltener als dreimal wöchentlich gebildet, sind erhebliche psychische Belastungen gegeben. Dopamin wird übrigens auch durch Sport gebildet und nicht lediglich durch die Nahrungsaufnahme.

Ab 30 Jahren liegen andere Ergebnisse vor

Mit steigendem Alter ist die Bildung freier Radikaler verstärkter gegeben. Dadurch können im Gehirn psychische Störungen entstehen und deshalb sind Erwachsene ab 30 Jahren auf die Zuführung von Antioxidantien angewiesen, die sich gegen die freien Radikale auswirken. Hier sind es Obst und Gemüse, die in dieser Altersgruppe die Stimmungslage positiv beeinflussen, da sie viele Antioxidantien aufweisen. Bei Erwachsenen ab 30 Jahren reduziert sich die Stressregulierungsfähigkeit, was dazu führt, dass beispielsweise Kohlenhydrate und Kaffee die Stressreaktionen aktivieren. Das wiederum schlägt sich auf die Stimmung negativ nieder.

Brauchen auch Frauen und Männer eine unterschiedliche Ernährung für die Stimmungsbeeinflussung?

Diese Frage tat sich nachfolgend bei den Forschern auf und nun wird untersucht, ob es geschlechterspezifische Auswirkungen im Hinblick auf Ernährung und Stimmungslage gibt.