Hypothyreose – Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?

Eine Hypothyreose, oder Schilddrüsenunterfunktion, tritt auf, wenn die Schilddrüse nicht ausreichend Hormone produziert. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die Ihren Alltag beeinträchtigen. Lesen Sie mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlungsoptionen, um Ihre Lebensqualität zu verbessern.

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Was Hypothyreose ist und wie sie sich auf den Körper auswirkt.
  • Die verschiedenen Typen von Hypothyreose und ihre spezifischen Ursachen.
  • Wie Hypothyreose diagnostiziert wird, inklusive der wichtigsten Untersuchungsmethoden.
  • Behandlungsmöglichkeiten für Hypothyreose und die Bedeutung einer angepassten Therapie.
  • Wichtige Nährstoffe, die Personen mit Hypothyreose kennen sollten.
  • Ernährungs- und Lebensstiländerungen, die helfen, die Symptome der Hypothyreose zu managen.

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Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion genau?

Schilddrüsenunterfunktion, wird in der Fachsprache Hypothyreose genannt. Dabei handelt es sich um einen Zustand, bei dem die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert. Die betroffenen Hormone, Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3), sind für die Regulierung des Stoffwechsels, der Körpertemperatur und des Herzschlags entscheidend.

Ohne ausreichende Mengen dieser Hormone können viele Körperfunktionen verlangsamt werden, was zu Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme und Kälteempfindlichkeit führt.

Welche Formen von Hypothyreose gibt es?

Es gibt viele verschiedene Formen der Hypothyreose, die nach der zugrundeliegenden Ursache kategorisiert werden und sich entweder in klinischer oder subklinischer Form manifestieren können. 

Bei der subklinischen Hypothyreose sind die Blutspiegel des Schilddrüsen-stimulierenden Hormons (TSH) erhöht, während die Schilddrüsenhormonspiegel noch im normalen Bereich liegen. Viele Menschen mit subklinischer Hypothyreose erleben keine offensichtlichen Symptome.

Im Gegensatz dazu ist die klinische Hypothyreose durch niedrige Schilddrüsenhormonspiegel und hohe TSH-Werte gekennzeichnet und geht mit den typischen Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion einher.

Typ Beschreibung Ursachen
Primäre Hypothyreose Am häufigsten; betrifft direkt die Schilddrüse, führt zu unzureichender Hormonproduktion.
  • Autoimmunerkrankungen (z.B. Hashimoto-Thyreoiditis) Jodmangel
  • Schilddrüsenentfernung oder -strahlentherapie
Sekundäre Hypothyreose Resultiert aus einem Problem mit der Hypophyse, die nicht genug TSH produziert, um die Schilddrüse zu stimulieren.
  • Hypophysentumoren
  • Schädigung der Hypophyse durch Operation, Strahlung oder Trauma
Tertiäre Hypothyreose Selten; resultiert aus einem Problem im Hypothalamus, der nicht genug TRH produziert, was zu niedrigen TSH- und Schilddrüsenhormonspiegeln führt.
  • Hypothalamische Erkrankungen oder Tumoren
Kongenitale Hypothyreose Bei der Geburt vorhanden; resultiert aus einer unvollständigen oder fehlerhaften Entwicklung der Schilddrüse.
  • Genetische Defekte
  • Entwicklungsstörungen der Schilddrüse
Subklinische Hypothyreose Milde Form; erhöhte TSH-Werte bei noch normalen Schilddrüsenhormonspiegeln. Symptome können minimal oder nicht vorhanden sein.
  • Frühe Stadien der oben genannten Ursachen für primäre oder sekundäre Hypothyreose
Jodinduzierte Hypothyreose

Entsteht durch einen zu hohen oder zu niedrigen Jodgehalt in der Ernährung, der die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigt.

