5 wichtige Gesundheits-Check-ups, von denen Männer wissen sollten

Obwohl die Krankenkassen viele Vorsorgeuntersuchungen vollständig übernehmen, nehmen lediglich 25 Prozent der Männer die Präventionsangebote wahr. Im Allgemeinen gehen sie häufig erst dann zum Arzt, wenn wirklich Not am Mann ist. Dabei können Ihnen einige Check-ups viel Leid ersparen und sogar Ihr Leben retten!

Im folgenden Artikel möchten wir Ihnen deshalb einen Überblick über die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen verschaffen. Erfahren Sie, welche Check-ups Sie nicht unter den Tisch kehren sollten und ab welchem Alter Sie sich mit dem Thema auseinandersetzen sollten.

1. Check-up 35

Ab dem 35. Lebensjahr können Sie alle drei Jahre zum Check-up gehen. Hier wird Ihr allgemeiner Gesundheitszustand regelmäßig geprüft. Zu Beginn der Untersuchung wird Ihr Arzt Ihre Krankengeschichte erheben. Er wird Sie nach Vorerkrankung sowie Erkrankung innerhalb der Familie, wie beispielsweise Herzerkrankungen oder Bluthochdruck befragen, um mögliche Risiken zu erkennen. Auch Ihren Impfstatus wird Ihr Arzt überprüfen und Ihnen gegebenenfalls anraten, überfällige Impfungen aufzufrischen.

Anschließend folgen einige Untersuchungen zur Prüfung Ihres Gesundheitszustands. Der Mediziner wird Ihre körperliche Verfassung untersuchen, indem er beispielsweise Ihren Blutdruck misst. Er wird Ihnen Blut abnehmen und dieses insbesondere hinsichtlich Ihrer Cholesterin-Werte untersuchen. Zudem wird er Ihren Blutzucker im nüchternen Zustand messen und Sie bitten eine Urinprobe abzugeben. 

Zum Schluss erfolgt ein ärztliches Beratungsgespräch. Es kann sein, dass Ihnen Ihr Arzt anrät, einige Lebensgewohnheiten zu verändern um gewissen Krankheiten, wie beispielsweise Diabetes mellitus oder einer Herzerkrankung, vorzubeugen. Auch eine Risikoaufklärung bezüglich Ihres Alkohol- oder Nikotinkonsums, sowie eine Beratung diesbezüglich ist möglich. 

Gegebenenfalls wird Ihnen Ihr Arzt auch eine schriftliche Empfehlung für Vorsorgemaßnahmen aushändigen. Sie kann beispielsweise den Rat eine Ernährungsberatung aufzusuchen, Stressbewältigungsstrategien zu erlernen oder Bewegungskurse zu besuchen, enthalten. Diese schriftliche Empfehlung enthält auch Ihre Krankenkasse, sodass geprüft werden kann, ob die Kosten für die erforderlichen Maßnahmen vollständig oder teilweise von der Versicherung übernommen werden.

2. Prostatauntersuchung

Da eine Behandlung von Prostatakrebs im Frühstadium hohe Heilungschancen verspricht, sich die Krankheit zu Beginn jedoch nur selten durch Beschwerden, wie z. B. häufiges Wasserlassen, äußert, ist es empfehlenswert, regelmäßig Früherkennungsangebote wahrzunehmen.

Generell stehen Ihnen dazu zweierlei Möglichkeiten zur Auswahl: Das Prostata-Screening und die Tastuntersuchung, wobei Ersteres nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird. 

Beim Prostata-Screening werden anhand eines PSA-Tests deutlich mehr Tumore gefunden, welche jedoch nicht zwangsläufig behandelt werden müssen. Folglich besteht die Gefahr einer Übertherapie mit möglichen Risiken und Nebenwirkungen. Da das Verhältnis zwischen Risiko und Nutzen dieser Methode umstritten ist, übernehmen gesetzliche Krankenversicherungen die Kosten für das Screening nicht.

Stattdessen bieten gesetzliche Krankenkassen eine alternative Früherkennungsmaßnahme für Prostatakrebs an. Die jährliche Genitaluntersuchung für Männer ab 45 Jahre umfasst eine Erstellung einer gezielten Krankengeschichte, wobei Sie Beschwerden und Veränderungen im Genitalbereich besprechen können. Anschließend erfolgt eine Tastuntersuchung der äußeren Genitalien, der Prostata, sowie der lokalen Lymphknoten.

