Bestimmte Schlafstörungen können Demenz ankündigen

Die Vorankündigung

Die ersten Anzeigen für Parkinson oder eine Demenz zeichnen sich schon lange vor der eigentlichen Erkrankung ab. Das hat eine Studie belegt, die in Kanada umgesetzt wurde. Dort haben Forscher einen überraschenden Zusammenhang entdeckt, der sich aus Schlafstörungen und der Demenz ergeben kann. So lässt sich die neurodegenerative Erkrankung beziehungsweise deren drohender Ausbruch oftmals schon sehr frühzeitig erkennen.

Die Demenz kommt nicht plötzlich, sondern kündigt sich mit vielen unterschiedlichen Vorzeichen bereits lange vor dem Zeitpunkt an, bevor sich tatsächlich zum Ausbruch kommt. Die Störung des Schlafverhaltens von Betroffenen ist eines der wichtigsten Anzeichen, die die Forscher im Zusammenhang mit einer bevorstehenden Erkrankung entdecken konnten.

Die REM-Schlafstörung

Wer nachts im Traum sehr aktiv ist und in seinen Träumen auch körperliche Aktivitäten wie Schlagen und Treten umsetzt, leidet üblicherweise an einer REM-Schlafstörung. Das kann für einzelne Betroffene sogar bedeuten, dass sie sich im Bett derart stark bewegen, dass sie sogar aus dem Bett heraus fallen.

Diese Betroffenen haben den kanadischen Forschungsergebnissen zufolge ein erhöhtes Risiko, an der Demenz zu erkranken. Dabei soll das Risiko 80 bis 100 Prozent höher sein als bei Menschen, die an dieser Schlafstörung nicht leiden. Diese Schlafstörung ist also inzwischen ein wichtiges Vorzeichen dafür, dass sich Störungen im neurodegenerativen Bereich entwickeln, die eben zu Demenz oder Parkinson führen.

Nicht jeder Albtraum ist ein Vorzeichen für die Krankheit

Wichtig bei der Berücksichtigung der REM-Störung ist, dass diese Störung des Schlafverhaltens eben in der REM-Phase auftritt. Innerhalb dieser Phase verbringt der Mensch etwa 25 Prozent seines gesamten Schlafes. Die REM-Phase ist gekennzeichnet durch intensive Augenbewegungen, die unter geschlossenen Lider stattfinden.

Intensive Träume

Entwickelt ein Patient innerhalb der REM-Schlafphase eine Verhaltensstörung, besteht eine veränderte Traumphase. Das heißt, dass hier die körperlichen Handlungen mit den sehr intensiven Träumen parallel verlaufen.

Die Ergebnisse der Forschungen in Kanada haben eröffnet, dass sich die Schlafstörung als ein Frühwarnzeichen für die Krankheiten erweisen kann, die in ungefähr 15 Jahren dann beim Betroffenen auftritt.

Wann sollte ein Experte konsultiert werden?

Schlafstörungen gelten allerdings nicht als die einzigen Warnhinweise. Auch Appetitlosigkeit, Ess- wie auch Schluckstörungen oder auch Stimmungsschwankungen sollten Berücksichtigung finden, denn auch sie gelten als Anzeichen, dass sich eine Demenz entwickelt.

Auch wenn der Geruchssinn leidet, wenn damit der Geschmackssinn beeinträchtigt wird oder wenn sich ein nach und nach schlurfender Gang einstellt, können das Hinweise darauf sein, dass sich die Parkinson-Erkrankung oder die Demenz ausbilden.

Treten diese Symptome auf, ist ein Arztbesuch ratsam.

Die weiteren Anzeichen für die Demenz

Vergesslichkeit ist ein weiterer Hinweis darauf, dass eine Demenz besteht. Auch nachfolgende Anzeichen können auf eine Entwicklung der Krankheit hindeuten. Das kann der Fall sein, wenn der Betroffene zunehmend Verabredungen verpasst. Auch wenn Gespräche am Tisch mit mehreren Personen nur schwer verfolgt werden können, ist das ein Warnhinweis. Dazu können sich Betroffene an Gesprächsinhalte, die erst vor kurzer Zeit besprochen wurden, bereits nicht mehr erinnern, während Ereignisse, die schon länger zurück liegen, geistig noch präsent sind.

Zudem haben Patienten Probleme, sich in bekannten Umgebungen wie der eigenen Wohnung oder dem seit Jahren besuchten Supermarkt zurechtzufinden. Dazu gehen Betroffene oftmals an einen Ort und haben dort angekommen vergessen, weshalb sie an den Ort gegangen sind. Patienten fällt es schwer, eine Mahlzeit zuzubereiten, die mehrere Arbeitsschritte auswendig umgesetzt fordert. Beim Lesen müssen Abschnitte wiederholt werden, weil die Konzentration nicht gegeben ist. Nachlässigkeit und sogenannte Schusseligkeit sind weitere Hinweise wie auch die oftmals fehlenden Worte in der Artikulation.