  • Übermäßige Jodaufnahme oder -mangel
Medikamenteninduzierte Hypothyreose Bestimmte Medikamente können die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen und eine Hypothyreose verursachen.
  • Lithium (wird bei bipolaren Störungen verwendet)
  • Amiodaron (ein Herzmedikament)
  • Interferon alpha (ein Krebsmedikament) und andere spezifische Medikamente
Gut zu wissen:

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist streng genommen keine Hypothyreose, sondern eine Autoimmunerkrankung, die jedoch am häufigsten zur Entwicklung einer Hypothyreose führt. Bei dieser Erkrankung greift das Immunsystem irrtümlich die Schilddrüse an, was zu Entzündungen und einer verminderten Produktion von Schilddrüsenhormonen führen kann. Mit der Zeit kann diese chronische Entzündung die Schilddrüse so stark beschädigen, dass eine Hypothyreose entsteht. Hashimoto ist somit die häufigste Ursache für eine primäre Hypothyreose in Regionen mit ausreichender Jodversorgung.

Welches sind die häufigsten Symptome einer Hypothyreose?

Die Vielfalt und Intensität der Symptome kann von der Art der Schilddrüsenunterfunktion abhängen. Hier sind die häufigsten Symptome der klinischen Hypothyreose:

Symptom Häufigkeit (%)
Müdigkeit 88
Kälteintoleranz 84
Trockene Haut 77
Heiserkeit 74
Gewichtszunahme 72
Beeinträchtigtes Gedächtnis 66
Schläfrigkeit 68

Wie wird eine Hypothyreose diagnostiziert?

Eine Hypothyreose wird typischerweise durch eine Kombination aus verschiedenen diagnostischen Methoden festgestellt. Hierzu zählen unter anderem:

  • Befragung und körperliche Untersuchung: Der Arzt erhebt zunächst die medizinische Vorgeschichte und Symptome des Patienten. Dazu gehört eine Untersuchung der Schilddrüsenregion auf Schwellungen oder Knoten.
  • Bluttests: Diese Tests messen die Konzentration von Schilddrüsenhormonen (T3 und T4) und des Schilddrüsen-stimulierenden Hormons (TSH) im Blut. Sie sind entscheidend, um die Funktion der Schilddrüse zu beurteilen.
  • Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse: Mittels Ultraschall werden die Größe, Form und Struktur der Schilddrüse beurteilt. Dies kann helfen, Anomalien wie Knoten oder eine Schilddrüsenvergrößerung zu identifizieren.
  • Feinnadelaspirationsbiopsie (FNA): Wenn auffällige Knoten oder Strukturen im Ultraschall entdeckt werden, kann eine Biopsie durchgeführt werden, um eine Gewebeprobe für die mikroskopische Untersuchung zu entnehmen. Dies hilft bei der Beurteilung der Art der Knoten und ob sie gutartig oder bösartig sind.

Diese Methoden bieten zusammen ein umfassendes Bild der Schilddrüsenfunktion und ermöglichen eine genaue Diagnose der Hypothyreose.

Welche potenziellen Langzeitkomplikationen kann eine unbehandelte Hypothyreose haben?

Die unbehandelte Hypothyreose kann eine Reihe von Langzeitkomplikationen nach sich ziehen, die weit über die unmittelbaren Symptome hinausgehen. Ohne angemessene Behandlung können Patienten mit anhaltender Schilddrüsenunterfunktion ernsthafte gesundheitliche Probleme entwickeln.

Diese können sowohl physischer als auch psychischer Natur sein und das Wohlbefinden sowie die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Dr. Wolfgang Köhler, Facharzt für Nuklearmedizin, teilte in einem Interview hierzu seine Meinung: “Eine Unterfunktion ist nicht so leicht festzustellen, weil es keine klassischen Symptome gibt bzw. die Anzeichen sehr unspezifisch sind”, so Köhler, “Das bedeutet für die Patienten daher oft einen längeren Leidensweg. Und teilweise können diese Symptome auch bei Nebennierenproblematiken auftreten oder bei verschiedener Mikronährstoffmängel. Umgekehrt wiederum werden Schilddrüsenfehlfunktionen diagnostiziert, weil zum Beispiel ein massiver Mikronährstoffmangel vorliegt. “

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Hypothyreose?

