Wie kann Schlafmangel Ihre Beziehung beeinflussen?

Jeder zweite Deutsche schläft höchstens sechs Stunden pro Nacht. Dabei ergab eine Studie der University of California, dass erwachsene Personen jede Nacht etwa sieben Stunden Schlaf benötigen. Während einer Umfrage der Techniker Krankenkasse gaben sogar ein Viertel der Befragten an, fünf Stunden oder weniger pro Nacht zu schlafen!

Dabei kann Schlafmangel ernsthafte Auswirkungen auf den Körper und die Psyche haben. Doch nicht bloß Körper und Geist werden beeinflusst: Auch Ihre Beziehung und Ihr Sexualleben können unter dem dauerhaften Schlafmangel leiden!

In diesem Artikel erfahren Sie deshalb, welche Folgen Schlafmangel für Sie und Ihre Beziehung haben kann, welche Gründe dem schlechten Schlaf zugrunde liegen können und was Sie aktiv tun können, um Ihren Schlaf zu verbessern.

Was passiert bei Schlafmangel im Körper?

Bereits wenn Sie eine Nacht durchmachen, entspricht Ihre körperliche und seelische Verfassung dem Zustand von einer Promille Alkohol im Blut. Nach mehreren schlaflosen Nächten kann Ihr Immunsystem geschwächt sein. Wenn Sie schlafen, kommt Ihr Körper zur Ruhe. Im Gehirn erfolgt während des Schlafens ein Reinigungsprozess, der gewisse Abfallstoffe aus Ihrem Gehirn spült. Können sich Körper und Geist nachts nicht ausreichend regenerieren, kann das auf Dauer Folgen haben.

Körperliche Folgen

Laut der Harvard Health University steigt das Risiko für zahlreiche Erkrankungen bereits, wenn Sie regelmäßig weniger als sechs Stunden schlafen. Unter anderem für die folgenden Erkrankungen nimmt die Wahrscheinlichkeit zu:

  • Diabetes
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Alzheimer
  • Schlaganfall
  • Essstörungen

Psychische Folgen

Auch psychisch fühlen wir uns nicht besonders gut, wenn wir schlecht geschlafen haben. So kann Schlafmangel beispielsweise folgende psychische Auswirkungen haben:

  • Verminderte Konzentrationsfähigkeit
  • Eingeschränktes Erinnerungsvermögen
  • Reizbarkeit
  • Depressionen
  • Angststörungen

Wie beeinflusst Schlafmangel Ihre Beziehung?

Eine Studie der University of California belegt außerdem, dass sich Schlafmangel negativ auf Ihre Beziehung auswirken kann. Sowohl das emotionale Verhältnis zueinander, als auch Ihr Liebesleben werden beeinträchtigt. 

Das emotionale Verhältnis

Denn unter Schlafmangel nimmt unsere Selbstbeherrschung ab. Ähnlich, als hätten wir zu tief ins Glas geschaut, sinkt die Hemmschwelle. Wir sind weniger auffassungsfähig. Dafür sind wir jedoch schneller reizbar und das Aggressionspotenzial nimmt zu. 

Diese Verhaltensänderungen führen nachweislich zu mehr Streit in der Beziehung. Hinzu kommt, dass es uns schwerer fällt, angemessen auf den Konflikt zu reagieren. Meinungsverschiedenheiten schaukeln sich schneller hoch und im Nu werfen wir unserem Partner verletzende Worte an den Kopf, die wir ausgeschlafen vermutlich nie ausgesprochen hätten.

Sexuelle Folgen

Die Beziehungskonflikte gehen natürlich auch an unserem Sexualleben nicht spurlos vorbei. Besonders Frauen benötigen die emotionale Nähe zu ihrem Partner, um sich sexuell auf Sie einlassen zu können. Sind Sie dauerhaft gereizt und distanziert, wird Ihre Partnerin vermutlich weniger Lust auf Sex haben.

Insbesondere Personen, die im Schichtdienst arbeiten, leiden zudem unter chronischen Schlafstörungen. Dieser Schlafmangel kann bei Männern zu Erektionsstörungen führen, da ein Testosteronmangel die Folge sein kann. Glücklicherweise lässt sich eine erektile Dysfunktion heutzutage gut behandeln. Mit Medikamenten wie einer Testosterontherapie oder Potenzmitteln und einer Mütze Schlaf, können Sie Ihr Liebesleben wieder aufblühen lassen.

Warum können Sie nicht schlafen?

Meist suchen wir uns jedoch nicht aus, wenig zu schlafen. Entweder ist unser Alltag dermaßen vollgepackt, dass wir es einfach nicht schaffen, rechtzeitig zu Bett zu gehen oder wir können einfach nicht ein- bzw. durchschlafen. Für Schlafstörungen gibt es zahlreiche Gründe. Häufig sind die Arbeitszeiten, Lebensgewohnheiten oder Bewegungsmangel die Ursache. 