3. Darmkrebsvorsorge

Auch für Darmkrebs gilt: Je früher die Diagnose, desto höher die Heilungschancen. Die Darmkrebsvorsorge kann Ihnen dementsprechend unter Umständen das Leben retten. Hierzu stehen Ihnen ab dem 50. Lebensjahr unterschiedliche Vorsorgeuntersuchungen zur Auswahl. 

Zum einen können Sie alle fünf Jahre ein Darmkrebs-Screening wahrnehmen. Zum anderen dürfen Sie entweder einmal jährlich einen Blutstuhltest durchführen lassen oder alle zehn Jahre zur Darmspiegelung gehen. Lassen Sie sich von Ihren Arzt beraten, welche Vorsorge für Sie am besten geeignet ist. Das Darmkrebs-Screening ist jedoch in jedem Fall eine empfehlenswerte Vorsorgeuntersuchung.

4. Hautkrebs-Screening

Ab dem 35. Lebensjahr besteht außerdem die Möglichkeit, alle zwei Jahre ein Screening zur Erkennung von Hautkrebs wahrzunehmen. Dies funktioniert in Verbindung mit dem Check-up 35 oder unabhängig davon.

Zu Beginn des Check-ups wird Ihre Krankengeschichte erfasst. Anschließend erfolgt eine Ganzkörperinspektion. Der Arzt wird Ihre Haut, einschließlich der Kopfhaut, genauestens betrachten und auf Auffälligkeiten prüfen. Im Anschluss wird Ihnen der Befund mitgeteilt. Sollte dem Arzt etwas aufgefallen sein, wird dieser Sie gegebenenfalls an einen Spezialisten zur Abklärung überweisen.

5. Zahnvorsorge

Zur Zahnvorsorge können Sie in jedem Alter gehen. Mit einer sorgsamen Zahnpflege können Sie Ihre Zähne bis ins hohe Alter gesund halten. Zudem können Sie sich mit dem Aufsuchen regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen sicher einige Schmerzen und unangenehme Behandlungen ersparen. 

Es wird empfohlen, die Zähne zumindest zweimal im Jahr untersuchen zu lassen. Dies gilt übrigens auch, wenn Sie bereits eine Prothese tragen. Der Zahnarzt wird den korrekten Sitz sowie Ihre Mundschleimhaut prüfen. Weiterhin haben Sie die Möglichkeit, einmal jährlich eine Zahnsteinentfernung wahrzunehmen, und alle zwei Jahre haben Sie einen Anspruch auf die Parodontitis-Früherkennung.

Zusammenfassung

Im Vorsorge-Dschungel kann Mann schnell mal den Überblick verlieren. Für die von uns empfohlenen fünf Check-ups können Sie sich folgendes merken:

Sie sind unter 35 Jahre alt: 

  • Zweimal jährlich zur Zahnvorsorge
  • Ggf. einmal jährlich zur Zahnsteinentfernung
  • Alle zwei Jahre zur Parodontitis-Früherkennung

Sie sind unter 45 Jahre alt:

  • Zweimal jährlich zur Zahnvorsorge
  • Ggf. einmal im Jahr zur Zahnsteinentfernung
  • Jedes zweite Jahr zur Parodontitis-Früherkennung
  • Alle zwei Jahre zum Hautkrebs-Screening
  • In jedem dritten Kalenderjahr zum Check-up 35

Sie sind über 45 Jahre alt:

  • Zweimal im Jahr: Zahnvorsorge
  • Einmal im Jahr:
    • Genitaluntersuchung bzw. Prostata-Screening
    • ggf. Zahnsteinentfernung und Blutstuhltest (ab 50 J.)
  • Jedes zweite Kalenderjahr: Check-up
  • Jedes dritte Kalenderjahr: Hautkrebs-Screening
  • Alle fünf Jahre: Darmkrebs-Screening (ab 50 J.)
  • Alle zehn Jahre: Ggf. Darmspiegelung (ab 50 J.)

Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit diesem Artikel einen guten Überblick über die essenziellsten Vorsorgeuntersuchungen gewähren. Wenn Sie weitere Fragen zu Ihrer Gesundheit haben oder ein Medikament benötigen, können Sie jetzt online einen Arzt konsultieren.