Die Behandlung von Hypothyreose setzt sich meist aus folgenden Therapien zusammen:

  • Schilddrüsenhormonersatztherapie: Die gängigste Behandlung, bei der synthetisches Levothyroxin (T4) verabreicht wird, um die fehlenden Schilddrüsenhormone zu ersetzen.
  • T3-Therapie: In einigen Fällen kann zusätzlich Liothyronin (T3) erforderlich sein.
  • Kombinationstherapie: Eine Kombination aus T4 und T3 kann für einige Patienten vorteilhaft sein.
  • Natürliche Schilddrüsenhormone: Manche Patienten bevorzugen Hormonpräparate aus tierischen Quellen.
  • Anpassung des Lebensstils: Ernährungsumstellungen und regelmäßige Bewegung können die Symptome verbessern und die Hormonbalance unterstützen.

Welche 3 Nährstoffe sollten Personen mit Hypothyreose kennen?

Wie bereits erwähnt, kann körperliche Betätigung das allgemeine Wohlbefinden verbessern und die Gewichtszunahme verbessern. Wie können Lebensstiländerungen, wie Ernährung und Bewegung, bei der Verwaltung von Hypothyreose helfen?

Zudem gibt es drei Schlüsselnährstoffe, die Betroffene genauer unter die Lupe nehmen sollten:

  1. Jod: Seefisch (z. B. Kabeljau, Haddock), Milchprodukte, Eier, iodiertes Salz, Seealgen
  2. Eisen: Hülsenfrüchte, Spinat, Quinoa, Kürbiskerne, rotes Fleisch 
  3. Selen: Paranüsse, verschiedene Fische und Meeresfrüchte, Fleisch, Eier, Sonnenblumenkerne

Zudem empfahl Dr. Köhler in einem Interview folgende Mikronährstoffe: “Mikronährstoffe, allen voran Zink, Selen und Vitamin B, D, E und Coenzym Q10 können helfen, den Zellstress zu verringern. Damit wird die Schilddrüse bestmöglich unterstützt und eine gesunde Funktion angeregt.”

Welche Ernährungsrichtlinien werden für Personen mit Hypothyreose empfohlen?

Neben der Beachtung einer ausgewogenen Zufuhr wichtiger Mikronährstoffe wie Jod, Selen und Eisen gibt es für Personen mit Hypothyreose auch bestimmte Lebensmittel und Substanzen, die sie einschränken oder meiden sollten, um potenzielle Wechselwirkungen mit Schilddrüsenmedikamenten, insbesondere Levothyroxin, zu vermeiden:

Eisen- und Kalziumpräparate: Diese können die Aufnahme von Schilddrüsenmedikamenten blockieren. Ein zeitlicher Abstand von mindestens 4 Stunden zwischen der Einnahme dieser Ergänzungsmittel und Schilddrüsenmedikamenten wird empfohlen.

Bestimmte Gemüsesorten: Kreuzblütler wie Brokkoli, Blumenkohl, Kohl und Rosenkohl enthalten Substanzen, die die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen können, insbesondere bei einem bestehenden Jodmangel. In üblichen Mengen stellen sie jedoch für die meisten Menschen kein Risiko dar.

Hohe Mengen an Ballaststoffen: Obwohl ballaststoffreiche Ernährung gesund ist, können sehr hohe Ballaststoffmengen die Resorption der Schilddrüsenmedikamente beeinflussen.

Grapefruit und Grapefruitsaft: Diese können die Aufnahme von Schilddrüsenmedikamenten beeinträchtigen. Es wird empfohlen, ihren Konsum zu begrenzen oder ganz darauf zu verzichten.

Sojaprodukte: Soja kann die Absorption von Schilddrüsenhormonen beeinflussen. Personen, die Schilddrüsenmedikamente einnehmen, sollten ihren Sojakonsum möglicherweise einschränken oder den Zeitpunkt der Einnahme anpassen.