Arbeitszeiten

Mehr als zwölf Prozent der Deutschen erwerben ihren Lebensunterhalt in Berufen mit wechselnden Arbeitszeiten. Während junge Schichtarbeiter häufig wenig Probleme haben, Schlaf zu finden, nehmen Schlafstörungen mit zunehmendem Alter zu. Nachteulen kommen zudem besser mit Nachtarbeiten zurecht, während Morgenmenschen im Nachtdienst häufiger unter Schlafmangel leiden.

Lebensgewohnheiten

Auch dauerhafter Stress, sowie der Konsum von Nikotin, Alkohol und Koffein können den Schlaf beeinträchtigen. Stehen wir dauerhaft unter Strom oder essen wir spät am Abend noch eine deftige Mahlzeit, fällt das Einschlafen häufig schwer. 

Der Konsum von Genussmitteln lässt uns hingegen häufig schneller einschlafen. Unser Schlaf fällt jedoch weniger erholsam aus. Viele Menschen werden aufgrund von Entzugserscheinungen in der Nacht wach, da der beruhigende Effekt nachlässt, oder wir wachen sehr früh am Morgen auf. 

Bewegungsmangel

Ein weiterer häufiger Grund für Schlafprobleme ist unzureichend Bewegung im Alltag. Bewegungsmangel kann zu innerer Unruhe führen, die uns nachts nicht schlafen lässt. Auch Muskelverspannungen und steife Gelenke sind bei dauerhaftem Bewegungsmangel vorprogrammiert und das Einschlafen fällt schwer. 

Wie können Sie Ihre Schlafhygiene verbessern?

Ausreichend erholsamer Schlaf ist wichtig für Ihre Gesundheit, Ihr Wohlbefinden und Ihre Beziehung. Doch wie schaffen Sie es besser zu schlafen?

Ein regelmäßiger Schlafrhythmus

Versuchen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und stehen Sie immer, auch am Wochenende, zur selben Uhrzeit auf. Wenn Sie im Schichtdienst arbeiten, können Sie sich für jede Schicht feste Schlafenszeiten zulegen. Auf diese Weise gewöhnt sich Ihr Körper einen festen Schlafrhythmus an und das Einschlafen fällt leichter.

Nutzen Sie Ihr Bett richtig

Gehen Sie erst dann zu Bett, wenn Sie tatsächlich müde sind. Gehen Sie zu früh schlafen, setzen Sie sich selbst unter Druck, wodurch das Einschlafen schwer fällt. Nutzen Sie Ihr Bett zudem ausschließlich für Sex und zum Schlafen. Wenn Sie im Bett arbeiten, Fernsehen und vielleicht sogar essen, kann Ihr Körper nicht einordnen, welche Aktivität nun angemessen ist und kommt schwerer zur Ruhe.

Blaulicht ausschalten

Bildschirme, wie beispielsweise vom Fernseher oder Ihrem Smartphone, geben Blaulicht aus, welches Ihren Körper wach macht. Spätestens eine Stunde bevor Sie schlafen gehen, sollten Sie die Lichtquellen abschalten oder den Blaulichtfilter nutzen, damit Sie sich nicht künstlich wachhalten.  

Ausreichend Bewegung

Bewegen Sie sich tagsüber ausgiebig. Sport baut Stress ab und wirkt beruhigend. Sie werden abends schneller müde, da Sie ausgelastet sind. Kurz bevor Sie schlafen möchten, sollten Sie allerdings auf anstrengende Sporteinheiten verzichten. Sex, ein Abendspaziergang oder entspannende Yoga-Übungen sind hingegen ausdrücklich erlaubt.

Fazit: Wie wichtig ist Schlaf?

Ausreichend Schlaf ist nicht bloß wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit. Laut diverser Studien hängt auch unsere Lebenserwartung mit unserem Schlafverhalten zusammen. So kam die University of California zu dem Ergebnis, dass sieben Stunden Schlaf pro Nacht ideal für unsere Gesundheit sind und auch unsere Lebenserwartung verbessern. 

Übermäßiger Schlaf hingegen ist ebenfalls ungesund und kann sogar auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten. Unter Schlafmangel hingegen belasten wir unseren Körper, unsere Beziehung und unser Sexualleben stark. Entsprechend sind etwa sieben Stunden Schlaf sehr empfehlenswert. So steigern Sie Ihre Lebensqualität und zudem vermuten einige Forscher sogar eine höhere Lebenserwartung von bis zu sieben Jahren!
Wir wünschen Ihnen einen erholsamen Schlaf! Übrigens: Nicht bloß über unseren Blog erhalten Sie Rat zum Thema Gesundheit. Haben Sie individuelle Fragen oder benötigen Sie ein Medikament, können Sie sich an einen der Online-Ärzte wenden.