Blutspende: 5 Vorteile, die Sie als Blutspender haben und warum Spenden gerade jetzt wirklich wichtig sind!

Seit 2004 findet jährlich am 14. Juni der Weltblutspendetag statt. Das Datum wurde anhand des am 14. Juni 1868 geborenen Wissenschaftlers Karl Landsteiner festgelegt. Er veröffentlichte 1901 erstmals die Vermutung unterschiedlicher Blutgruppen und setzte damit das Fundament für die heutzutage möglichen Bluttransfusionen.

Egal, ob aufgrund einer Erkrankung, nach einem Unfall oder einer Operation - im internationalen Vergleich benötigt Deutschland besonders viele Blutkonserven. Die Ärztezeitung berichtet sogar von dem international höchsten Pro-Kopf-Verbrauch. Mit täglich etwa 15.000 benötigten Blutspenden liegen wir jedenfalls hoch im Kurs.  Dabei gehen lediglich zwei bis drei Prozent der Deutschen regelmäßig zur Blutspende! 

Was viele Menschen nicht wissen: Neben dem guten Gefühl, mit seinem Blut ein Leben zu retten, birgt die Blutspende auch eigennützige Vorteile:

1.) Regelmäßiges Blutspenden kann den Blutdruck senken!

Eine Studie der Berliner Charité überprüfte die Auswirkungen der Blutspende auf den Blutdruck. Die Ergebnisse belegen: Regelmäßiges Blutspenden kann den Blutdruck von Betroffenen chronischen Bluthochdrucks nachhaltig senken! Indem der Blutdruck von regelmäßigen Spendern gesenkt wird, verringern Sie zudem das Risiko eines Herzinfarkts sowie die Gefahr einen Schlaganfall zu erleiden.

2.) Sie erfahren Ihre Blutgruppe kostenlos!

Ein weiterer Vorteil der Blutspende: Erstspender erhalten eine Bestimmung ihrer Blutgruppe. Dies dient in erster Linie der fehlerfreien Zuordnung der Blutkonserven. Doch auch für Sie ist dieser Dienst von Vorteil. Denn während Sie für diese Information beim Arzt bezahlen müssen, ist sie für Blutspender kostenlos. 

Einerseits ist es einfach nett, zu wissen, welche Blutgruppe man denn selbst hat. Andererseits kann diese Information in akuten Situationen hilfreich sein. Sind Sie beispielsweise an einem Unfallort anwesend, können Sie bereits vorab abklären, ob Sie als Spender für das Unfallopfer infrage kommen. Besitzen Sie die passende Blutgruppe nicht, können sich die Rettungskräfte die Zeit für einen Test sparen. Sollten Sie die passende Blutgruppe haben, wird Ihr Blut vermutlich zuerst getestet.

Übrigens: Die am meisten benötigten Blutgruppen sind die Blutgruppe 0- für Vollblutspenden, da diese Blutgruppe als Universalspende geeignet ist, und die Blutgruppe AB für Plasma-Spenden, da sie mit jeder Blutgruppe kompatibel ist.

3.) Ihr Blut wird kontinuierlich auf Krankheiten getestet!

Gehen Sie regelmäßig zur Blutspende, erhalten Sie automatisch ein kurzes Check-up Ihrer Gesundheit. Denn vor jeder Spende haben Sie Möglichkeit, Beschwerden mit dem Spenderarzt zu besprechen. Zudem werden vorab Ihre Vitalwerte, wie beispielsweise der Blutdruck und Ihre Körpertemperatur, gemessen. So bemerken Sie Veränderungen frühzeitig. Nach der Spende wird Ihr Blut im Labor untersucht. Unter anderem erfolgt hier ein Hepatitis-, AIDS-, und Syphilis-Test. Sollten Auffälligkeiten während der Blutuntersuchung erkannt werden, wird Sie der Spenderarzt davon in Kenntnis setzen.

4.) Mit einem Spenderausweis kann Ihnen im Notfall schneller geholfen werden!

Sobald Sie das erste Mal Blut gespendet haben, wird Ihnen ein Blutspendeausweis ausgestellt. In der Regel liegt diese Karte nach vier bis sechs Wochen in Ihrem Briefkasten. Rettungskräfte können anhand dieser Karte Ihre Identität bestimmen und zudem Ihre Blutgruppe sowie Ihren Rhesusfaktor ablesen. Sollten Sie in Zukunft einmal eine schnelle Bluttransfusion benötigen, beispielsweise aufgrund eines Verkehrsunfalls, bringt Ihnen der Ausweis gegebenenfalls eine wertvolle Zeitersparnis.

5.) Blutspender erhalten häufig Rabatte!

