Alkohol - ein immer noch unterschätztes Risiko

Alkohol begleitet den Alltag

Hier ein kleines Bier zum Abendessen, dort eine Party, bei der die Schnäpschen einfach dazu gehören. Alkohol ist ein Alltagsbegleiter, der in seiner Gefährlichkeit von vielen unterschätzt wird. Deshalb ist der Weg vom Genusstrinken zum Alkoholismus auch sehr kurz und die Grenze vom Trinken zur Sucht auch sehr schmal. Alkoholkonsum kann intensive körperliche Folgen haben und sich auch stark auf das Sozialleben auswirken - was vielen Menschen überhaupt nicht klar ist.

Wissenschaftliche Studien zum Alkoholkonsum gibt es zahlreich

So oft, wie wissenschaftliche Studien zum Alkoholkonsum auch stattfinden - die Ergebnisse der Studien sind sehr häufig auch stark widersprüchlich. Eine Studie besagt, dann ein moderater regelmäßiger Alkoholkonsum die Verbesserung der Hirnleistung bewirkt. Die nächste Studie offenbar allerdings den Verdacht, dass ein Alkoholkonsum regelmäßig Gehirnzellen absterben lässt.

Wann entstehen Leberschäden?

Eine nicht unwichtige Frage im Zusammenhang mit Alkoholkonsum ergibt sich darin, wann die Leber einen Schaden durch Alkohol nimmt. Wissenschaftliche Belege hierzu gibt es nicht eindeutig. Erwiesen ist lediglich, dass jahrelanger Alkoholkonsum sich negativ auf die Speiseröhre, auf den Magen-Darm-Trakt sowie auf die Blase und eben die Leber auswirkt. Dazu hat Alkoholismus nicht nur auf die Gesundheit, sondern auch auf das Sozialleben einen gravierenden Einfluss.

Interessante Mythen zum Alkohol

Die Annahme, dass Bierkonsum für die Gesundheit schädlicher ist, als dass er nutzt, ist weit verbreitet. Mit dieser verbreiteten Ansicht ging der deutsche Philosoph Immanuel Kant konform. Er kommentierte stets beim Tod eines Menschen in dessen besten Jahren, dass er "vermutlich Bier getrunken habe".

Fundierte wissenschaftliche Studien haben inzwischen offenbart, dass ein Bierkonsum in moderatem Maße sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Biergeschmack macht den Menschen glücklich, die Haare und die Haut gewinnen und Frauen erzielen eine Vergrößerung der Brust auf natürlichem Wege. Dabei ist es aber die Kunst des Bierkonsums, die gesundheitlich positive Aspekte von negativen Einflüssen auf die Gesundheit unterscheidet. Die Grenze zum Vollrausch sollte bewusst gewahrt werden. Dazu sollte das Suchtpotential aufgrund der Studien auch nicht unterschätzt werden, das vom Bier ausgeht. Auch hier gilt, dass eine Abhängigkeit schleichend voranschreitet.

Es gibt viele Studien, die sich damit beschäftigen, ob fettes Essen einen Alkoholrausch unterbinden oder reduzieren kann und ob ein Alkoholgenuss mit Strohhalm schneller zu Trunkenheit führt. Auch die Frage, ob das Herzinfarktrisiko sich durch mäßigen, aber regelmäßigen Rotweinkonsum reduzieren lässt, ist eine Frage, die immer wieder erörtert, bis heute aber nicht abschließend und eindeutig beantwortet ist.

Auch über die Frage, wie viele Promille sich wie auf das Verhalten auswirken, ob ein Alkoholkonsum die Aggressivität steigert und ob die Potenz sich durch Alkoholkonsum reduziert, gibt es viele Mythen.

Nicht zuletzt gibt es auch immer wieder Vermutungen von Verbrauchern, wie viel Alkohol genossen werden darf, um dennoch legal und ohne Sanktionen ein Auto führen zu können.

Der Alkohol und sein Verzehr ist von vielen Mythen umrankt. Lediglich eines ist dabei ganz sicher: Alkohol kann abhängig machen und die Sucht geht schleichend voran, weshalb es den Alkoholiker schlechthin als erkennbaren Typus nicht gibt.

Die schleichende Abhängigkeit

Insgesamt befinden sich unter den 18- bis 64 Jahre alten Deutschen rund 1,3 Millionen, die eine Alkoholabhängigkeit aufweisen. Dazu konsumieren zwei Millionen der Deutschen regelmäßig Wein, Schnaps und Bier in gesundheitlich bedenklicher Menge. Expertenschätzungen besagen, dass insgesamt 10 Millionen Deutsche durch ihren individuellen Alkoholkonsum ihre Gesundheit gefährden. Abstinenzler gibt es in Deutschland wenige, denn nur fünf Prozent der Erwachsenen verzichten komplett auf Alkohol. Die meisten Menschen wissen nichts um die Entwicklung einer Abhängigkeit und dass diese sich schleichend entwickelt. So gibt es deutlich mehr Alkoholiker als vermutet und viele Menschen sind Alkoholiker, ohne sich als solche zu betrachten.