Cannabis - von der Droge zum Heilmittel

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Hohe Befürwortung der Cannabis-Therapien durch die Krankenkassen

Zwei Drittel der 8.300 Anträge auf die Krankenkassen einer Cannabis-Therapie sind seitens der AOK und der Barmer genehmigt worden. Die anderen Anträge wurden abgelehnt. Die Ablehnungen sind damit deutlich geringer ausgefallen, als dies zunächst zu vermuten war. Im Sommer wurden noch Zahlen veröffentlicht, die bis zu zwei Dritteln Ablehnungen veröffentlichten.

Neue Regelungen der Therapie mit Cannabis

Im vergangenen März wurde für Patienten, die an schweren Krankheiten leiden, ein Zugang zum Cannabis als Therapiemittel deutlich leichter gemacht. Seitdem ist es möglich, dass Cannabis vom Arzt aus auch als Therapiemittel legal verordnet wird. Dabei ist die entsprechende Krankenkasse dann auch verpflichtet, die Kosten für diese Therapie zu übernehmen. Die Bedingung, dass die Therapie mit Cannabis finanziert wird, liegt allerdings darin, dass zuvor erprobte und klassische Therapien keine Wirkung zeigten. Bevor diese grundsätzliche Änderung eintrat, haben die gesetzlichen Krankenkassen nur in wenigen Einzelfällen die Therapie mit Cannabis finanziert. Diese ist übrigens vergleichsweise teuer.

Die Anwendungsgebiete der Cannabis-Therapie

Cannabis als Therapiemittel wird in vielen Bereichen angewandt. Das sind beispielsweise Übelkeit und Appetitsteigerung, die gerade bei Krebs- und Aidspatienten häufig erforderlich werden. Dazu wird das Cannabis auch bei spastischen Schmerzzuständen bei Patienten angewandt, die unter Multipler Sklerose leiden. Auch chronische Schmerzen sowie ein Glaukom oder aber das Tourettesyndrom sowie AIDS sind Erkrankungen, die mit Cannabis, teilweise begleitend zu klassischen Therapien, behandelt werden.

Umfassende Studien zum medizinischen Nutzen von Cannabis liegen nicht vor

Anders als dies bei anderen Therapien der Fall ist, liegen für den medizinischen Nutzen, den die Cannabis-Therapie bietet, noch keine großen Studien vor, die dies belegen. Im Jahr 2015 hat sich ein internationales Forscherteam damit beschäftigt, insgesamt 28 Datenbanken nach entsprechenden Studien zu durchsuchen. Dabei bezog sich der Fokus der Suche auf die Wirkung, die Cannabis als Medikament liefern soll.

Das Ergebnis zum Cannabis als Therapeutikum für einzelne Krankheiten

Barmer-Chef Christoph Straub wird zitiert, dass "medizinischer Cannabis in der heutigen Zeit nicht mehr aus der Versorgung schwerkranke Menschen wegzudenken ist. Allerdings ist dieser medizinische Cannabis auch nicht als Allheilmittel zu betrachten." Die Hauptgründe für Ablehnungen dieser Therapieform durch die zuständige Krankenkasse sind darin begründet, dass keine ausreichenden Nachweise bei der Antragstellung erbracht werden, dass alternative Behandlungsvarianten bisher erfolglos waren oder dass sie begründet nicht akzeptabel sind.

Seitens der Bundesregierung ist die Legalisierung weiterhin ausgeschlossen

Eine Freigabe des Cannabis ist seitens der Bundesregierung auch weiterhin auf die Anwendung im medizinischen Bereich beschränkt. Eine generelle Legalisierung von Cannabis ist weiterhin ausgeschlossen. Die Aussage der FDP-Fraktion auf Anfrage lautete, dass die gesundheitlichen Gefahren durch den Cannabis-Gebrauch besonders bei Jugendlichen und Heranwachsenden enorm hoch und zudem medizinisch nachgewiesen sind. Die Risiken des Cannabis-Konsums zu Rauschzwecken sind nach einer kürzlich veröffentlichten Studie wiederum bestätigt worden. Ein Cannabis-Verbot soll den Schutz der Bevölkerung bewirken.

Laut Bundesregierung wurde die kontrollierte Abgabe von Cannabis als Genussmittel bisher lediglich von zwei Kommunen beantragt. Das sind der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sowie die Stadt Münster in Nordrhein-Westfalen. Beide Anträge wurden allerdings abgelehnt. Diese Modellprojekt dienen weder dem Zweck der medizinischen Versorgung der Bürger noch sind sie in der Lage, einen Missbrauch des Betäubungsmittels und auch die Abhängigkeit von Drogen zu verhindern.

Studienergebnisse belegen, dass rund 1,2 Millionen Bürger im Alter von 18 bis 64 Jahren jährlich zehnmal Cannabis ohne medizinische Hintergründe konsumieren.