Einige Unternehmen bieten regelmäßigen Spendern außerdem Rabatte an. So gibt es beispielsweise KFZ-Services, Freizeitparks und Restaurants bei denen Sie sich als Blutspender bares Geld sparen. Weiterhin bieten viele Freizeitangebote aktionsbezogene Freikarten an. 

Letztes Jahr durften Spender am Freizeitpark Tripsdrill beispielsweise einen freien Eintritt genießen. In Berlin gab es beispielsweise eine Kooperation mit den Körperwelten im Menschen Museum. Spender erhielten als Dankeschön eine Freikarte für die Körperwelten sowie das Little BIG City Berlin. Informieren Sie sich doch mal über solcherlei Aktionen in Ihrer Nähe. So können Sie sich selbst und andere zur Spende motivieren und anschließend einen schönen Tag mit Ihren Freunden oder dem Partner verbringen!

Wofür werden die Blutkonserven eingesetzt?

Kommt Ihnen bei dem Gedanken an eine Bluttransfusion auch als Erstes ein Verkehrsunfall in den Sinn? Tatsächlich werden die meisten Transfusionen für Betroffene einer Krebserkrankung benötigt (19%). Knapp dahinter liegt der Einsatz bei Herzerkrankungen sowie Magen- und Darmkrankheiten. Immerhin zwölf Prozent der Blutspenden werden tatsächlich bei Verletzungen aufgrund von Unfällen angewendet. Neben Verkehrsunfällen, sind jedoch auch Verletzungen aufgrund von Sport-, Arbeits-, und Haushaltsunfällen möglich. Weitere Einsatzgebiete sind beispielsweise die Transfusion bei Komplikationen während der Geburt, Blutarmut oder Leber- bzw. Nierenerkrankungen.

Warum sollten Sie gerade während der Corona-Pandemie spenden?

In Deutschland gibt es glücklicherweise einen guten Vorrat an Blutkonserven, sodass uns bisher ausreichend Blut zur Verfügung steht. Jedoch gehen derzeit deutlich weniger Spender zur Blutspende. Einerseits möchten sie sich vielleicht keinem zusätzlichen Infektionsrisiko aussetzen. Andererseits wurden zahlreiche mobile Spendenmöglichkeiten in letzter Zeit abgesagt. Die Einschränkung des Schulbetriebs und anderer öffentlicher Einrichtungen sorgte für weniger spontane Spender. 

Um auch in Zukunft für jeden Bedürftigen ausreichend Blut zur Verfügung stellen zu können, muss der Vorrat wieder aufgestockt werden. Wer sich nicht gut fühlt und Erkältungssymptome beobachtet, sollte ohne schlechtes Gewissen zuhause bleiben. Gesunde Spender sind hingegen besonders gern an der Spendenstelle in Ihrer Nähe gesehen!

Besteht die Gefahr einer SARS-CoV-2-Ansteckung beim Blutspenden?

Laut dem Gesundheitsschutz Hygiene und Umweltmedizin der Stadt München besteht mit der Blutspende keine erhöhte Ansteckungsgefahr. Die Spendetermine sind generell an hohe hygienische Anforderungen gebunden. Natürlich werden auch Corona-spezifische Hygienemaßnahmen umgesetzt. Die Spendenhelfer tragen entsprechend Atemschutzmasken und auch die Spender werden gebeten einen Mundschutz zu tragen. Die Räumlichkeiten werden regelmäßig gelüftet und die Einhaltung des Sicherheitsabstands von 1,5 Metern wird geprüft. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Hände zu waschen und auch Desinfektionsmittel steht Ihnen zur Verfügung.

Fazit

Blutkonserven lassen sich nicht künstlich herstellen. Gehen immer weniger Menschen zur Blutspende und kommen keine neuen Gesichter hinzu, werden in Zukunft nicht ausreichend Spenden zu Verfügung stehen, um jeden Bedürftigen eine Transfusionsbehandlung zu ermöglichen. Da in Deutschland jeder Dritte mindestens einmal im Leben eine Blutspende benötigt, ist es wahrscheinlich, dass auch Sie in Zukunft einmal Blut benötigen.

Neben Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl gibt es jedoch auch weitere Anreize, zur Blutspende zu gehen. Sie erhalten beispielsweise ein regelmäßiges Check-up Ihrer Gesundheit, senken Ihr Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall und bekommen Ermäßigungen. 

Natürlich gibt es auch ethische, gesundheitliche oder psychische Gründe eine Blutspende grundsätzlich abzulehnen. In diesem Artikel wollten wir jedoch über die positiven Aspekte berichten. Möchten Sie die nächste Gelegenheit zur Blutspende wahrnehmen? Hier finden Sie Termine in Ihrer Nähe.