So entsteht Frühjahrsmüdigkeit
Ob sich ein Mensch gut oder schlecht fühlt, lässt sich auf die Funktion von wenigen Stoffen im Körper reduzieren. Eine wichtige Rolle nimmt dabei Serotonin ein. Manche Menschen bezeichnen es auch als Glückshormon. Wird dieses ausgeschüttet, fühlt man sich tatkräftig und meistert die Herausforderungen des Tages ohne Probleme. Da die Ausschüttung des Hormons unter anderem bei vermehrtem Sonnenlicht zunimmt, ergibt sich im Frühjahr ein Paradoxon. Trotz ausreichend Sonneneinstrahlung fühlen sich viele Menschen antriebslos und geschwächt. Der Volksmund bezeichnet diesen Zustand als Frühjahrsmüdigkeit.
Der Körper produziert im Winter weniger Serotonin. Dafür steigt die Menge an Melatonin. Dieser Stoff hat eine andere Funktion. Während Serotonin für die Aktivität des Körpers zuständig ist, sorgt Melatonin für einen guten und erholsamen Schlaf. Der Frühling ist eine Zeit des Übergangs. Obwohl die Sonnenstunden zunehmen, produziert der Körper noch nicht genügend Serotonin. Der Anteil an Melatonin überwiegt noch. Es herrscht also ein Ungleichgewicht der Stoffe. Während dieser Zeit fühlen sich viele Menschen besonders antriebslos. Erst wenn sich das neue Gleichgewicht wiederhergestellt hat, vergeht die Frühjahrsmüdigkeit.
Abgrenzung der Frühjahrsmüdigkeit von Depression
Sollte die Müdigkeit nach wenigen Wochen immer noch nicht verschwunden sein, kann es sich um eine Depression handeln. Bei einer Depression stellt sich ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit ein. Der Patient kann sich nicht vorstellen, dass es ihm jemals wieder besser geht.
Wer unter Frühjahrsmüdigkeit leidet, kann noch seiner normalen Arbeit nachgehen. Bei einem depressiven Menschen ist das oft nicht mehr der Fall. Er kann am Morgen kaum aufstehen und verkriecht sich am liebsten im Bett. Hinzu kommen körperliche Beschwerden. Typische Symptome sind Schmerzen und Einschlafstörungen.
Bei diesen Symptomen helfen die nachstehenden Tipps nicht. Es ist die Hilfe eines Arztes oder Psychologen notwendig. Nicht vergessen werden sollte, dass Müdigkeit auch bei körperlichen Krankheiten auftritt. Wer zum Beispiel unter einer Schilddrüsenunterfunktion leidet, hat ähnliche Symptome wie bei einer Frühjahrsmüdigkeit. Dies kann aber nur ein Arzt feststellen.
Das hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit
Einer Frühjahrsmüdigkeit kann man leicht entkommen. Zunächst ist es wichtig, dass man sich bewusst macht, dass es sich um keine Krankheit handelt. Viele Menschen leiden darunter.
Wer in der Frühe nicht in die Gänge kommt, sollte einfach warm und kalt duschen. Das mögen zwar viele Menschen nicht, bringt aber den Kreislauf in Sprung und verscheucht die Frühjahrsmüdigkeit.
Dieser unangenehme Zustand vergeht, wenn der Körper Serotonin bildet. Also liegt es nahe, ihn dabei zu unterstützen. Viel Sonne regt die Bildung des Glückshormons an. Wer viel in der freien Natur arbeitet, leidet kaum unter Frühjahrsmüdigkeit. Leider sitzen die meisten Menschen im Büro vor dem Computer. In diesem Fall sollten sich Betroffene wenigstens vor und nach der Arbeit in der Sonne aufhalten. Vielleicht ist auch ein kleiner Spaziergang in der Mittagspause möglich. Nicht nur die Sonne hilft gegen die Müdigkeit, sondern auch genügend Bewegung ist gut für die Stimmung. Allerdings sollte man es dabei nicht übertreiben.
Die Erfahrung, dass ein üppiges Mahl ermüdet, hat wohl jeder schon gemacht. Wer fit in den Tag starten will, ernährt sich besser von Gemüse, Obst und anderen leichten Nahrungsmitteln.
Trotz Frühling die Anforderungen des Tages meistern
Die Frühjahrsmüdigkeit lässt sich mit ein paar einfache Tricks in den Griff bekommen. Wer weiß, dass er dafür anfällig ist, sollte sich darauf einstellen. Noch bevor der Frühling begonnen hat, beginnt er am besten mit den beschriebenen Aktivitäten. So kann sich die Frühjahrsmüdigkeit erst gar nicht ausbreiten. Zwar findet auch bei ihm die Hormonumstellung statt, doch er bekommt davon wenig oder gar nichts mit.