Achtung:

Wenn Ihre Unterfunktion von einer Hashimoto-Thyreoditis verursacht wird, sollten Sie in der Regel keine zusätzlichen Jod-Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen.

Welche potenziellen Nebenwirkungen können Medikamente gegen Hypothyreose haben?

Medikamente gegen Hypothyreose, besonders Schilddrüsenhormonersatztherapien, können verschiedene Nebenwirkungen haben. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen variiert:

Sehr häufig (kann mehr als 10 % der Behandelten betreffen):

  • Herzklopfen
  • Schlaflosigkeit
  • Kopfschmerzen

Häufig (kann bis zu 10 % Behandelten betreffen):

  • Herzrasen (Tachykardie)
  • Nervosität

Selten (kann bis zu 0,1 % Behandelten betreffen):

  • Erhöhter Hirndruck 

Darüber hinaus gibt es viele Nebenwirkungen, deren Häufigkeit unbekannt ist. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass individuelle Reaktionen auf Medikamente variieren können und nicht jeder diese Nebenwirkungen erlebt.

Gut zu wissen:

Sie sind der Gewichtszunahme nicht machtlos ausgesetzt. Eine Studie hat gezeigt, dass regelmäßige Bewegung, die hypothyreose-bedingte Gewichtszunahme lindern kann.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen, wegen meiner Symptome oder Behandlung der Hypothyreose?

Einen Arzt sollten Sie aufsuchen, wenn Sie Symptome einer Hypothyreose wie anhaltende Müdigkeit, unerklärliche Gewichtszunahme, Kälteintoleranz, trockene Haut, Haarausfall oder Veränderungen in der Menstruation bemerken. Ebenso ist ärztlicher Rat gefragt, wenn sich Ihre Symptome unter der Behandlung nicht verbessern oder Nebenwirkungen der Medikation auftreten.

Hinweis: Selbst wenn Sie bereits eine Hypothyreose bereits ausschließen konnten, besteht bei Beschwerden dennoch Handlungsbedarf. Parästhesie zum Beispiel kann auch durch eine Reihe anderer ernster Ursachen bedingt sein. Dazu zählen neurologische Störungen wie Multiple Sklerose und Schlaganfall, ein Mangel an Vitamin B12.

Fazit

Die Hypothyreose ist eine komplexe und belastende Erkrankung, die mit einer Vielzahl von Symptomen und potenziellen Langzeitkomplikationen verbunden ist.

Eine frühzeitige Diagnose und zielgerichtete Behandlung, die auf die Ursache und den Subtyp abgestimmt ist, sind entscheidend, um ernsthafte gesundheitliche Probleme zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

FAQ

Ist es schlimm, wenn man Schilddrüsenunterfunktion hat?

Es gibt schlimmere Krankheiten und generell besteht bei Schilddrüsenunterfunktion keine akute Lebensgefahr. Jedoch kann sie ohne angemessene Behandlung zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, darunter Müdigkeit, Gewichtszunahme und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Welche Getränke sind gut für die Schilddrüse?

Getränke, die reich an Antioxidantien und essenziellen Nährstoffen sind, können die Schilddrüsenfunktion unterstützen. Dazu zählen Wasser, Kräutertees (wie Ingwer- oder Kamillentee) und frisch gepresste Gemüsesäfte. Getränke mit hohem Koffein- oder Zuckergehalt sollten eher vermieden werden, da diese die Symptome verschlimmern können. In einer Studie konnte jedoch das Trinken von weniger als 2 Tassen am Tag das Risiko subklinischer Hypothyreose reduzieren.

Was hat die Schilddrüse mit der Psyche zu tun?

Die Schilddrüsenhormone spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Stimmung und kognitiver Funktionen. Eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse kann psychische Probleme wie Depressionen, Angstzustände oder Gedächtnisstörungen verursachen.

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